Samstag 09.12.23. – 20:00-o.e. Uhr
Samstag 14.01.23. – 10:00-18:00 (evtl. Sonntag ) Uhr
• Kontaktbeschränkungen – bei privaten Treffen ist eine Obergrenze von 10 Personen einzuhalten – auch für Geimpfte und Genesene.
• Nach Wahl des Verantwortlichen gilt eine Masken- oder Testpflicht.
• Zulassung von geimpften Nicht-EU-Ausländer:innen mit in der EU zugelassenen Impfstoffen bei 2G-Bedingung auch ohne digital verifizierbaren Impfnachweis.
§ 4 Anwesenheitsdokumentation:
Für all diejenigen ohne digitalem Nachweis gilt die schriftliche Dokumentation der Anwesenheit unter Angabe der gängigen Kontaktdaten, um im Falle eines Falles in Kommunikation entlang der Hinweispflicht treten zu können. Die Dokumentation kann formlos erfolgen.
Der Senat von Berlin:
Pressemitteilung
INFEKTIONSSCHUTZ.DE
Wir wünschen für alle Veranstaltungen ein gesundes und förderliches Miteinander –
genießt Zeit und Raum – euer Menschen Formen e. V.
04. April | 19:00 – 23:00
Sollte der 04.04. nicht gehalten werden, folgt der 25.04.
Neben den allfällig zu klärenden organisatorischen Belangen in der ersten halben Stunde, wird es im Anschluss Diskussionen darüber geben, wie Ereignisse Strukturen (derzeit noch erster Ordnung) verändern oder wegen direkterem Bezug zu rezenten Debatten/ Irritationen sind als Textauswahl angedacht:
• Wahrheit, Wirklichkeit und Zeit (Gotthard Günther, 1937, 6 Seiten)
• den Essay "Seele und Maschine" (in: Homunkulus versus Robot, Gotthard Günther, 1955, S. 1-8)
• oder alternativ/ zusätzlich:
Kybernetik und Dialektik – der Materialismus von Marx und Lenin" (Gotthard Günther, 1964, 13 Seiten)
In einer Umfrage von 2011 stellte die Wikimedia Foundation fest, dass weniger als 10% ihrer Mitwirkenden Frauen waren. Die Gründe für diese Kluft stehen zwar immer wieder zur Debatte, der praktische Effekt dieser Ungleichheit jedoch nicht: Der Inhalt einer der größten enzyklopädischen Internetplattformen wird durch die mangelnde Repräsentation von Frauen* verzerrt. Wir wollen in unserer Schreibwerkstatt Wikipedia-Einträge in Bezug auf Geschlecht, Wissenschaft, Kunst, Aktivismus reflektieren und editieren, um feministische, queere, black und PoC Wissenschaftler*innen, Filmemacher*innen, Theoretiker*innen auf Wikipedia sichtbarer zu machen.
texture (Hannah Schmedes) – Termine siehe Kalender
info@texture.works oder hier gibt's mehr OPEN
Wer sich schon immer mal in der elektrogerätetechnischen Erzeugung schrittweise aufeinanderfolgender Tonhöhen ausprobieren wollte, ist her(t)zlich zum workshop DIY Synth Building | Sequencer eingeladen.
texture (Moritz Klein) – Termine siehe Kalender, info@texture.works oder DIY Synth Building | Sequencer
1. Teil – Bestimmungen für Veranstaltungen und Einrichtungen des gesellschaftlichen Lebens
(1) Öffentliche und nichtöffentliche Veranstaltungen und Ansammlungen mit mehr als 50 Teilnehmenden dürfen vorbehaltlich des Selbstorganisationsrechts des Abgeordnetenhauses und der Bezirksverordnetenversammlungen nicht stattfinden.
(2) Bei öffentlichen und nichtöffentlichen Veranstaltungen mit weniger als 50 Teilnehmenden hat der Veranstalter oder die Veranstalterin die anwesenden Personen in einer Anwesenheitsliste zu erfassen, die mindestens die folgenden Angaben enthalten muss: Vor- und Familienname, vollständige Anschrift und Telefonnummer. Die Anwesenheitsliste ist vom Veranstalter oder der Veranstalterin für die Dauer von vier Wochen nach Ende der Veranstaltung aufzubewahren und dem zuständigen Gesundheitsamt auf Verlangen vollständig auszuhändigen.
Auf der Rechtsgrundlage des Infektionsschutzgesetzes, wurde die Verordnung am Sonnabend, dem 14. März 2020, 15:00 verkündet und ist unmittelbar in Kraft getreten.
Der amtierende Senat von Berlin:
SARS-CoV-2-EindV
INFEKTIONSSCHUTZ.DE
Wir wünschen für alle Veranstaltungen ein gesundes und förderliches Miteinander –
genießt Zeit und Raum – euer Menschen Formen e. V.
HU, Graduiertenkolleg Wissensgeschichte Kleine Formen
13.02., 15:00 – 14.02., 11:00
FSGS – Friedrich Schlegel Graduiertenschule, FU Berlin
15.-16.02. ganztägig
Vom 22. bis 27. November 2019 wurde im menschen formen Lädchen das Theaterstück 'Rosa Luxemburg' ausgearbeitet.
PREMIERE: 07.02.2020 | 20:00 | Theater im Bauturm – Köln
Kurz nach Rosa Luxemburgs 101. Todestag – noch immer in einer Zeit ständig sich überbietender Krisen des Kapitalismus – rückt unsere Arbeit das Denken und Handeln einer der radikalsten Figuren des frühen 20. Jahrhunderts in den Mittelpunkt. Gemeinsam mit ihr begeben wir uns auf die Suche nach Möglichkeiten von Revolution.
"Aber wie sie erinnern? Wie die erinnern, von denen so wenig zu erinnern bleibt? Und vor allem mit wem? Wen noch alarmieren, zu Hilfe holen? ... Mit wem ihre Einsamkeit teilen? Wenigstens das. Wenigstens ihnen Gesellschaft leisten, eine imaginäre, zu spät kommende Gesellschaft."
(Bini Adamczak, gestern morgen)
Theaterkollektiv: Benjamin Kühni, Hannah Krebs, Maria Moser, Tom Müller, Paulo de Queiroz und Lea Rump
Nicht nur 'Alles hat seine Zeit', sondern – wie schon immer – 'Alles braucht seine Zeit', dafür gilt dieser Abend einerseits als Ausdruck, wie eben dafür, das das was spätestens mit dem Wintersemester 2013 begann (siehe (wesentlich) weiter unten), nun einen Abschluss gefunden hat, zu dem ein kleiner Umtrunk statthaben soll.
25.01.2020 | 17:00 – 22:00.
Die Technologische Zivilisation als neue Achsenzeit und Zivilisationsstufe. Eine Anthropologie des 21. Jahrhunderts
Davor Löffler
17.01.2020 | 15:00 - o.e
FSGS – Friedrich Schlegel Graduierten Schule (FU Berlin)
"Nicht soll man dieses oder jenes tun, sondern soll ich, dieser bestimmte Mensch in dieser bestimmten Situation dieses oder jenes tun." – Dem Einzelnen in seiner existentiellen Problematik, ein in seiner Grundsituation ängstliches und zweiflerisches Wesen zu sein, ging Kierkegaard am tiefsten nach. Als Begründer der Existenzphilosophie durchleuchtete er die dunkle Seite des Wesens, was auch im workshop erhellt werden soll.
Der Workshop ist offen für alle Interessierten.
26.10.2019 | 19:00
Vortrag: Mirco Limpinsel
Mirco Limpinsel können u.a. Fragen gestellt werden zum 'Habitus während der digitalen Volltextsuche', 'organischer Architektur', 'schöpferische[n] und künstlerische[n] Tätigkeiten oder auch andere[n] Formen idiosynkratisch-selbstzweckhafte[n] Praktiken', 'Autonomie oder Heteronomie', dezidiert möchte er an diesem Abend allerdings Niklas Luhmann impulsartig entlang Luhmanns Text "Die Wisssenschaft der Gesellschaft" von 1992 vorstellen.
Erwünscht ist dementsprechend, dass alle das nachfolgende Textchen von 12 Seiten durch- und ausgearbeitet dabei haben werden:
Die Wissenschaft der Gesellschaft, Frankfurt am Main 1992, Kapitel 2: Beobachten, Abschnitt III
Ankündigung #20
17.09.2019 // 15:00 // Manteuffelstraße 20, 10997 Berlin
Wichtig: Bitte bringt eure eigenen Laptops o.ä. mit und schreibt uns eine kurze Nachricht, wenn ihr dabei sein mögt. Dann wissen wir, wie groß unser Kuchenbuffet sein muss (info@texture.works)
In einer Umfrage von 2011 stellte die Wikimedia Foundation fest, dass weniger als 10% ihrer Mitwirkenden Frauen waren. Die Gründe für diese Kluft stehen zwar immer wieder zur Debatte, der praktische Effekt dieser Ungleichheit jedoch nicht: Der Inhalt einer der größten enzyklopädischen Internetplattformen wird durch die mangelnde Repräsentation von Frauen* verzerrt.
Wir wollen in unserer Schreibwerkstatt Wikipedia-Einträge in Bezug auf Geschlecht, Wissenschaft, Kunst, Aktivismus reflektieren und editieren, um feministische, queere, black und PoC Wissenschaftler*innen, Filmemacher*innen, Theoretiker*innen auf Wikipedia sichtbarer zu machen. Dabei geht es uns nicht nur um das Erstellen neuer Einträge, sondern auch die Aktualisierung und kritische Hinterfragung bereits bestehender Artikel. Wir laden Menschen aller Geschlechtsidentitäten und -ausdrücke dazu ein, gemeinsam zu editieren, sich auszutauschen, zu schreiben oder übersetzen.
Damit wir gemeinsam starten können, bitten wir euch darum, im Vorhinein euren Wikipedia-Account zu erstellen. Wie das geht, erfahrt ihr hier: Benutzerkonto anlegen
Die Kampagne Art+Feminism hat Einführungsvideos und -slides fürs Editieren auf Wikipedia zusammengestellt, alle sind online abrufbar unter: art and feminism
______________Note: Please bring your own laptops (or similar) and write us a short message in case you want to join so that we can estimate the size of our cake buffet (info@texture.works).
In a 2011 poll, the Wikimedia Foundation found that fewer than 10% of its contributors were women. While the reasons for this gender gap are up for debate, the practical effect of this disparity is not: content is skewed by the lack of representation from women*.
In our writing workshop, we want to reflect and edit Wikipedia entries related to gender, science, art, activism, to make feminist, queer, PoC scientists, filmmakers, theoreticians more visible on Wikipedia. It's not just about creating new entries, but also updating and critically questioning existing ones. We invite people of all gender identities and expressions to participate in editing, sharing, writing or translating.
We would like to ask you to create your Wikipedia account in advance, so that we can all start together. If you need help, contact us or visit: Create-a-Wiki
The campaign Art+Feminism made quick guides, short instructional videos and slide decks to get you started editing on Wikipedia. Check out: art and feminism
In zwei fortlaufenden Lesegruppen widmen wir uns aktuell Whiteheads "Prozess und Realität" und Harney/Motens "Die Undercommons". Wir lesen gemeinsam und versuchen uns den Texten im Gespräch zu nähern. Vorbereitende Lektüre ist nicht nötig und jede*r ist herzlich eingeladen, bei den nächsten Terminen teilzunehmen.
Lesegruppe Undercommons: 16.09. // 19:00 Uhr // Manteuffelstraße 20, 10997 Berlin
Lesegruppe Prozess und Realität: 01.10. // 19:00 Uhr // Manteuffelstraße 20, 10997 Berlin
ImproTheaterMusik-Festival u.a. mit Tristan Honsinger, Axel Dörner und Halay Musikern vom 4.–7.9.19 im PAS (Petersburg Art Space) Moabit – gezeigt und hörbar gemacht werden audiovisuelle Polyphonien.
Entlang zum Festival findet ein musiktheoretischer Workshop mit Tristan Honsinger im Menschen Formen e. V., vom 4.–7.9.2019 jeweils 13 h - 16 h, statt.
Die Teilnehmerzahl ist limitiert.
Anmeldung zum workshop über: workshop@klubdemboh.com
Nähere Informationen finden Sie unter: klubdemboh.com
Ankündigung #19
Offener Lesekreis
15.08.2019 // 19:00 // Manteuffelstraße 20, 10997 Berlin
Ab August wollen wir uns einem der Hauptwerke von Alfred North Whitehead widmen und gemeinsam “Prozess und Realität” lesen. Das zuerst 1929 veröffentlichte Buch setzt sich mit grundlegenden Fragen von Erfahrung und einem spekulativen Verständnis von Realität auseinander. Der Medienwissenschaftler Mark Hansen fasst Whiteheads Einsatz folgendermaßen zusammen: “Whiteheads wichtigster Beitrag ist die Artikulation einer Ontologie des Werdens, die in Bezug auf die menschlich/nicht-menschliche Trennung neutral ist, auch wenn sie letztlich darauf abzielt, die menschliche Erfahrung zu erklären.”
In zweiwöchigen Treffen wollen wir das Buch in einem offenen Format mit allen Interessierten und in kleinen Passagen lesen und gemeinsam besprechen. Gerne schicken wir euch auf Anfrage die ersten Abschnitte des Textes. Kommt bei Interesse zum ersten Termin oder schreibt uns eine Mail. Die weitere Terminplanung machen wir dann gemeinsam.
Institut für Chaos meets texture
17.08.2019 // 15:00 // Landsberger Allee 77, 10249 Berlin
Liebe Freund*innen,
für eine Sommergala des Überflusses haben sich das Institut für Chaos und texture zur Symbiose vereint und laden zu einem glanzvollen Fest in den Säalen des SEZ-Palastes. Unser Bankett bietet gegrillte Köstlichkeiten und Erfrischungsgetränke, die zu lieblichen Klängen eingenommen werden dürfen. Höhepunkt ist das traditionelle und seniorenfreundliche Bingo-Programm, abgerundet wird der Abend durch spektakuläre Konversationen. Wir garantieren 100% Spaß für die gesamte Familie – kommt alle!
Wir freuen uns auf euch!
Euer ifc/txt
Offener Lesekreis
20.08.2019 // 19:00 // Manteuffelstraße 20, 10997 Berlin
“Wir rennen und suchen nach einer Waffe, rennen weiter und versuchen, sie fallen zu lassen. Und wir können sie fallen lassen, denn wie bewaffnet und hart wir auch sein mögen, auch die Feind_in, der wir uns gegenübersehen, ist eine Täuschung.”
Neben Whitehead beginnt im August ein weiterer Lesekreis, in dem wir uns mit “den Undercommons” von Fred Moten und Stefano Harney beschäftigen werden. Neben dem zuerst 2013 auf englisch erschienenen Text, wollen wir das gerade im Merve-Verlag erschienene Buch “Eine Poetik der Undercommons” lesen und diskutieren.
In zweiwöchigen Treffen wollen wir die Bücher in einem offenen Format mit allen Interessierten und in kleinen Passagen lesen und gemeinsam besprechen. Kommt bei Interesse zum ersten Termin oder schreibt uns eine Mail. Die weitere Terminplanung machen wir dann gemeinsam.
Link zum TextAnkündigung #18
Holger Kuhn & Jakob Claus
Lesekreis/Arbeitsgruppe
25.06.2019 // 19:30 //
Manteuffelstraße 20, 10997 Berlin
• In der fünften Sitzung wollen wir gemeinsam einen Text (Toward a Social Logic of the Derivative) von Randy Martin lesen und diskutieren, der neben vielem anderen die Frage aufwirft, was die Emergenz des Skateboarding mit Finanzderivaten zu tun hat.
• Zudem werden wir über den Film In the Air (2009) von Liza Johnson sprechen, der eine Geschichte von deindustrialisierter Welt, Langeweile und einer Zirkusschule erzählt.
…
Veranstaltung auf Facebook
Weitere Informationen auf unserer Website
Lukas Betzler und Hauke Branding
Vortrag, Diskussion und Filmscreening
29.06.2019 // 14:00 - 20:00 //
Manteuffelstraße 20, 10997 Berlin
Mit 25 Jahren publiziert der Philosoph und Schwulenaktivist Guy Hocquenghem 1972 sein theoretisches Hauptwerk Le Désir Homosexuel. Unter Bezugnahme auf die freudsche Psychoanalyse und den kurz zuvor erschienenen Anti-Ödipus von Gilles Deleuze und Félix Guattari argumentiert Hocquenghem darin für ein neues Denken über Geschlecht, Begehren und Sexualität jenseits binärer Schemata und jenseits des „ödipalen Dreiecks“ der psychoanalytischen Theorie. Mit Freud begreift er das Begehren als universell, polymorph und inklusiv. Hocquenghem teilt jedoch Freuds Annahme nicht, dass die Einschränkung dieses Polymorphismus, die entweder homo- oder heterosexuelle Fixierung, Bestandteil einer „gesunden“ psychosexuellen Entwicklung sei. Für ihn gibt es keine stabile (sexuelle) Identität, sondern nur das universelle Begehren, das auf keine feste Objektwahl begrenzt ist.
…
Detaillierter Tagesablauf auf unserer Website
Veranstaltung auf Facebook
Mehr zum Buch bei Edition Nautilus
Moritz Klein
Workshop (findet auf Englisch statt)
30.06.2019 // 14:30 //
Manteuffelstraße 20, 10997 Berlin
Creative coding is the practice of using programming languages to make computers autonomously generate expressive visual patterns, structures and interactive systems. It is a method of delegating authorship and creative control – at least partially – to a machine.
In this workshop, intended for people without any prior knowledge in programming and computer science, we’re going to cover the absolute basics: variables, loops, conditional statements and functions, and put them to use in a series of small projects in a creative way. Usefulness and efficiency is not the primary concern here, instead we’ll be aiming to create interesting procedural visuals and texts.
The workshop will be held in english, admission is free.
To ensure a constructive, productive and relaxed atmosphere and because of space constraints, capacity is limited to 10 participants. If you’re interested in participating, please send us an info@texture.works. Also, be sure to bring a laptop!
menschen formen e. V.
22.06.2019 | 19:00-20:00
Die Schlüsselfrage(n), die Vereinsfinanzen, die veranstaltungstechnischen Notwendigkeiten und Möglichkeiten, die allgemeine Kommunikationsweise (Verteiler), die Vergabe des Raumes an neue Nutzergruppen sowie alle eigenen neuen Formate werden diskutiert
Ankündigung #17
Ende dieser Woche kommt unsere Reihe zu den Tiermotiven im neuen griechischen Film mit einem offenen Arbeitsgespräch zum Ende. Es wird einige Impulsbeiträge und Rekapitulationen der Filme geben und ihr seid auch dann herzlich eingeladen, wenn ihr noch nicht alle Filme sehen konntet. Unsere Workshopreihe Observing Strange Attractors wird im Juni mit einem Tag zu Fiktionen und mit Beiträgen von Dennis Schep, Dmitry Paranyushkin und Réka Patrícia Gál ebenfalls abgeschlossen. Die Reihe Vorstellen vor Herstellen? Krisen und Potentiale einer kritischen Imagination wird mit einer Diskussion über Imagination und Planwirtschaft mit Max Grünberg fortgesetzt.
Wir freuen uns auf euch!
Offenes Arbeitsgespräch
19.05.2019 // 14:00 - 20:00 // Manteuffelstraße 20, 10997 Berlin
Mit Impulsbeiträgen u.a. von Carolin Eirich, Linda Hofmann, Helen Keller, Timo Schröder, Laetitia Venrath und Stephan Zandt.
Weitere Informationen zu den thematischen Schwerpunkten auf unserer Website
3. Workshoptag im Rahmen der Reihe „Observing Strange Attractors“
mit Dennis Schep, Dmitry Paranyushkin und Réka Patrícia Gál
(Die Veranstaltung findet auf Englisch statt)
01.06.2019 // 14:00 - 20:00 // x-embassy, Grabbeallee 34-40, 13156 Berlin
Veranstaltung auf unserer
Website
und auf Facebook
Please register with a short mail to
info@texture.works
Diskussion
05.06.2019 // 19:30 // Manteuffelstraße 20, 10997 Berlin
Veranstaltung in der Reihe „Vorstellung vor Herstellung? Krisen und Potentiale einer kritischen Imagination“
Veranstaltung auf unserer
Website
und auf Facebook
Screening und Diskussion mit Brigitta Kuster
07.06.2019 // 15:00 // Manteuffelstraße 20, 10997 Berlin
Organisiert von Konstanze Scheidt und Christoph Brunner
Weitere Informationen folgen demnächst.
menschen formen e. V.
04.06.2019 / 20:30 Uhr
Zum Auftakt des workshops »Im Aus der Kritischen Theorie? Faschismusanalysen von Bataille & Sohn-Rethel« der FRIEDRICH SCHLEGEL GRADUIERTENSCHULE FÜR LITERATURWISSENSCHAFTLICHE STUDIEN, wird Harun Farockis Film ZWISCHEN ZWEI KRIEGEN gezeigt.
menschen formen e. V.
25. Mai 20:30-23:00
BERND TERNES +
STEFANIE STALLSCHUS
Innerhalb wie außerhalb der JOUR FIXE Reihe 'epistemische Grundlagen sozialkritischer Theoriebildung' wird der ditte Teilband vorgestellt:
"Vorbemerkung
Dies ist der abschließende dritte Teilband des Einführungsbuches zur "technogenen Nähe", der sich nach den vorangehenden Ausrichtungen "Intensität durch Technik" sowie "Nähe durch Technik" nun der Frage widmet, wie Sozialität als Technik zu denken ist. Kern wird sein, die bekannte und umstrittene Denkfigur names "Techniker Mensch" auszuloten ob ihres sozioanthropologischen Bestandes. Dies wird wieder im Rahmen des Skizzierens passieren – gleich den vorangegangenen Versuchen – und diesmal weit schmaler ausführt denn sonst."
Bernd Ternes – Berlin 2018
(ein Leseexemplar befindet sich in der Bibliothek)
VERLAG SINE CAUSA
• der 8. Band soziologischer Marginalien (2019, Bernd Ternes (Hg.)) sowie
• die Festschrift: BILD, KUNST, MEDIEN für Prof. Hans Ulrich Reck zu seinem 65. Geburtstag (2018 Stefanie Stallschus und Bernd Ternes (Hrsg.))
menschen formen e. V.
10./11.05.2019
Freitag: 19:00 Uhr + Samstag: 15:00 Uhr
WATCHING ART
DIE ANGST ETWAS ZU SEHEN, WAS MAN NOCH NICHT GESEHEN HAT.
kuratiert von LORENZ WILLENBRINK
27.04.2019 / 19:30-21:00 Uhr
menschen formen
HANNAH SCHMEDES
"Die Endosymbiontentheorie (altgriechisch endo=innen und symbiōsis=Zusammenleben) besagt, dass Eukaryoten (Zellen mit Zellkern) durch die symbiotische Verschmelzung von prokaryotischen Organismen (zelluläre Lebewesen ohne Zellkern) entstanden sind. Vereinfacht gesagt, haben Prokaryoten andere Prokaryoten aufgenommen, ohne diese jedoch zu verdauen. Vielmehr lebten diese im Inneren der anderen Prokaryoten weiter und wurden dadurch zu Endosymbionten. Zellorganellen wie die Mitochondrien tragen auch heute noch viele Merkmale von Prokaryoten in sich. Komplexe pflanzliche, tierische und auch menschliche Zellen sind demnach aus dieser Symbiogenese hervorgegangen. Eine bedeutende Vertreterin dieser Theorie ist Lynn Margulis. Obwohl Margulis‘ Interpretation der Endosymbiontentheorie lange Zeit im biologischen Wissenschaftsfeld belächelt wurde, ist die Theorie in der Biologie mittlerweile anerkannt. Was diese Theorie ausmacht, ist ihre Neuformulierung von evolutionären Prozessen, die das darwinistische Evolutionsparadigma nicht negieren, sondern ergänzen. Stehen in neo-darwinistischen Theorien Wettbewerb und survival of the fittest an vorderster Stelle, ist es bei Margulis die Symbiose, das Zusammenleben, welche das Leben überhaupt definiert. Damit diente Margulis als Inspiration für Wissenschaftlerinnen wie Myra Hird, Luciana Parisi oder Donna Haraway, welche die Endosymbiontentheorie nutzen, um andere Verständnisse von Geschlecht, Subjektivität und Identität vorzuschlagen. Ihre Adaptionen verstehen Körper auf der materiellen Ebene als heterogenes Resultat fortdauernder Symbiosen."
27.04.2019 / 18:00-19:30 Uhr
menschen formen
Der in der Vollversammlung am 22.03.2019 per Wahl und unter den im Protokoll festgehaltenen Bedingungen entschiedene Vorstandswechsel bedarf noch der notariellen und amtsgerichtlichen Bestätigung … alle einzelnen TOPs für die Aprilsitzung werden noch rechtzeitig bekanntgegeben.
• NÄHERES UNTER: MF-Impressum
Ankündigung #15
Liebe Freund*innen,
im April freuen wir uns auf den Start von zwei neuen Veranstaltungsreihen. Unter dem Titel "Symbiose" findet der erste Workshoptag der Reihe "Observing Strange Attractors" in der x-embassy statt. Außerdem beginnen wir die Reihe "Vorstellen vor Herstellen? Krisen und Potentiale einer kritischen Imagination" mit einer offenen Diskussion mit Hans-Christian Dany. Kommt vorbei!
Symbiose
Erster Workshoptag im Rahmen der Reihe „Observing Strange Attractors“
13.04.2019 // 14:00 - 20:00 // x-embassy, Grabbeallee 34-40, 13156 Berlin
Zur Anmeldung für den Workshop, schreibt bitte eine kurze E-Mail an info@texture.works
Kritische Imagination & Kybernetik (mit Hans-Christian Dany)
Gespräch und Diskussion
25.04.2019 // 19:00 // Manteuffelstraße 20, 10997 Berlin
(Wichtig: Diese Veranstaltung findet in der Crellestraße 22, 10827 Berlin statt. In Kooperation mit diffrakt: zentrum für theoretische peripherie.
Auftakt der Gesprächsreihe „Vorstellung vor Herstellung? Krisen und Potentiale einer kritischen Imagination“
Save the Date:
Vertrauen
Zweiter Workshoptag im Rahmen der Reihe „Observing Strange Attractors“
04.05.2019 // 14:00 - 20:00 // x-embassy, Grabbeallee 34-40, 13156 Berlin
17.04.2019 / 19:30-o.e. Uhr
menschen formen
menschen formen © 2019
Martin Küchen (Tenorsaxophone) – Solo,
Szilard Mezei (Violine) und Joel Grip (Kontrabass) – Duo
sowie im Anschluss als Trio
Der Grenzgang in feinster Detailarbeit ist öffentlich, es wird um eine Spende für Töne und Tränke gebeten
• Martin Küchen ist ein schwedischer Jazz- und Improvisationsmusiker und Komponist.
Martin Küchen – Wiki
• Szilárd Mezei ist ein ungarischer Violinist, Improvisationsmusiker und Komponist
www.szilardmezei.net
• Joel Grip ist ein schwedischer Kontrabassist und ebenfalls im Bereich der Improvisationsmusik weit unterwegs.
www.joelgrip.com
Soziologische Marginalien 8
"Die gesammelten soziologischen und philosophischen Aufsätze und Essays verstehen sich weiterhin als Fortsetzung der Sammlung, wie sie mit den ersten sieben Bänden vorliegt. Die Sammlung wird mit diesem schmalen Band abgeschlossen. Es handelt sich weiterhin um Marginalien, die in sich zwar bestimmten theoretischen Kontexten verpflichtet sind, aber keinem großen theoretischen Ent-Wurf zur Verfügung stehen, der 2002 begonnen wurde mit einer Arbeit zum Theoriekomplex Technogene Nähe. Es bleibt also wieder bei den kleinen Gedankenkörnchen, die sich unterschiedlichen Kontexten (Seminaren, Buchprojekten, Symposien, Vorträgen) verdanken
Nachgedacht wurde über eine Grundfrage der Vergesellschaftungsfähigkeit – Sexualität –, über das anscheinend Undenkbare zeitlicher Sonderformen – Gleichzeitigkeit –, über einen der letzten Philosophen – Rudolf Heinz –, über ein außergewöhnliches Buch von Hans Ulrich Reck, über das irreversible Auslaufen "bürgerlicher Musik", über die Gemengelage nach dem Tod des Subjekts – Waren als Subjektform –, über die Politökonomie der Werte und der Intransparenz – Wertgeheimnis und Wertegeheimnis –, über Agamben, über Musik und Musizismus (zusammen mit Hans Peter Weber), über Technikgenese und Soziogenese, sowie über den grassierenden Neofaschismus."
Bernd Ternes – Berlin 2019
(ein Leseexemplar befindet sich in der Bibliothek)
ISBN: 978-3-945371-07-7
19,90 €
Ankündigung #14
Liebe Freund*innen,
im März haben wir das Magazin Am Strand mit ihrer dritten Ausgabe zum Thema Irritation zu Gast. Zudem findet im Rahmen des MaerzMusik Festivals ein Workshop zur Gaia-Hypothese, Geschichte und narrativen Strategien statt.
Am Strand bei texture
Präsentation und Gespräch
08.03.2019 // 19:00 // Manteuffelstraße 20, 10997 Berlin
Wir werden einen Abend mit Beteiligten von Am Strand aus Leipzig verbringen und uns mit Irritationen und Zukunftsbeschreibungen beschäftigen. Nach einer Präsentation des Magazins wird es einen freien Austausch zu Ausdrucksmitteln und Möglichkeiten von Überraschungen in Publikationen und anderen Positionierungen sowie den Ansätzen und Inhalten von Am Strand geben. Wir bitten alle Interessierten, irritierende Objekte, Materialien und Gedanken mitzubringen.
...
Vorschau
History and Time in the context of the Gaia hypothesis
Thinking Together - MaerzMusik 2019
27., 28. & 29.03.2019 // 10:00 - 14:00 Uhr // Haus der Berliner Festspiele
22.03.2019 / 20:00-23:00 Uhr
menschen formen
Vollversammlung
inkl. Neuwahl des Vorstands
Wie in der Oktobersitzung beschlossen, wird die Frage zu entscheiden sein, ob der Verein menschen formen e. V. weiter bestehen bleiben oder seine Auflösung angemeldet werden soll.
Obhin wird ein neuer Vorstand zu bestellen sein
es ist somit eine wichtige Sitzung!
• Im Anschluss (je nach Stimmung!) widmen wir uns zum dritten Mal den 'epistemischen Grundlagen sozialkritischer Theoriebildung'.
Diesmal entlang Niklas Luhmann.
– Der Text wird rechtzeitig vom Vorstand versendet!
erweiterte Literarturempfehlung:
Invasive Introspektion
Fragen an Niklas Luhmanns Systemtheorie
Bernd Ternes (1999)
Ankündigung #13
Liebe Freund*innen,
etwas verspätet hier nun die Ankündigung für die ersten Veranstaltungen im Februar und ein Ausblick auf März.
texture’s living room:
The Ecological Hypothesis
part of the transmediale Vorspiel
10.02.2019 // 12:00 - 18:00 Uhr // Manteuffelstraße 20, 10997 Berlin
Holger Kuhn & Jakob Claus
Derivative Logiken (III)
25.02.2019 // 19:00 Uhr // Manteuffelstraße 20, 10997 Berlin
22.02.2019 / 20:00-o.e. Uhr
menschen formen
In der kommenden Sitzung werden Dana Jestel, Tobias Wieland und Martin Schmucker einen Überblick darüber geben, welche Tätigkeiten bei der Vorstandsarbeit anfallen und wie es um die Finanzen bestellt ist.
•Im Anschluss widmen wir uns in einem neuen Format den 'epistemischen Grundlagen sozialkritischer Theoriebildung'.
Nach dem Auftakt durch Dr. Mirco Limpinsels Vortrag über den Organismustopos in der Architektur wird für die kommende Sitzung zu Hegel das zweite Kapitel der Wesenslogik der Wissenschaft der Logik von 1816 herangezogen (.pdf siehe unten), in der wichtige Begriffe immanenter und kritischer Theorie genannt werden. Thema der ausgewählten Passagen sind die Reflexionsbestimmungen. Das ist Hegels Übersetzung des Begriffs der Kategorien. Hegel differenziert die Reflexionsbestimmungen in Identität, Differenz, Verschiedenheit, Unterschied und Widerspruch. Das heißt, er analysiert die Reflexionsbestimmungen in ihrem Verhältnis zueinander und zeigt auf, dass ihnen in abstrakter Isolierung keine Wahrheit zukommt. Die bedeutendste Reflexionsbestimmung ist die des Widerspruchs. Hegel legt großen Wert darauf, dass der Widerspruch nicht wie bei Kant „in die subjektive Reflexion geschoben“ werden dürfe. Der Widerspruch ist real. Das ist der Grund, warum beispielsweise Marx im Kapital explizit an die Reflexionsbestimmungen anschließt. Wir sind mit den Reflexionsbestimmungen im methodischen Maschinenraum der Dialektik.
Tobias Wieland wird einen kurzen Diskussionsauftakt machen. Die Passage über die Reflexionsbestimmungen findet sich in der Suhrkamp-Version der Werke Hegels in Band 6, dort auf den Seiten 35-79.«
menschen formen © 2018
15.12.2018 / 16:00-20:00 Uhr
Interdisziplinärer Internationaler Arbeitskreis für Philosophische Reflexion (IiAphR)
Anlässlich des UNESCO Welttages für Philosophie
mit einem Vortrag von Sandra Schmidt und Inputreferaten von Camilla Angeli und Karen Koch (organisiert von Tobias Wieland)
Die UNESCO-Generalkonferenz 2005 erklärte in der Resolution 33C/Res. 37, dass der weltweit begangene Aktionstag „der Philosophie zu größerer Anerkennung verhelfen und ihr und der philosophischen Lehre Auftrieb verleihen“ soll. Alle Mitgliedsländer werden in dieser Resolution aufgefordert, den Tag in Schulen, Hochschulen, Institutionen, Städten oder philosophischen Vereinen aktiv zu gestalten.
"Vorbemerkung
Dies ist der abschließende dritte Teilband des Einführungsbuches zur "technogenen Nähe", der sich nach den vorangehenden Ausrichtungen "Intensität durch Technik" sowie "Nähe durch Technik" nun der Frage widmet, wie Sozialität als Technik zu denken ist. Kern wird sein, die bekannte und umstrittene Denkfigur names "Techniker Mensch" auszuloten ob ihres sozioanthropologischen Bestandes. Dies wird wieder im Rahmen des Skizzierens passieren – gleich den vorangegangenen Versuchen – und diesmal weit schmaler ausführt denn sonst."
Bernd Ternes – Berlin 2018
(ein Leseexemplar befindet sich in der Bibliothek)
VERLAG SINE CAUSA
21.12.2018 / 20:00-o.e. Uhr
menschen formen
Allgemein zum Stand der Dinge: Der Vorstand berichtet über Neuigkeiten rund um den Verein. Zeit für Nachfragen und Diskussion. Vorstellung neuer Gruppen/ Kooperationen/ Projekte.
Blütenstaub © 2018
21.12.2018 / 20:45 Uhr
Organismus ist in der Architektur nicht erst ein Thema, seit die organischen Funktionalisten ihn zu Beginn des 20. Jahrhunderts als Grundlage für ein eigenes Stilprogramm ausgerufen haben. Bereits im 19. Jahrhundert wird er, als ultimatives Modewort der Zeit, überall im Munde geführt, wo gute, gelungene Architektur beschrieben wird. Was damit allerdings genau gemeint ist, bleibt unklar. Das Buch unternimmt daher den Versuch, die Redeweise vom Organismus in die Architekturtheorie einzuordnen. Es gliedert sich in zwei Teile: Zunächst wird die Frage diskutiert, was Organismus in der Architektur eigentlich ist: Ein Begriff? Eine Metapher? Die Antwort lautet, man hat es mit einem Topos zu tun, mit einem positiv bewerteten Stichwort, das relativ unabhängig von konkreten Bedeutungsgehalten dazu verwendet werden kann, die eigene Position zu stützen. In einem zweiten Teil wird diese Funktion anhand architekturtheoretischer Texte vor allem des 19. Jahrhunderts demonstriert. Der Band versteht sich als Einführung in die architektonische Organismussemantik und als Beitrag zur Frage, wie man Topoi als Analysegegenstand konzipieren und analysieren kann.
Dr. phil. Mirco Limpinsel, geboren 1980 in Braunschweig, studierte Literaturwissenschaft, Musikwissenschaft und Philosophie in Gießen und Berlin. Er forscht unter anderem zur Hermeneutik und zu Rhetorik und Topik in den Wissenschaften, zum deutschen Schlager und zur Digitalisierung. Zuletzt erschienen ist das Buch Angemessenheit und Unangemessenheit. Studien zu einem hermeneutischen Topos (Berlin 2013).
EDITION STAUB (ARCHITEKTUR): VORANKÜNDIGUNG WINTER 2018
WURDE MANGELS ANWESENHEIT AM ANSCHLUSS AN DEN JOUR FIXE AM 18.01.19 GEHALTEN!
30.11.2018 / 20:00 Uhr
menschen formen
Ein kurzer Stand der Dinge: Der Vorstand berichtet über Neuigkeiten rund um Verein. Zeit für Nachfragen und Diskussion. Vorstellung neuer Gruppen.
30.11.2018 / 20:45 Uhr
texture
Der amerikanische Künstler Ian Cheng erschafft in seiner Emissaries-Trilogie mithilfe von Computer-Simulationen virtuelle Ökosysteme, in denen eine Vielzahl von Akteueren mit jeweils unterschiedlichen Handlungskompetenzen in Bezug zueinander treten. Die drei Episoden lassen sich in einem übergeordneten Narrativ zusammenfügen, welcher keinen geringeren Anspruch erhebt, als die Evolution des Bewusstseins selbst darzustellen. Dabei fließen unter anderem Elemente aus der Kognitionswissenschaft, der Militärstrategie und dem Improvisationstheater mit ein.
Welches Bild von Mythos, Natur und Kognition vermittelt Emissaries? Wird dabei ein anthropozentrischer Maßstab relativiert? Lässt Chengs Arbeit eine kritische Reflexion über Herrschaftswissen zu? Allen Interessierten sei zur Lektüre vorab dieser Artikel sowie diese Video-Doku (17 min) über Ian Cheng anempfohlen.
SPIKEARTMAGAZINE – PORTRAIT: IAN CHENG
INTERVIEW IAN CHENG – A PORTAL TO INFINITY
10.12.2018 / 19:00-21:00 Uhr
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'just' © 2018
Am 28.09., von 20:30 Uhr an, sowie am 26.10., von 19:00 Uhr an, fand unsere reguläre Vollversammlung statt. Der alte Vorstand, bestehend aus Torsten Leder, Dr. Bernd Ternes und Dana Jestel, konnte entlastet werden. Der neue Vorstand, bestehend aus Martin Schmucker, Tobias Wieland und Dana Jestel, vertritt den Verein bis zur nächsten Sitzung: 22.03.2019.
ZEIT: 28.09. - 20:30-01:00
ORT: menschen formen
ZEIT: 26.10. - 19:00-01:00
ORT: menschen formen
Simon Godard und Prof. Dr. Anne Eusterschulte
ZEIT: 23.07. - 12:00-00:00
ORT: menschen formen
Marc Rölli und Roberto Nigro (Hg.)
ZEIT: 24.11. - 18:00-19:00
ORT: menschen formen
Mit »Überwachen und Strafen« hat Michel Foucault vor 40 Jahren ein Buch veröffentlicht, das die gängigen Vorbegriffe des Machtdenkens – und damit der politischen Theorie und des Befreiungsdiskurses – durcheinander gewirbelt hat. Der Band geht der Frage nach, wie die aktuellen Machtverhältnisse beschaffen sind, die »uns« (wen genau?) in ihrem Bann halten. Welche Aktualität besitzen die Analysen der Disziplinierung noch heute, mit denen Foucault vor 40 Jahren Aufsehen erregte und eine breite Wirksamkeit entfalten konnte? Wie lässt sich das für Foucault so zentrale Verhältnis von Bio- und Disziplinarmacht in der Gegenwart bestimmen? Welche neuen Machtformen sind entstanden – und mit welchen begrifflichen Mitteln können sie erschlossen werden?
Marc Rölli (Prof. Dr.) ist Professor für Philosophie an der Hochschule für Grafik und Buchkunst (HGB) Leipzig.
Roberto Nigro (Prof. Dr.) hat die Professur für Philosophie, insbesondere kontinentale Philosophie der Leuphana Universität Lüneburg inne. Er ist zudem Programmdirektor am Collège International de Philosophie in Paris.
die Deadline genügt sich selbst
Gerrit Müller, Manuel Müller, Torsten Leder
Nach der Buchung eines neuen Servers bereits im November 2014, werden die vier Vorgängerversionen erstmals zusammengeführt und das bereits publizierte Material, die stattgefunden habenden Veranstaltungen sowie der bislang als einfache Liste geführte Bibliotheksbestand anhand einer inventarisierten Bibliotheksseite mit Suchfunktion, einer Archivseite mit allen Veranstaltungen und Aktionen, einer Seite mit den hauseigenen Publikationen sowie einer für neue online-Veröfflichungen angelegt und aufgefüllt. Danach sollte(n) die Seite(n) als eine Art eigener Handlungsspielraum in Erscheinung treten. Es braucht also noch/ nur Zeit/ Geduld.
Die bisherigen Versionen der MF website werden zu einem späteren Zeitpunkt als Archivmaterial zur Verfügung gestellt.
Torsten Leder + Thomas Lochner
ZEIT: 24.10. - 18:00-21:00
ORT: menschen formen«,
Seminarraum "Gelb"
In fünf Durchgängen soll die Vielfalt der Fragestellungen vorgestellt werden, wie sie sich in und mit unseren Offenlegungen der ARCA – BlackBox – la chose (2000) eingestellt hat und welche bei Dietmar Kamper viel zu voreilig als Variation eines Themas rezipiert wurde.
Someone I loved once gave me a box full of darkness. It took me years to understand
that this too, was a gift.
Mary Oliver
'CF revisited' © 2014, Torsten Leder
Johannes Bennke + Torsten Leder + Thomas Lochner
Zeit: Oktober
Seminarraum "Gelb", manteuffelstr. 20
Medienanthropologie nach der anthropologischen Differenz –
Identitäts-, Differenz- und Kohärenzdenken:
oder Wie spät ist es [nun]?.
Literatur wird rechtzeitig als PDF-Reader zum download eingestellt.
Marc Rölli + Gerhard M. Buurman
(Zürcher Hochschule der Künste, Institut für Designforschung)
Moderation: Torsten Leder
07.03.2016 – 19:30 bei menschen formen
08.03.2016 – Vortrag am Exzellenzcluster Bild Wissen Gestaltung der HU Berlin (Zentrallabor Berlin)
"Mit der in letzter Zeit rapide wachsenden Bedeutung des Designs für ökonomische und technische Entwicklungen verbinden sich zunehmend auch gesellschaftliche Fragestellungen von höchster Brisanz. Wie aber ist es möglich, diese Dimensionen des Designs – im Sinne eines „Social Designs” – zu erforschen und sichtbar zu machen? Die AutorInnen nehmen diese Frage zum Anlass, um die spezifischen Rationalitäten der im Design verwendeten Verfahren und Methoden zu beleuchten." Anhand von acht ausgewählten Projekten aus der Designpraxis an der Zürcher Hochschule der Künste, unter anderem aus den Bereichen Industrial Design, Interaction Design oder Game Design, werden Netzwerke heteregoner Akteure beschrieben und aus unterschiedlichen wissenschaftlichen Perspektiven diskutiert. Die betrachteten Designproduktionen verkörpern eine Eigenlogik, die weder auf standardisierte Methodensets innerhalb, noch auf etablierte Verfahren außerhalb der Disziplin reduziert werden kann. Mit der Aufschlüsselung der Komplexität singulärer Designprozesse wird zugleich ein Beitrag zur Weiterentwicklung der Theoriebildung im Design geleistet.
mehr zum Buch
© Foto: Torsten Leder (2014)
Johannes Bennke + Mauricio Liesen
06.02.2016 – 10:00-16:00 Uhr
22.01.2016 – 10:00-16:00 Uhr
menschen formen
Henning Reimann/ Rosa Rücker/ Torsten Leder
immer donnerstags ab 19:30
menschen formen
Das Problem des Bewusstseins ist das interessanteste Forschungsgebiet der modernen Philosophie des Geistes und Gegenstand leidenschaftlicher interdisziplinärer Debatten.
Wie konnte im Universum so etwas wie bewusstes Erleben entstehen? Was ist der Kern des Ichgefühls? Könnte auch eine Maschine prinzipiell bewusste Erlebnisse haben? Haben Tiere Qualia (subjektive Erlebnisqualitäten)? Und wie genau definiert sich die Beziehung zwischen Bewusstsein und Gehirn? Und was lässt sich entlang der wissentlichen und wissenschaftlichen Bewusstseinsdiskussionen von Präkognition (Vorahnungen), Telepathie (Gedankentransfer) und Telekinese (Fernbewegung) halten?
Entlang der 15 Vorlesungen an der Johannes Gutenberg-Universität Mainz vom Wintersemester 2007/2008 Philosophie des Bewusstseins von Prof. Metzinger, werden diese Fragen analysiert.
Prof. Metzingers Vorlesungsreihe führt in die aktuelle Bewusstseinsforschung ein. Neben Beispielen aus der empirischen Bewusstseinsdiskussion behandelt sie auch die Grundlagen der analytischen Philosophie des Geistes sowie philosophische Probleme der Neuro- und Kognitionswissenschaften.
hold on, ne coupez pas –
Wir würden heute dem elektrischen oder magnetischen Träger den Vorrang geben, um diesen Vorgang zu denken, diesen Denkvorgang. Und die telematische ’techne‘ ist kein Paradigma oder materialisiertes Beispiel von etwas anderem, sie ist dies... beim telepathischen Transfer könnte man sich nicht versichern, abbrechen zu können, noch die Leitungen isolieren zu können.
Telepathie
Jacques Derrida
© Cyriak Harris: Chimpnology (2014)
ARCA – BlackBox – la chose (2000)
at ZKM Karlsruhe
© Foto: Verena Schmidt (2015)
Torsten Leder + Thomas Lochner + Bernd Ternes
Invited by Prof. Norval Baitello Jr. (Sao Paulo/ Brasil) in April 2013, Menschen Formen has joined a cooperation with the colloquium With no firm Ground – Vilém Flusser and the Arts by Prof. Siegfried Zielinski, Dr. Baruch Gottlieb and Daniel Irrgang at the University of Arts Berlin to reconstruct the ARCA – BlackBox – la chose by Prof. Dietmar Kamper (2000) for the eponymous heading exhibitions at ZKM Karlsruhe and AdK Berlin.
Flusser & the Arts: an exhibition ZKM Karlsruhe and Academy of the arts, Hanseatenweg Berlin.
Exhibition at ZKM | Center for Art and Media, Karlsruhe (opening: August 14, 2015) and Academy of the Arts, Hanseatenweg, Berlin (opening: November 18, 2015) with the holdings Louis Bec, Harun Farocki, Joan Foncuberta, Fred Forest, Dietmar Kamper, Marcello Mercado, Anthony Moore, Matthias Müller, Andreas Müller-Pohle, Nam June Paik, The Quay Brothers, Mira Schendel, Lisa Schmitz und Pinar Yoldas.
The author of texts with such programmatic titles as Into the Universe of Technical Images and Towards A Philosophy of Photography, Vilém Flusser (1920–1991) was one of the most influential thinkers on communications and media in the latter decades of the twentieth century. He took up the challenge of rethinking the arts in light of new technologies. The exhibition will feature work by artists Flusser knew and wrote about, copious documents, books and correspondence from his archives, biographical and philosophical diagrams and works by contemporary artists.
An exhibition curated by Baruch Bruce Gottlieb and Siegfried Zielinski in cooperation with Peter Weibel (ZKM | Center for Art and Media, Karlsruhe) and Daniel Irrgang (Vilém Flusser Archive, Berlin University of the Arts).
Programme and further information:
ZKM
AdK Berlin
Vilém Flusser Archive
Ein Kongress zu Ehren von Prof. Dietmar Kamper, der aus einer gemeinsamen Idee von Prof. Norval Baitello Jr. (Sao Paulo/Brasil), Thomas Lochner, Torsten Leder und Bernd Ternes im November 2010 und ersten gemeinsamen Treffen im Frühjahr 2011 entstanden ist, und Dietmar Kampers Veröffentlichung Die Kosten des Virtuellen zum Motto hat.
11, 12 e 13 de novembro de 2015
Faculdade Cásper Líbero – Sao Paulo/ Brasil
alle Vorträge unter:
Programm/ Chamada de Trabalho Completa
© Foto: Torsten Leder (2015)
Annika Haas
Bilder sind in den Naturwissenschaften Grundlage von Forschungsergebnissen und veranschaulichen diese. Ihr Objektivitätsanspruch stößt auf die Repräsentationskritik der Bildtheorie. Der workshop geht dem mit Vorträgen über die bildgebenden Verfahren nach und versammelt verschiedene Positionen zur Suggestion und Wirklichkeit von Bildern in den Wissenschaften.
05.-07.06.2015 – 10:00-13:00 Uhr
udk + menschen formen
Site Avec Trois Personnages
Jean Dubuffet (1974)
© Pro Litteris
Annika Haas
21.-23.11.2014
menschen formen
Zu Beginn des 20. Jahrhunderts treffen sich durch die Beachtung der künstlerischen Werke von „Anstaltsinsassen“ Kunst und Psychiatrie und gehen seither Verbindungen ein, die auf beiden Seiten zu Reflexionen über die eigenen Strukturen und Begriffe geführt haben. Zu den bekanntesten Beispielen zählt etwa Adolf Wölfli, den der Psychiater Walter Morgenthaler förderte und davon ausgehend 1921 über den „Geisteskranken als Künstler“ schrieb. Mit Art Brut prägt Jean Dubuffet ab 1945 einen recht offenen Begriff für eine „ursprüngliche Kunst, die von einer sehr persönlichen Formensprache zeugt, oft spontan und nicht im Rahmen akademischer oder kunsttheoretischer Ausbildung entsteht“.
Besuch der Ausstellung:
„Klingebiel: Ausbruch in die Kunst“
www.kleisthaus.de
www.elementarkräfte.de
Vorträge:
• 21.11. – 14:00h
Johannes Bennke, Saskia Frank,
Ästhetisch-Philosophische Perspektive: Wie wird Krankheit dargestellt in Bildern von Kunst und Wissenschaft?
• 22.11. – 19:30h
Torsten Leder,
Vom Ketzer zum Kranken –
Dietmar Kamper und das Foucault-Tribunal
• 23.11. – 14:00h
Prof. Andreas Spengler,
Julius Klingebiel und psychiatrische Kunstgeschichte
© Friedrich Kettlitz
www.euphorium.de
Annika Haas
13.-15.11.2014
menschen formen
Zum Auftakt des Symposions „Die Geschichte des Auges“ trägt Friedrich Kettlitz die gleichnamige Erzählung aus George Batailles „Das obzöne Werk“ (1972) vor, ab 21:00h.
Im Symposion wird einerseits die französische Rezeption Batailles entlang von Roland Barthes, Michel Foucault oder Pierre Klossowski exploriert wie einerseits die ästhetisierte Angstlust entsprechend einer gesellschaftlich verfemten und hygienisch sterilisierten Praxis von Sexualität diskutiert.
Johannes Bennke
22.09.2014 – 19:00h
22.05.2014 – 18:30h
24.04.2014 – 18:30h
17.02.2014 – 19:00h
Präsentation und Diskussion von Abschlussarbeiten und Promotionsvorhaben
Nachher: Umbau/ Erweiterung der Bibliothek
© Foto: Torsten Leder (2014)
Vorher: Umbau/ Erweiterung der Bibliothek
© Foto: Torsten Leder (2014)
10.04.2014 – 14:00-19:00h
Annika Haas
28.-30.03.2014 – 10:00-18:30h
Zusammen mit Michaela Ott werden die Kapitel I. S.7-30, II. S.65-87, III. S.177-212, VI. S.353-381 aus Gilles Deleuze/ Felix Guattari, Anti-Ödipus. Kapitalimus und Schizophrenie.
Johannes Bennke + Tamara Rettenmund
11.12.2013 – 14-16h
"STOFF[WECHSEL]. Invention. Parallaxe. Überlegungen zu künstlerischen Forschungswerkstätten"
Vortrag mit Präsentation der Projektdokumentation von Johannes Bennke. Anschließend Diskussion.
Teilnehmer: PD Dr. Michael Mayer, Mitglieder der AG Künste und Wissenschaften (angefragt).
Kurzbeschreibung: "Die Präsentation wird in knappen Zügen die Arbeit der AG Künste und Wissenschaften in 2013 rekapitulieren. Ich werde kurz weitere Künstlerische Forschungswerkstätten vorstellen, um dann Überlegungen anzustellen, wie eine Weiterentwicklung ausschauen könnte. Dies werde ich mit den Begriffen der Parallaxe und Invention entlang der Schnittstelle von Architektur, Szenographie und Kinematographie entwerfen. Am Ende steht – wie so häufig – das Problem der Institution."
Kunstwissenkollision.tumblr.com
18-20h
"ANGELOMETRIE.
Eine Soundperformance"
Vortrag mit Präsentation der Projektdokumentation von Johannes Bennke und Tamara Rettenmund. Anschließend Austausch.
Teilnehmer: Simon Vincent
Kurzbeschreibung:
"Mit welchen Mitteln lassen sich Formen von Stille klanglich artikulieren? Als konkreter Ausgangspunkt dieser Praktik steht das Sujet eines fallenden Engels und der Versuch Geburt, Fall und Wirklichkeitsbezug jenes Engels in eine raumklangliche Dimension zu übersetzen. Als Mittlerfigur zwischen den Klängen der Wirklichkeit und jener Stille, die in sich versunken ist, erscheint der Engel auch als ein Schwellenphänomen und erfüllt in dieser Hinsicht eine Botenfunktion. Was allerdings geschieht, wenn ein Engel den Verführungen der Wirklichkeit erliegt und eigene Begehren, Wünsche und Träume entstehen? In «Angelometrie» werden Transformationsprozesse in einer raumgreifenden Assemblage aus Klang, Bewegung und Bild ästhetisch vermessen. In unserer Präsentation werden wir die responsiven Prozesse der Performance herausstellen."
Angelometrie.tumblr.com
Dietmar Kamper (†2001)
15.08.2013 – 19:30 Uhr
menschen formen
In den letzten Monaten vor seinem Tod 2001 hat Dietmar Kamper es noch vermocht, seiner Einbildungskraft
nachzuspüren; sein KörperDenken gebar Träume, die er schriftlich niederlegte. Das Buch ist eine weitgehende Auswahl dieser Träume, die ernst machen mit Kampers Axiom, dass Welt nicht mehr in einen Kopf allein hineinpaßt. Dass Schlaf und Tod Brüder, Vorstellungskraft und Traum gar Zwillingsbrüder sind – diese Einsicht gehört zum Allgemeingut des Wissens über Menschen. Gleiches gilt für den Traum der Vernunft, der Ungeheuer gebiert. Dietmar Kamper, bis zu seinem Tod 2001 Professor am Institut für Soziologie der FU Berlin und wesentlich die Berliner Historische Anthropologie verkörpernd, hat in den letzten Monaten seiner Krebserkankung im Träumen eine Öffnung gefunden, um an der Mauer des Unmöglichen das/dem Verstehen der eigenen Situation des Körpers nachzuspüren. Dieses Träumen als subjektlose Leidenschaft gehörte für ihn mit zur Wissenschaft – als Abkehr des Verleugnens der eigenen unbewussten Konstitution. Das Buch stellt eine Auswahl der niedergeschriebenen Träume Kampers dar: Notiert in einer Zeit, die er selbst „Warten auf den Schmerz“ nannte.
Mit:
Bernd Ternes (Philosoph, Berlin)
Annika Reich (Autorin, Berlin)
Organisation:
Torsten Leder
PD Michael Mayer
15.08.2013 – 12:00-18:00h
Vortrag zum Dissertationsvorhaben über:
Samuel Beckett: Quadrat I+II (1982)
Annika Haas
26.06.-29.06. 2013
Bild Wissen Gestaltung (HU Berlin) +
menschen formen
Welche Erwartungen knüpfen sich an interdisziplinäres Forschen? In welchen Räumen und Formaten findet diese Zusammenarbeit statt? Wie nehmen die Methoden unterschiedlicher Disziplinen und Künste Einfluss auf Fragen und Ergebnisse solcher Institutionen und Verbünde? Welche Rolle spielen prozess-, welche produktorientiertes Arbeiten?
Wie sehen Werkstätten aus, wie könnten/sollen Werkstätten aussehen, in denen verschiedene Disziplinen gleichzeitig am Werk sind? Welche atmosphärischen Qualitäten fördern kreative Schaffensprozesse? Gibt es einen bezug zu kollabartiven Netzwerkakteuren? Welche Ausstattung benötig sie? Kann und soll es dafür Regeln geben?
Mit Texten von:
Dietmar Kamper: Okzidentierung – Die Sonnenuntergangsrichtung als Lebensform,
Siegfried Zielinski: Auszug aus:[... nach den Medien] Nachrichten vom ausgehenden zwanzigsten Jahrhundert
Bernd Ternes: „Marginal Man”: Dietmar Kamper als Denker jenseits von Differenz und Indifferenz sowie:
Im Labyrinth transparenten Wissens – Kunst als anthropologische Epistemologie
Eckhard Hammel: "Media Imaginary" – The critique of the imagninary in the philosophy of Dietmar Kamper
Ulas Aktas: Nomadic thinking and its tents of nearness. The pain of abstraction
Cleide Riva Campello: Body as metaphor
Daniele Naves de Oliveira: Ne escurinho, por favor. Sobre hermetismo e escrita(s) em D. Kamper
Denis Dall'Bello: De todas as coisas que estão em fuga, fogo e não são cristais
alle Texte als .pdf unter:
GHREBH – Journal of Communication, Culture and Media Theory
Vilém Flusser bei einem Vortrag über 'Fotokritik: Kriterien, Krise, Kritik' auf dem Fotosymposio
© Foto: Ralph Hinterkeuser (1984) https://www.hinterkeuser.de/themen/flusser/
menschen formen
Auf Einladung von Prof. Norval Baitello Jr. (PUC/ Sao Paulo) ins wöchentlich stattfindende OS/Kolloquium Bodenlos – Vilém Flusser und die Künste von Prof. Siegfried Zielinski + Dr. Baruch Gottlieb (UdK Berlin), ist seit 14.05. eine Beteiligung am Seminar/ den Vorbereitungen der gleichnamigen Ausstellung abgemacht. Für die Ausstellung ist eine Gegenüberstellung des Begriffs der Einbildungskraft von D. Kamper und V. Flusser angedacht sowie die Rekonstruktion der ARCA – BlackBox – la chose (2000) von Dietmar Kamper, die er für die Ausstellung Heute ist Morgen – über die Zukunft von Erfahrung und Konstruktion (2000) in der Bundeskunsthalle Bonn als visualisiertes Denkmodell, als DenkDing angefertigt hatte. In der Installation setzt sich Diemtar Kamper mit den philosophischen Problemen der Trias Einbildungskraft, Treppe der Abstraktionen (KörperAbstraktionen) und anthropologischem Viereck auseinander und skizziert seine Gedanken einer neuen Hermetik.
Annika Haas
19.-21.04.2013 – 10:00-18:00h
"Jemand, der weiß, daß er widersprechen kann, weiß auch, daß er gewissermaßen zustimmt, wenn er nicht widerspricht."
Ziviler Ungehorsam: Die Philosophin Hannah Arendt (1906-1975)
La Neuropathologia
I 1908, Museo Nazionale del Cinema, Turin
There Is Something In The Air
IN 2011 | Iram Gufram
Johannes Bennke
01.03.2013 – 19:30
menschen formen
In welcher Weise produziert die technische Apparatur den "menschlichen Körper"? Im Vergleich zweier Filme sollen unterschiedliche animistische Praktiken des Films herausgearbeitet werden. Der seriell aus »pathologischen Fällen« konstruierte Lehrfilm des Neurologen Camillo Negri LA NEUROPATOLOGIA (Italien, 1908) setzt den Kinematographen als medizinisches Instrument zur Wissensproduktion ein. Iram Ghufran hat in ihrem Film THERE IS SOMETHING IN THE AIR (Indien, 2011) einen Sufi Schrein in Indien aufgesucht, wo sie die körperlichen Affekte zeigt, die jene afflicted persons in einer Art tänzerischen Zustand produzieren. Der Film THERE IS SOMETHING IN THE AIR kann daher beispielhaft für den sogenannten performative turn einstehen, der die Leerstelle in der Wissenschaft durch künstlerische Praktik neu besetzt.
immer donnerstags – 20:30h
Georg Spencer Brown (1969):
Laws of Form
Viola Köster
16.01.2013 – 19:30 Uhr
menschen formen
Nichtregierungsorganisationen (NGOs) haben seit den UN-Weltkonferenzen als politische Akteure an Aufmerksamkeit gewonnen. Um den damit verbundenen Anforderungen gerecht zu werden, verfolgen sie ehrgeizige Professionalisierungsbestrebungen. Der Preis für die anvisierte Leistungssteigerung durch ökonomische Managementkonzepte ist nun aber die Gefährdung der psychischen und physischen Gesundheit der NGO-Mitarbeiter. Durch die hohen emotionalen und organisationalen Anforderungen laufen sie Gefahr, sich ein Burnout-Syndrom einzuhandeln - oder aber ihren vormaligen ideellen Vorstellungen untreu zu werden.
... Durch traditionelle wie moderne Professionalisierung wird das „vorherrschende Realitätsprinzip“, das zur äußeren Naturzerstörung geführt hat – so Marcuse - auf die innere Natur der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter ausgedehnt, wodurch deren organisationelles Protestpotential eingeschränkt und letztlich defizitär wird.
Um diesem Dilemma zu entgehen, setzt Viola Köster mit Marcuse’s kritischer Naturtheorie auf ein Dreifachprinzip: auf befreite Menschen in einer befreiten Gesellschaft und einer befreiten Natur. Und das heißt: auf eine von Empathie getragene Politik im Zeichen einer ökologischen Vision und nicht als pure Legitimation des herrschenden Rationalisierungszwangs.
Mit:
Viola Köster (Politikwissenschaftlerin, Berlin)
Frithjof Hager (Kultursoziologe, FU Berlin)
Udo E. Simonis (Prof. Em. für Umweltpolitik am WZB Berlin und Kurator der Deutschen Umweltstiftung)
Svenja Koch (Pressesprecherin Greenpeace)
Markus Henn (Politikwissenschaftler und Referent Internationales Finanzsystem, Nahrungsmittelspekulation)
Organisation:
Manuel Müller
A LA RECHERCHE DU WB PERDU
Jean Baudrillard und Dietmar Kamper mit Walter Benjamin in der Autorenbuchhandlung, 1984
Montage
© Silvia Breitwieser
Weitere Vorbereitung der Tagung zu Ehren von Dietmar Kamper († 28.10.2001). Der Schwerpunkt wird auf die medientheoretischen Ansätze von Dietmar Kamper und mithin darauf gelegt, seine Bedenken über die Kosten des Virtuellen wieder in Erinnerung zu rufen.
Dies geschieht in Sao Paulo.
In einer zweiten Tagung wird instruktiv entlang fünf seiner zentralen Denkfiguren: KörperDenken, Aisthesis, Imagination, Scheitern, Lob der Sterblichkeit, der Bezug zur gegenwärtigen Lage der historischen Anthropologie aufgezeigt werden.
Diese zweite Tagung wird notwendiger Weise in Berlin statt haben.
Zum MediaWiki der KamperTagung:
LOGIN
Davor Löffler
08.2012-05.2013 – in 15 unregelmäßigen Treffen/ Zeiten und Orte werden mit den Teilnehmern entschieden
menschen formen + a.O.
Das Seminar untersucht die anbrechende technologische Zivilisation unter der These, dass sich in dieser eine Zeitvorstellung jenseits der die Moderne bestimmenden linearen herausbildet. Dazu werden struktur- und historisch-genetische Zivilisationstheorien mit kognitionspsychologischen und leibphänomenologischen Theorien in Verhältnis gesetzt. Den methodischen Angelpunkt dieses interdisziplinären Ansatzes bildet die Problemlösungsdistanz, deren geschichtliche Ausweitung als Indikator für Zivilisationsstufen und Zeithorizonte herangezogen wird. Das Resultat ist eine Folgelogik kultureller Zeitvorstellungen, die mit der Ausdehnungsfolge vorherrschender Problemlösungsdistanzen korelliert. Aus dieser Folgelogik lassen sich Schlüsse auf Sozial- und Mentalitätsformen hochtechnologischer Gesellschaften ableiten.
Literatur:
• Miriam Noël Haidle (2008), Kognitive und Kulturelle Evolution
download: Academia.eu
• Arno Bammé (2011), Homo Occidentalis. Von der Anschauung zur Bemächtigung der Welt – Zäsuren abendländischer Epistemologie, darin. Soziogenese des »reinen« Denkens. ab S.352
• Dietmar Kamper (1997), Mensch, in: C. Wulf (Hg.), Vom Menschen – Handbuch Historische Anthropologie. S. 85-91
• Jürgen Lethmate (1994), Die Besonderheiten des Menschen, in: Anthropolgie heute, Band I: Vom Affen zum Halbgott. Der Weg des Menschen aus der Natur. S.13-41
• Steven Mithen (1998), A Creative Explosion? Theory of Mind, Language and the disembodied mind of the Upper Palaeolithic, in: Ders., Creativity in Human Evolution an Prehistoric. S. 165-192
• Hans Ulrich Reck (2010), IV Coda, Konsequenz, Fazit: Bemerkungen zu einer Metatheorie des Zufalls, in: Ders., Spiel Form Künste. Zu einer Kunstgeschichte des Improvisierens. S.91-110
• Reader zur Sommerschule des Marsilius-Kollegs (2012), Neue interdisziplinäre Anthropologie: Leib – Geist – Natur. (Reader wird als .PDF gestellt)
• Davor Löffler (2012), Abstract: Generative Realitäten
• Davor Löffler (2013), Auszug aus dem Dissersationsmanuskript: Die technische Zivilisation als menschheitsgeschichtliche Zäsur. S.1-10 (als .PDF)
• Arthur Schopenhauer (1977), Kapitel IV/ §26, in: Ders., Über die vierfache Wurzel des Satzes vom zureichenden Grunde. ab S.120
• ergänzend:
Anthropozän-Projekt (HKW, 10.-13.01.13)
Jürgen Kaube: Auf dem Jahrmarkt der Zeitdiagnosen (FAZ, Essay, 05.01.13)
Tom Appleton: Wie der Homo sapiens die Kunst entdeckte (Telepolis, 06.01.13)
Thomas Lochner + Torsten Leder
28.10.2012 – 19:30
„Gesetzt, der Tod spricht das schlimmste Nein, so ist ein Lob der Sterblichkeit das bestimmteste Ja.“
(Dietmar Kamper)
Gelesen wird:
• Der Sonnenstand. Ein Lob der Sterblichkeit im Augenblick
• Okzidentierung · Die Sonnenuntergangsrichtung als Lebensform
(der infant 99/2 · Zeitschrift moderner, aktueller Gegenwartskunst · Textbeiträge),
gezeigt wird die Dokumentation:
• Vom Schwinden der Sinne (ges. Doku)
Philosophieren in einer Krisenzeit II
Olivia Güthling + Marcel Martin
05.08.2012 – 19:30
Eine Lese-Performance mit experimentellen musikalischen Einschüben. Olivia Güthling und Marcel Martin berichten visuell und akustisch über ihre Instanbul-Erfahrungen. Während eines Jahres haben sie die Begegnungen und Kollisionen zweier Ordnungen, des Beabsichtigten und des Unbeabsichtigten, grafisch, poetisch und musikalisch dokumentiert. Nun führen sie es ebenso zufallsgeneriert, als nicht-automatisiertes, sondern sich neu einlassendes Konnotationsgewebe auf.
Soundtrack for "Yabancilar" (M. Martin, 12)
01.-03.06.2012 – 10:00-18:00h
Marcel René Marburger
02.05.2012 – 19:30 Uhr
menschen formen
" 'Flusser und die Kunst' - selbst in völliger Unkenntnis des Werkes des 1991 verstorbenen Denkers deutet der Titel der vorliegenden Arbeit zweierlei unmittelbar an: Erstens zeigt die Art der Verknüpfung, dass Vilém Flusser sich nicht primär mit kunsttheoretischen Inhalten beschäftigt hat, sondern hier mit einem ihm eigentlich nicht wesensnahen Bereich in Beziehung gebracht wird. Ein Titel wie beispielsweise "Panofsky und die Kunst" würde dagegen als redundant wahrgenommen da sein Name ohnehin mit der Kunstwissenschaft beziehungsweise Kunstgeschichte zusammen gedacht wird. Zweitens behauptet der gewählte Titel aber auch, dass es in einem der Erkenntnis förderlichen Sinn ergiebig sein kann, solche Verbindung herzustellen, dass also die Beschäftigung mit Flussers Werk für die Kunsttheorie relevant sein kann. Zu klären, ob und in welcher Weise dies der Fall ist, soll Ansatz und Ziel der folgenden Ausführungen sein."
Marcel René Marburger studierte Kunstgeschichte, Germanistik und Philosophie an der Universität zu Köln. Mit der vorliegenden Schrift promovierte er am Kunsthistorischen Institut in Köln über die kunsttheoretische Relevanz der Schriften Vilém Flusser's. Er arbeitete als studentische Hilfskraft am Hohen Dom zu Köln, war wissenschaftliche Hilfskraft an der Kunsthochschule für Medien in Köln, Co-Kurator der Simultanhalle in Köln, Lehrbeauftragter an der Hochschule für Bildende Künste Dresden, Lehrbeauftragter und Forschungsangestellter an der Universität der Künste Berlin sowie wissenschaftlicher Mitarbeiter am Institut für Künste und Medien der Universität in Potsdam. Von 2007 bis 2010 übernahm er die wissenschaftliche Leitung des _Vilém_Flusser_Archivs und ist seit 2005 Mitherausgeber der International Flusser Lectures.
Mit:
Marcel René Marburger (Philosoph, Universität Potsdam)
Organisation:
Thomas Lochner + Torsten Leder
Maria Schmidt + Torsten Leder
Vor jeder Filmschau wird tages- wie saisonaktuell gekocht – carni auch, vorisch nie
21.08.12 – |
Deux de la Vague (2011)/ Kurzfilme |
24.07.12 – | Fahrenheit 451 (1966) |
02.07.12 – | Jule et Jim (1962) |
ab 29.04.12 wöchentlich |
|
22.04.12 – | La petite voleuse (1988) |
Marc Rölli
14.04.2012 – 19:30 Uhr
menschen formen
"Anthropologisch erscheint der Mensch als die selbstverständliche konkrete Einheit von Geist und Natur: In ihm vereinigt sich 'unser' subjektives und objektives Dasein. Das spezielle, in die einzelnen Disziplinen auseinander fallende Wissen von ihm, das sonst unverbunden nebeneinander steht, wird aus anthropologischer Perspektive als Teil eines Ganzen erkennbar. Die Ärzte, die sich damit zufrieden geben, die 'Maschinen' zu kurieren, verfehlen womöglich den ganzen Menschen, der nicht nur einen Körper hat, sondern auch eine Seele. Die Theologen und Metaphysiker, die die Unsterblichkeit der Seele oder die theoretische Schau ewiger Wahrheiten betonen, legen das Eigentliche des Menschen in etwas, das im Gegensatz zu seiner körperlichen und veränderlichen Existenz steht. Auch sie verfehlen daher den ganzen Menschen. Als dieses wesentliche Wesen tritt der Mensch in der zweiten Hälfte des 18. Jahrhunderts auf die Bühne der Wissenschaften - und erscheint als etwas Denkwürdiges, als etwas, das nun endlich zum Thema gemacht werden muss."
Diese Arbeit plädiert für die Abschaffung der philosophischen Anthropologie. Materialreich wird ihre Geschichte im 'langen 19. Jahrhundert' und ihre Verwicklung in die Entstehungsgeschichte von Eugenik und Rassenhygiene dargestellt. Dabei spielen Kant und Hegel ebenso eine Rolle wie Darwin oder Nietzsche.
Röllis philosophische Kritik des anthropologischen Denkens lässt sich in aktuelle gesellschaftliche und politische Fragestellungen integrieren, weil sie auf die Theoriehintergründe von 'Bio-Macht' und Normalisierungsprozessen ausgerichtet ist und davon ausgeht, dass die Idee des ganzen Menschen noch heute als normative Instanz seiner Selbsterzeugung fungiert.
Mit:
Marc Rölli (Philosoph, Universität Zürich)
Organisation:
Torsten Leder
Buchvorstellung Rölli, © Foto (2012) Torsten Leder
COG Rehearsel, © Foto (2012) Torsten Leder
Clemens Apprich + Felix Stalder
30.03.2012 – 19:30
menschen formen
Mitte der 1990er entstand in Europa eine äußerst aktive Medienszene, die sich intensiv, kritisch und experimentell mit den Versprechungen und Risiken der neuen Informationstechnologien auseinandersetzte. Schon in ihrer Pionierzeit schafften Netzkulturen mithilfe des Internet neue politische, soziale und kulturelle Aktionsräume und damit die Möglichkeit einer gesellschaftlichen Implementierung von Online-Medien, die vielfach auch Konflikte und Konfrontationen nach sich zog. Fast zwanzig Jahre später marschiert die mittlerweile zweite Generation einer kritischen Netzbewegung auf den Straßen, um gegen eine sich zunehmend bedrohlicher abzeichnende Einschränkung des freien Austauschs von Wissen und kulturellen Inhalten zu protestieren (Stichwort ACTA).
Das im Februar 2012 im Transcript-Verlag erschienene Buch "Vergessene Zukunft. Radikale Netzkulturen in Europa" rekonstruiert die Generationenablöse einer aktivistischen Medienkultur und zieht anhand kultur- und medienhistorischer Perspektiven Rückschlüsse auf aktuelle und zukünftige Fragen der digitalen Kulturentwicklung. Allen voran steht die Frage, ob und inwieweit sich aus den frühen Modellen der Netzpionierjahre alternative Visionen für eine Zukunft jenseits von Google und Facebook ableiten lassen.
Mit:
Sonja Eismann (Missy Magazine)
Carolin Wiedemann (Uni. Hamburg)
Clemens Apprich (Hrsg./ WII)
Moderation:
Michael Willenbücher (b_books) +
Torsten Leder
mehr zum Buch unter: transcript Verlag
Do., ab 19.00 Uhr
18.-20.01.2012 – 10:00-18:00h
Wir zelebrieren ein Frühlingsanfangsgrillen mit COG
24.03.2012
[LIVE and non-accoustic: 21:00]
COG is a instrumental robot kraut stream trio. The human and humanoid in a recursive tangle: preprogrammed Atari ST grooves both imitate and feed live bass and drums, as Fowler's live mix bumps up against the intuitive shifts of Belfi and Williams in ever evolving loops. Reassures and surprises the ears and hips alike.
Andrea Belfi: drums
Nathaniel Fowler: Atari ST
Christopher Williams: bass
Christopher Williams, Simon Rose, Lara Frisch e.g.
The Berlin Improvisation Research Group (BIRG) is a communication platform for musical improvisation researchers.
It was founded in 2011/12 and is based in Berlin.
BIRG is interdisciplinary in nature — while its focus is the field of music, the group is open to other art forms and discourses. Its diverse membership includes musicologists, practicing musicians, sound artists, sociologists, pedagogues, and curators.
BIRG values and draws inspiration from practice. Many of its members are professional musicians active both locally in Berlin’s improvised music scene, and abroad.
BIRG meets monthly to investigate and discuss selected topics. These meetings are conceived as an open platform for other interested researchers and musicians. Please contact us or visit the meetings page:
berlinimprovisationreserachgroup.com
Thomas Lochner + Torsten Leder
28./29.10., 04./05.11. – 15:30-19:30 Uhr
menschen formen
»Ohne Körper geht es nicht« betitelt Rudolf Maresch seine Hommage mit und für Dietmar Kamper, und schreibt ihm damit zu, eine Archäologie des Körpers den postmodernen Entkörperungsstrategien entgegengesetzt zu haben.
Der Lektürekurs widmet sich dem Durchgang zentraler Passagen, um an der Mauer des Unmöglichen das Verstehen der eigenen Situation des Körpers nachzuspüren.
Literatur:
Hager, Frithjof (1996): KörperDenken. Aufgaben der Historischen Anthropologie. Verlag Reimer.
Kamper, Dietmar (1973): Geschichte und menschliche Natur. Die Tragweite gegenwärtiger Anthropologiekritik. Verlag Carl Hanser, Berlin.
Kamper, Dietmar (1994): Die Kosten des Virtuellen – Reflexionen über eine mächtige Illusion. Deutsche Lehrerzeitung 18/94. Maiausgabe.
Kamper, Dietmar (1994): Bildstörungen. Im Orbit des Imaginären. Cantz Verlag, Stuttgart.
Kamper, Dietmar (1997): GeistesGegenwart und KörperDenken. in: Kamper, D. (Hg.): Selbstfremdheit. Paragrana – Internationale Zeitschrift für Historische Anthropologie, Band 6, Heft 1, Akademie Verlag, Berlin.
Kamper, Dietmar (1999): Ästhetik der Abwesenheit. Die Entfernung der Körper.
Kamper, Dietmar (2000): Nachwort. Die Schnittstelle von Bild und Körper, in: Belting, H./ Kamper, D. (Hrsg.): Der zweite Blick. Bildgeschichte und Bildreflexion. Wilhem Fink Verlag, München.
Maresch, Rudolf (1996): Ohne Körper geht es nicht. Telepolis
Ternes, Bernd (2001): "marginal man". Dietmar Kamper als Denker jenseits von Differenz und Indifferenz. in: Ternes, B./ Neidhöfer, H. (Hrsg.): Was kostet den Kopf. Tectum Verlag, Marburg.
Bernd Ternes
Die Annahme ist: Das Wissen über realistische Veränderungen zu Verminderung von Leid bleibt weiterhin Stachel im Fleisch derjenigen gesellschaftlichen Verhältnisse, die so tun, als gäbe es keine Möglichkeit, das Leid zu reduzieren, und die sich aufgemacht haben für eine Form des Vergessens, das zum Ziel hat, nicht mehr zu spüren, daß es fehlt. Und das heißt: Es gibt ein Verhältnis der Angewiesenheit zwischen Zukunft und Geschichte. Geschichte, also etwas, das Vergangenheit nur deshalb wurde, weil es als für die Zukunft gewolltes, geplantes, gemachtes, gewünschtes Tun / Lassen Realität annahm, und das nur den Menschen eigen ist, hat weiterhin Platz und Raum und Notwendigkeit für sich in Zeiten, die nicht mehr die des Menschen sind, für Zeiten, die nicht mehr auf den Menschen konvergieren. Das Vorhaben, Nähe technogen zu denken, läuft nun, in verdichtetster Form forlmuliert, auf folgende Hoffnung hinaus: daß nach dem Scheitern des Menschengattungsversuches, daß sich Menschen an Menschen erinnern und ihr Handeln und Erleben dementsprechend orientieren, nun Technologie die noch unvorstellbare Aufgabe hat, den Menschen zu erinnern …
für den vollständigen Text siehe Teil I (2007)
mehr zum Inhalt + Buch auf:
sine-causa Verlag Berlin
David Kaldewey + Stefan Priester
menschen formen
Vorträge:
13.04.2011 – 19:00 Uhr
Manuel Müller:
Der Mythos als Erkenntnisweise – Wie kann sich hierzu eine wissenschaftliche Untersuchung darstellen?
In seiner Magisterarbeit setzt sich Manuel Müller mit dem Hauptwerk Ernst Cassirers auseinander. Wenn er sich auf einige Sätze zur Leistung der Philosophie der symbolischen Formen hin eingangs beschränken wird, dann deshalb, weil er entlang eines Ausschnittes über das Denken Cassirers und dem Begriffspaar 'Wissenschaft - Mythos' die Brücke zur Bildlichkeit zu schlagen anbietet, um der Rehabilitation des Mythos als Erkenntnisweise einen Weg zu bahnen. Im Kreise von Leuten unterschiedlicher Denkart soll es gelten, Möglichkeiten zu finden, das Konzept weiterzudenken oder generelle Anschlüsse zu finden oder auch Schwierigkeiten in der Denkrichtung auszuweisen.
09.02.2011 – 19:00 Uhr
Davor Löffler:
Generative Realitäten.
Ordnungen der Zeitkognitionen als genetisch-generative Sktrukturprinzipien von Kulturstufen.
Eingeleitet wurde die der Promotionsarbeit mit einer knappen Darstellung der Entwicklung der europäisch modernen Tugenden aus historischer Stressereignissen heraus. Anhand Heiner Mühlmanns kulturgenetischer Theorie wird gezeigt werden, dass die Überwindung von Stressereignissen wie der Pest im Mittelalter neue Tugenden, Werte und Praxen hervorbringt, die später als scheinbar universale moralische Elemente aller Kulturen missverstaden wurden (Humaismus als zeitlose Endform der menschlichen Entwicklung). Diese Werte und Tugenden lassen sich aber auch als Modulationen von Handlungszeit fassen, und so die Kontingenz ihrer Entwicklung in eine höhere zivilisatorisch-genetische Ordnung einfügen. Dadurch wird es möglich, die Blindheiten und Überhöhungen der eigenen kulturellen Werte kulturintern erfassbar zu machen und so neue Wege aus ihren Beschränkungen aufzuzeigen.
12.01.2011 – 19:00 Uhr
Nora Schmidt:
Die Kunst in statu nascenci
Eine soziologische Analyse zur Evolution des Kunstsystems im Hochmittelalter.
Bernd Ternes
Termine:
17. bis 19.12.2010; 07. bis 09.01.2011
Ort:
Lese- und Seminarraum "Gelb",
Manteuffelstr. 20a, 10997 Berlin
Kontakt: Bernd Ternes
Im Seminar wird von der These eines relativ schnellen, d.h. nur wenige Generationsfolgen dauernden Transformierens und Ergänzens deßen ausgegangen, was dem Menschen seit einigen Zehntausenden von Jahren zur basalen Soziokultur wurde – und psychosozial wie kulturanthropologisch trotz unglaublichster Emanzipationen von Anwesenheit heute noch ist: nämlich die Interaktion mit Anwesenden und Anwesendem als die "Urerfahrung" soziablen Daseins schlechthin. Zur These gehört indes auch, davon auszugehen, daß sich auch ein dem Transformieren und Ergänzen komplementäres sozialgeschichtliches Ereignis einstellt: nämlich der technologisch mögliche Aufbruch in eine soziale Sphäre, in der die den Menschen so eßentielle Nähe zu anderen und zum Anderen hergestellt werden könnte durch die Nähe zur technologisch operationalisierbaren Abwesenheit. Das soll an den Kategoriebegriffen Sozialität und Nähe herausgearbeitet werden.
(Literatur zu Beginn)
© Foto: Torsten Leder (2011)
Inken Dohrmann + Thomas Schuster + Torsten Leder
Die den Töchtern Signe und Solveig Kamper nachgelassene und dem Verein menschen formen als Dauerleihgabe zur Pflege und Nutzung anvertraute Bibliothek von Prof. Dietmar Kamper († 2001), wird im Sinne eines lebendigen Archives geführt und für die nächsten vier Jahre in 3 Etappen archiviert. Auf die Durchsicht nach für eine zukünftige Forschung entsprechenden Marginalien und gesonderten Lagerung dieses Bestandes folgt, dass alle sich in den Büchern befindlichen Zufügungen eingescannt, katalogisiert und ebenfalls gesondert gelagert werden. Abschließend gilt es entlang einer Generalinventur den Bestand wieder auf der website zur Verfügung zu stellen.
A LA RECHERCHE DU WB PERDU
Jean Baudrillard und Dietmar Kamper mit Walter Benjamin in der Autorenbuchhandlung, 1984
Montage
© Silvia Breitwieser
Bernd Ternes + Torsten Leder + Thomas Lochner
Zum regulären jour fixe (jeden zweiten Freitag, 20:30 Uhr) von Menschen Formen trifft sich seit November 2010 das Koordinationsteam zur Konzeptualisierung zweier Konferenzen zu Ehren von Prof. Dietmar Kamper (†28.10.2001) – unter der Leitung von Bernd Ternes, Torsten Leder und Thomas Lochner. Hierzu wird eine Kooperation mit Stefanie Wenner (HAU – Berlin) und Prof. Norval Baitello Jr. (PUC/ Sao Paulo) angestrebt.
Darüber hinaus werden abwechselnd Vorträge und Buchvorstellungen zum Schwerpunkt Kultur- und Medienanthropologie gehalten.
Die Termine werden auf der website von Menschen Formen bekanntgegeben.
David Kaldewey + Stefan Priester
menschen formen
Ebenfalls seit November 2010 wird von David Kaldewey und Stefan Priester ein 'Freies soziologisches Kolloquium' sporadisch angeboten, und bietet Absolventen die Möglichkeit ihre laufenden Forschungsprojekte, begonnenen oder fertiggestellten Abschlussarbeiten vorzutragen und zu diskutieren
15.12.2010 – 19:00 Uhr
Stefan Priester:
Film als Weltkunst – Über die Beobachtung des Mediums künstlerischer Kommunikation (1895-1935)
Alle Interessierten sind herzlich eingeladen.
Ralf Krause + Marc Rölli
02.05.2012 – 19:00 Uhr
menschen formen
Mikropolitik meint weder eine Politik im Kleinen, noch das Handeln Einzelner im Unterschied zum großen Ganzen. Der Begriff zielt auf die Vielzahl interagierender Bewegungen, die das gesellschaftliche Feld durchziehen, oder auf kollektive Gefüge und Assoziationen, die real sind ohne repräsentativ zu sein. In diesem Buch wird der politische Einsatz des deleuzeschen (und deleuzo-guattarischen) Denkens in den verschiedensten Bereichen von Kunst, Philosophie, Psychoanalyse etc. zur Geltung gebracht und die Mikropolitik gegenüber anderen Politikverständnissen (radikale Demokratietheorien, »démocratie à venir«, Widerstandskonzepten) profiliert.
mehr zum Buch
Mit:Marc Rölli (Philosoph)
Ralf Krause (freier Denker)
Organisation: Martin Schmucker
Ulas Aktas
Stimmungen gehören zu den elementaren Erfahrungen des Menschen. Sie beherrschen mehr als alles andere die vorbewussten und unbewussten Handlungstrukturen. Die Ästhetische Theorie der Existenz macht evident, dass Stimmungen das Verhalten prägen und auch untergründig die sozialen Gefüge bestimmen, in denen sich Menschen bewegen. Stimmungen sind mehr und anders als Gefühle, sie grundieren sowohl die soziale Erfahrung als auch den Umgang mit den Artefakten der zivilisatorischen Umgebung, deren kulturelles Ambiente sie unterfüttern. Sie drücken sich in der eigenen Sinnlichkeit von existenzialen Empfindungen aus und werden dergestalt in die sozialen Räume transportiert, deren Atmosphärik sie erzeugen. Stimmungen bilden nach Heidegger die Grundkonturierung, in der das Dasein selbst ästhetisch gestimmt wird. Ihre besondere Bedeutung für diese basale Konturierung des Ausdrucks und der Wahrnehmung ist gravierend. Dennoch findet der Begriff der Stimmung in die gegenwärtig verbreiteten Kulturtheorien nur marginal Eingang. Alleine in der Tradition einer "Ästhetik der Existenz" (M. Foucault) rückt er ins Zentrum der Ästhetischen Theorie.
mehr zum Buch auf sine-causa.com
Bernd Ternes
Mir scheint, Marx und Engels waren sich Avatare – nur eben umgekehrte, materielle, aus Fleisch und Blut bestehende Personen; Avatare, die nicht in die Wirklichkeitsdimension der Körper hinabgestiegen sind, um sicht-, greif- und bemerkbar zu werden. Im Gegenteil: Marx und Engels nutzten das Briefmedium, um sich aus den jeweils falschen Wirklichkeiten und Realitäten zu absentieren. In der briefichen Beziehung beider realisierte sich ihre „wirkliche Realität“, während alle anderen Realitäten – die Bourgoisiegeschäftswelt Engels’, die Wohn- und familiäre Situation Marxens, das parteipolitische und journalistische 'Lumpenpack’-Sozialnetz, die verfolgende Staatspolitik – für beide doch eigentlich nur in kauf zu nehmende Räume waren, in die sie sich herabgelassen haben resp. herablassen mußten, sei es aus Geld-, sei es aus politischen, sei es aus familiären Verpfichtungsgründen.
Mit einem Gastbeitrag von
Hans Ulrich Reck:
Freundschaft, Stil und Gabe. Betrachtungen zu einer Philosophie der Verausgabungen.
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Reinhard Karst + Davor Löffler
Termine: Erstes Treffen Ende Oktober | wöchentlich Samstag 16-18 Uhr (Termine verhandelbar)
Ort: Lese- und Seminarraum "Gelb", Manteuffelstr. 20a, 10997 Berlin
Kontakt: techno.kultur
Techno–Kultur
Jenseits der Vorurteile, Bilder und kulturkritischen Dispositive, die über und um das Phänomen "Techno" entstanden sind, möchte das Seminar weitere Zugänge zu dieser globalen Erscheinung erkunden.Handelt es sich um eine Bewegung? Eine ästhetische, oder gar doch auch eine politische? Ist es eine Mode, der Ausdruck einer verblendeten Jugendkultur, oder doch gar auch ein Indikator für eine tiefergehende Veränderung? Und wenn ja, welcher? Ist Techno mehr als oder anders als oder überhaupt noch Musik? Warum ist der Techno ebenso undeutlich und ungenau als Musik zu fassen, wie sich auch die alte Unterscheidung von E- und U-Musik nicht recht diesen "Plastikklängen mit Avantgardeanspruch" überstülpen lässt? Kann Techno noch für eine Kultur unter anderen stehen? Oder markiert er einen kulturellen Phasenübergang? Taucht er möglicherweise auf als das Symptom postkultureller, postindustrieller, postnationaler, welt- und wissensgesellschaftsorientierter Auflösungstendenzen? Was ist das Spezifikum des Techno, der "Technobewegung", des "Technokults"? Was verrät seine Ambiguität, seine Nichtfassbarkeit, seine unter den oberflächlichen Merkmalen rumorende Merkmalslosigkeit? Kurz: Wie lässt sich diese so verbreitete Erscheinung erst aufschlüsseln? Was, im Gegenzug gefragt, schlüsselt Techno (an) uns auf?
Das Seminar will sich Techno möglichst offen annähern. Er soll weniger mit bestehendem kulturkritischem und -theoretischem Begriffswerkzeug traktiert werden, sondern interdisziplinär und multiperspektivisch von verschiedenen theoretischen wie auch ganz persönlichen Positionen aus beleuchtet werden.
So ist eingeladen, wer sich mit auf die Entdeckungsreise in ein zu vorschnell begriffenes und flugs abgetanes, doch sicherlich in Umfang und Tiefe noch viel zu wenig verstandenes kulturelles Feld begeben möchte.
(Literatur zu Beginn)
Scott Greenwald/ MIT
22.08.2009
Ort: Lese- und Seminarraum "Gelb", Manteuffelstr. 20a, 10997 Berlin
On the edge of visualisation of scientific knowledge we would like to invite you to our evening long lecture with Scott Greenwald:
"I would like to present my recent work on asynchronous logic automata (ALA) at the Center for Bits and Atoms at MIT. My colleagues and I are proposing a new computing architecture that recasts the relationship of logic, memory, and interconnect in hardware, and in software turns computer programming into a problem of geometric layout."
In the spirit of experimental cultural anthropology, and in the presence of invidividuals of diverse intellectual backgrounds, I anticipate (and encourage) a discussion that will branch out from the particular content that I will present and explore epistemological perspectives on the work and its significance."
© Foto: Christoph Medicus (2009)
Torsten Leder + Davor Löffler
15.08.2009
Ort: FIT – Freie internationale Tankstelle
eingeladen zum Tischgespräch über das MOTTO:
"Ich werde jetzt anfangen, mit dem Anfang und mit dem Ende zugleich. Denn ich habe mit dem Ende angefangen, als ob es der Anfang wäre."
Die unbedingte Universität, 23.
Jacques Derrida
Hans Peter Weber: ankunft im reich der verödeten seelen. über die entstehungsgründe des essay
Bastian Ronge: "mein handwerk und meine kunst ist es zu leben." essayistisches schreiben als ethische praxis bei michel de montaigne
Thomas Jung: versuch über den essay
Timo Kaabi Linke: essay's! sprache als versuch. dreizehn bemerkungen über stil und form
Bernd Ternes: in den wald rufen, ohne bäume zu sehen: essay als trockene verzweiflung der kundgabe
Steffen Langenhan: mikroessayistik
Mirko-Alexander Kahre: essayistische theoriegenesen
Hans Ulrich Reck: wissenschaft als symbol. konturen eines paradigmenwechsels
Carlos Becker / Magnus Krümpelbeck: planwirtschaft im nebel. zum essayismus bei alexander kluge
Ulas Aktas: zu besuch bei den zeugen des anderen. versuchen als schreiben - artaudsches fieber - roman - (perforiert)
Kepos: essay des dialogs und des metalogs
Jens Friedrich: essay
Jan H. Free: flucht in die sackgasse. chancen des essays
Bernd Ternes: enthousiasme délirant. kaskadische fragen ohne salto mortale ob eines coverbildes für die zeitschrift »plateau« von torsten leder
Davor Löffler: soma insight factor 1,5
mehr unter sine-causa Verlag Berlin
Bernd Ternes
Starttermin: Samstag, 25.10.2008 ab 12:00 bis ca. 15 Uhr
(Besprochen werden Ausrichtung, Themen und Termine)
Ort: Lese- und Seminarraum "Gelb", Manteuffelstr. 20a, 10997 Berlin
Kontakt: Bernd Ternes
Der Lektürekurs "Was tun mit Marx?" geht davon aus, daß die Gesellschaftstheorie von Marx mit "Gewinn" aufzuschließen sei für die gegenwärtig starken, da weniger als die klassischen Sozialwissenschaften auf Sinnverstehen angewiesenen Kulturwissenschaften; – aufzuschließen, nicht anzuschließen; daß Kapitalismus nicht nur als Produktion, Konsumtion, Zirkulation, Technik, Naturverständnis usw. sich jeweils aspektuell beschreiben läßt, sondern auch als Kultur; daß sich mit Marx, so die Annahme, ein Emanzipations–Ethos (jedoch keine Emanzipations–Ethik!) ermäßigt denken läßt im Daseinsbereich moderner Techno–Kultur.
Lektüre u.a.:
MEW, Bd. 3, S. 23–25; Grundriße
D. Claessens/ K. Claessens, Kapitalismus als Kultur, FFM 1979
B. Ternes, Karl Marx: Eine Einführung, Konstanz 2008
erweiterte Literaturliste:
Hartmut Böhme, Fetischismus und Kultur
Walter Euchner, Karl Marx
Agnes Heller, Der Marxismus als kulturelle Bewegung (Aufsatz)
Wolfgang Kämpfer, Der stehende Sturm
Für unbedingt lesenswert (mit über 800 Seiten allerdings den Rahmen des Seminars sprengend) halte ich auch:
Robert Kurz, Schwarzbuch Kapitalismus (pdf ca.2,5 mb)
Davor Löffler
18.08. – 19:30
menschen formen, manteuffelstr. 20,
„Ernst zu machen: Mit dem einen Leben, mit dem In-der-Welt-Sein, der Kreativität, den Möglichkeiten.
Das Gegebene, die Episteme, Ründer und Grenzen …
Wo finden die Formen ihr Ende? Was steht am Rand des Formens? Wohin, woher ragt die andere Seite des Rundes der Grenze? Welche Kräfte schieden die Unerscheidung in ihr positives Gegenstück, das Potential? Die Potentiale – welcherart sich sie ausgefächert? Was steht hinter den Empfindungen, die uns Welt als Welt erscheinen lassen? Wie ist eine Welt zu denken (auf Papier), die in sich die Möglichkeit trägt die Frage zu enthalten, wie jene Welt zu denken ist, die die Möglichkeit in sich trägt die Frage zu enthalten, wie … "
mehr zum Buch: sine causa Verlag
Lesung mit:
Tobias Roth
Björn Märtin
Installation und Ausstellung:
Christoph Medicus
...weder Gott noch Mensch...
© Foto: Christoph Medicus (2008)
Bernd Ternes
11.08. – 19:30
menschen formen
Ort: Lese- und Seminarraum "Gelb"
„Was sich gegenwärtig, will sagen: seit knapp 20 Jahren in Forschung, Entwicklung und technikformatierter Wirklichkeit abzuspielen scheint und auf die zukünftige Gestaltung der conditio humana abzielt, das ist eine (noch?) verstörende Mischung aus Technik und Leben, eine Synthetisierung von kybernetischen und biologischen Prozessen zu Lasten dessen, was 'wir Menschen' als eine metaphysische Erbreferenz des Humanen sozial mehr schlecht als recht organsiert, maximal halbwegs politisch institutionalisiert und kulturell verhärtet durchbuchstabiert haben. Die alte metaphysische Grenze, wonach das Technische und das Menschliche einen irgendwie gearteten ontologischen Unterschied ausmachen, wird gegenwärtig als hinfällig bedenkbar. Das Festhalten an der Menschlichkeit des Menschen gewinnt beinahe einen nostalgischen Charakter, wenn die maßgeblichen Organisations- und Kommunikationsprozesse 'des Menschlichen' zukünftig immer mehr in informationstechnologischen Terms beschreibbar wie handlungsstrukturierend werden …"
mehr über das Buch: sine causa Verlag
Hans Peter Weber
Die Kreatur Denken wird im Extremzeitalter exzessiv strapaziert, durch das Radikalste nun, in den Praktiken von nuklearem Zugriff, Eingriff und produktiver Verwertung. Was in Urzeiten als ‚Bastlerkultur’ (‚bricolage’) begann, finalisiert sich nunmehr als ‚Ingeneurszivilisation’ zur Ausbeutung der radikalen Ressource ‚generische Kreativität / kreative Generik’. Wir sind im Terminalbereich von möglicher Forschung und Entwicklung angelangt. Anders gesagt: nun wird die Jagd nach der ‚dynamischen Indifferenz’ betrieben. Und diese Jagd ist als ultima irratio der Zivilsation nur möglich geworde, weil das Denken in sich die Phalanx von dynamischer Permutation angezettelt hat. Man ist eingetreten in das Stadium der letzten Versuchsanordnung zur Steigerung der Selbstmächtigkeit.
Der Kultur als gegenstrebigem Aktionspotential des Denkens ist es darum aufgegeben, ihrerseits radikal in diese Versuchsanordnung kuratierend, pazifizierend einzuwirken. Die Kreatur Denken changiert entsprechend im Extremzeitalter permanent zwischen radikaler Aufrüstung der forcierenden Kognitionskräfte und ihrer Abrüstung aus den Ressourcen nuklearer Kulturtechnik. Und durch eben diesen Dschungel bewegen sich die vorliegenden Exkursionen – Wege durchs Dickicht der neuen und ultimativen Zivilisationswildnis schlagend.
mehr zum Inhalt + Buch unter:
sine causa Verlag
Hans Peter Weber, Scott Greenwald, Davor Löffler, Torsten Leder, Tobias Fiege
16.04.–09.07, mittwochs – 19:00h
Ort: Lese- und Seminarraum "Gelb"
Im Seminar werden von Hans Peter Webers Trilogie 'Kultur des kreaturalen Denkens' und dem Hauptwerk 'Vom KreaturDenken' ausgehend 'kulturelles Denken als Akt der In-Volution', wie ebenso die Idee der zivilisatorischen Programme und 'cultural engineering' untersucht. Darüber hinaus, um den atmosphärischen Qualitäten unserer Kulturtechniken auf die Spur zu kommen, werden mithin Gerhard Dirmosers diagrammatischer Schautafel 'art of atmosphere' Exkursionen in die exemplarischen Diskurse zu den abstrakten Sinnen und deren Verhältnis zum Raum unternommen.
© Foto: ... (Jahr)
Bernd Ternes
In dieser Einführung wird Karl Marx als philosophischer, polit-ökonomischer, klassenkampf- und gesellschaftstheoretischer Denker vorgestellt. Der Autor erläutert Marx' zentrale Begriffe und Überlegungen und bettet sie in die Diskurse seiner Zeit ein. So ermöglicht er ein nachhaltiges Verstehen des Marx'schen Gedankengebäudes. Zugleich erschließt er dessen kulturwissenschaftliches Potenzial und seine Bedeutung für die heutige Soziologie. Ein biografisches Kapitel und ein Glossar runden den Band ab.
mehr über das Buch: sine causa Verlag
Bernd Ternes + Martin Schmucker
Kurzvorträge eigener und fremder Texte/ Diskussion
Termin: Okt. 07 bis Feb. 08, Beginn: 22.10.07, immer mittwochs 19:00 Uhr c.t.
Ort: Lese- und Seminarraum "Gelb", Manteuffelstr. 20a, 10997 Berlin
Abstract:
Der letzte, nichtrealisierte Versuch der Berliner Gruppe "Historische Anthropologie", nochmals eine Art Zusammenfassung ihrer Arbeit vorzulegen, sollte in etwa folgenden Titel tragen: Der Mensch zwischen Schicksal, Zufall und Gefahr.
Mit dieser Reihung war auch eine historische Abfolge, zumindest eine Chronologie verbunden. Alle drei Weisen haben instantan statt, obgleich historische Epochen auszumachen sind, in denen eine der drei Wirklichkeitsbegriffe hegemonial ist. Das Colloquium möchte von der Annahme ausgehen, daß zwar das Schicksal wieder regen Zulauf bekommt (Religion), und daß Zufall weiterhin die erkalteten Regionen restmoderner Wirklichkeiten mit genügend Kontingenz versorgt (Projektdasein und Portfolio–Identität); daß aber gegenwärtig die Gefahr sich aufmacht, hegemonial zu werden als Weise des In– und Mit–Welt–Seins.
Gefahr, vor mehr als 20 Jahren von Ulrich Beck im Begriff der Risikogesellschaft eingepackt und in die Nähe der Kontingenz gebracht, stellt sich in vielen Formen, Handlungen und Entscheidungen dar. Uns interessiert ihre Darstellung als Experiment. (Das zugrundeliegende Verb lat. periri gehört zu der Wortgruppe "Gefahr"; siehe periculum | Duden, Bd. 7.) Das Experiment, das wissenschaftliche, war immer auf die Eliminierung des Ungefähren aus. Es mußte deswegen das in Tat und Rede Stehende immer der Gefahr aussetzen, ohne die Aussetzung selbst in Gefahr zu bringen. Zu diesem Zweck wurden die unglaublichsten Anordnungen (Dispositive) für realisierungsfähige ceteris paribus – Wirklichkeiten (Unter-sonst-gleichen-Bedingungen- Wirklichkeit) geschaffen, von denen man, zumindest in der Frühphase der Aufklärung, annahm, daß sie auch Erkenntniße und Erfahrungen enthielten für eine Wirklichkeit "des Lebens", also für eine Wirklichkeit unter immer verschiedenen Bedingungen. Der Hiatus zwischen experimentell erzeugter und "sozialer", "lebendiger" Wirklichkeit wurde trotz allen Optimismus, daß Wirklichkeit von sich aus sich erkennen, erklären laße, im Begriff der Wahrscheinlichkeit erinnert: Man konnte nicht mehr Vertrauen in die Erkenntniße setzen, aber Vertrauen ins Bewähren.
Eine der vielen Kritiklinien der philosophischen Diskurse zielte auf den Eklat, daß die Ergebnisse des Komplexes Mathematik, Logik und Experiment nicht einfach nur ins "Leben" eingeführt wurden … Fortsetzung ➙
… und dort Agentendienste ausübten und Erleichterungen bewirkten, sondern vielmehr die Macht besaßen, sich das "Leben" anzuverwandeln (Entfremdung, Verdinglichung etc.; Marx, Husserl, Kafka, Adorno). Nicht die wissenschaftlich-experimentellen Erkenntnisse würden sich ans Leben akkommodieren – umgedreht richte sich nun das Leben aus auf die Bedingungen des "Unter-sonst-gleichen-Bedingungen" (Homogenisierung, Abstraktifizierung, Monokulturisierung etc.). Diese Gegensetzung – diskrete Logik auf der einen, indiskretes Leben auf der anderen Seite – kann heute, so die Annahme, nicht mehr grundierend sein für ein Vorhaben der Kritik am Experiment und der es ermöglichenden historischen, sozialen und epistomologischen Bedingungen. Uns intereßiert am Colloquium–Thema "Experiment" das folgende:
Könnte eine Pendelbewegung festgestellt werden dergestalt, daß sich die Bedingungen des Experimentierens aus dem wissenschaftspraktischen Ceteris paribus–Rahmen lösen und nun Experimente erlauben, die nun wirklich und nicht mehr nur wahrscheinlich gefährlich sind, weil sie im Dispositiv des Indiskreten passieren?; weil sie also reflektierte Experimente geworden sind, ohne jedoch abzulaßen vom Ziel, nachhaltig in bestehende Wirklichkeitsbeziehungen einzugreifen? Muß man also heute von Experimentationen sprechen und nicht mehr nur von Experimenten?
Schließen Experimentationen umfangslogisch an "Projekten" an, also sind sie noch verbunden mit diesem zeit–organisatorischen Zentralbegriff moderner Denkungsart? Könnte man schon proto–epistemologische Außagen treffen betreffs einer Eigenart dieser Experimentationen, nämlich der, offensichtlich und direkt wieder Leben aufs Spiel zu setzen (und nicht mehr nur indirekt und implizit, wie es Ð abgesehen von militärischen, nationalsozialistischen und stalinistischen Experimenten – zumeist der Fall war? Damit verbunden die Frage, ob der gegenwärtige Stand des Experimentellen doch nur eine zu sich kommende Operationalisierung deßen darstellt, was Foucault mit "Sterben lassen, Leben machen" pointierte? Die Fragen sind weit gefaßt, so daß viele Anschnitte möglich sind, sich dem notwendig Unklaren zu nähern. Ein Bezug zur "experimentellen Kulturanthropologie" in dem Sinne, wie es jedem einsichtig ist, wäre wünschenswert. Bitte sendet bald Martin oder mir die Themen oder Fragen zu, die Ihr behandelt wollt. Gebt auch einen Termin an. Es beginnt am 22.10.07 mit einer kurzen Vorstellung von Blochs "Experimentum Mundi". Wer Zeit hat, kann auch schon im Glücksband "Das rigorose Glück" Stanislav Lems Text "Experimenta Felicitologica" lesen (p267–340).
Liste der Vorträge:
24.10. Filmbeitrag: Pasolini, Die 120 Tage von Sodom
31.10. Lektüresitzung: Stanislaw Lem, Experimenta felicitologica
07.11. Lektüresitzung: Dietmar Kamper, N.N.
14.11. Torsten Leder: Das instrumentelle Experiment in den Humanwissenschaften
21.11. Timo Linke: Type und Typus. Über den experimentellen Charakter prosatechnischer Form- und Sinngebung des Unberechenbaren am Beispiel des Erzählwerks von Robert Musil
28.11. Scott Greenwald: „cellular automata“
05.12. Martin Ludwig: Die Archäologie des Privaten. danach: Filmbeitrag
12.12. Davor Löffler: (N.N.)
19.12. Torsten Leder: Die abduktive Wende
––– Weihnachten und Neujahr –––
09.01. Bernd Ternes: Blochs „Experimentum Mundi“
16.01. Martin Schmucker: (N.N.)
23.01. (N.N.): (N.N.)
30.01. Lektüresitzung: Robert Musil (1922), Psychotechnik und ihre Anwendungsmöglichkeiten im Bundesheere
06.02. Michael Over: Selbstversuche
13.02. Lektüresitzung: Karl Clausberg: "Ein Mikroskop für die Zeit". Was Benjamin und Klages, Einstein und das Kino den fernen Sternen verdanken, In Ralf Schnell (Hg.), Neurobiologie und Medienwissenschaften, Bielefeld: Transcript 2005, S. 157-212
20.02. Jens Friedrich: Historischer Rückblick auf das Experiment
27.02. Hans-Peter Weber: Das Experimentelle in der Kulturanthropologie unter dem nicht-blinden Fleck der romantischen Wissenschaft
05.03. Abschlusssitzung, Resümee
»Wenn wir Musik hören, hören wir offenkundig und direkt die Musik. Doch in einer wesentlichen Bestimmung/Stimmung hören wir mit der Musik im Musikhören. Wir hören das, was akustisch nicht erscheint und was im Hören der Musik als das ›Unhörbare/Unerhörte der Anmutung des Inneren Musizismus auftritt« [Hans Peter Weber]
Ulas Aktas: wo spielt die musik?
Hans Peter Weber: triologie des hören – sagens
Hans Peter Weber: über die grazie
Davor Löffler: über das hören des stillen wunders musik
Bernd Ternes: das wissende bewußtsein als unbewußtes in der kommunikation
Tim Stafe / Torbjörn Ericson: abba
Martin Donner: versuche der künstlichen erzeugung von stimmorganen von euler bis helmholtz
Lydia Hasselbach: zur intonation nordindischer ragas
Tobias Fiege: zu den ursprüngen menschlicher musikalität aus psychoanalytischer sicht
Maria de Alvear: was hören bedeutet
Steffen Langenhan: the sen
Steffen Langenhan: elysium
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Davor Löffler
14.10.2007 – 19:30h
Seminarraum "Gelb", Manteuffelstr. 20
NJU SKUL – Schriftführung:
Hans Peter Weber
Die drei Bände zur Kultur des kreaturalen Denkens umfassen das Projekt, das menschliche Denken und seine zivilisatorischen Niederschläge, seine kulturellen Produktionsfolgen im evolutionären Prozessen von spezifischer Kreatürlichkeit in der ›Spitzenphysis auf Erden‹ zu begreifen. So wird Denken selbst als Kreatur begreifbar, die sich sowohl innerlich spaltet [vor allem in avancierende, zivilisationsfesselnde wie in kuratierende, kulturbewahrende Tendenzen und Aktivitäten] als auch autogen höherentwickelt – in sich selbst und in ihren nach Außen gestellten Anlagen, Techniken und Produkten, welche zum künstlichen Habitat werden. Im Mittelpunkt des Interesses steht dabei die Frage nach den zukünftigen, dabei gewiß ›komplexen‹ Kultur bzw. Kulturisation von Denken, von Mentation und Lebenswelt. Die Erwartung gelten einem erneuten Kulturzustand, dem die größere mentale Gratifikationsfähigkeit unter den ›Aktiv-Kräften‹ der Humanisation und Sozialisation zugerechnet werden.
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NJU SKUL – Schriftführung:
Hans Peter Weber
Der Text „Orphisch“ ist die angekündigte LABOR-Schrift aus dem publizierten Band „KreaturDenken“ [MAGAZIN].
Sie versucht ernsthaft, and er Propagierung eines anzusteuernden neuen Julturzustands mit neuartigen Methoden zu laborieren. Um einigermaßen griffige Daseinsanalyse in pragmatischer Absicht, d.h. unter Herausforderung von Daseinskultivierung zu schaffen, muss man ‚von sehr weit herkommen’, – von ‚vor Homer‘.
Darin folgen wir Mallarmé, der konstatierte, dass die Poesie seit der ‚großen Abirrung Homers’ den Weg verloren habe. Als man ihn fragte, was vor Homer war, antwortete er: Orpheus.
Auf dies Abirrung muss man zugehen, doch nicht auf etwas Vergangenes, sondern auf ein posthistorisch Zukunft-Beschlossenes und somit Schwach-Attraktivierendes, auf die ‚komplex’ / perplex wiederkehrende Kultur, auf den posthistorischen, auf den Zweiten Kulturzustand auf Erden.
Durch zur Kultur
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Bernd Ternes
Der vorliegende Interviewband rundet die vorausgegangenen Schriften „KreaturDenken“ [Magazin] und „Orphisch“ [Labor] ab. Zusammen bilden sie eine Trilogie über die Herkunft und den Umfang der dringlich gewordenen Kultur des kreaturalen Denkens.
Ein Interview weckt den Schreibenden aus seiner Versunkenheit, da er nun darüber Rede und Antwort stehen muss, wie sein Denken in der zeitgenössischen Wissenschaft- und Kulturlandschaft steht und warum es darin einen eigentümlichen und bevorzugten Platz beansprucht, der den zeitgenössischen Lesern anempfohlen wird.
Die Interviewer haben den Autor (als ‚Prokuristen’) durch ihre intensive Vorbereitung und ‚Einstellung’ weit genung herausgefordert herausgefordert, um in fertile Zonen des Weiterdenkens dieser intelligiblen Kultur zu führen. Einer fruchtbaren Öffnung des KreaturDenkens werden so weitere Chancen bereitet.
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Torsten Leder + Davor Löffler +
Bernd Ternes
LV, Hauptseminar, Block, Institut für Soziologie der FU Berlin, Raum 302 B + Bibliothek menschen formen
Mit der Berliner Historischen Anthropologie hat die Philosophische (Kultur-)Anthropologie ihre Fortsetzung erlebt, die neben der Herausbildung der eher empirisch orientierten Ethno- und Sozialanthropologie (Wien, Göttingen) recht unverbunden blieb, doch jetzt den Kontakt sucht. Mit einem anderen, neuen Anschnitt, genannt Experimentelle Anthropologie, stehen gleichsam aus Berlin kommend nun erste Versuche im Raum, die Historische Anthropologie zu einer Vergleichenden Kreativistik zu erweitern – dabei den Bezug zu Gesellschaftstheorie wahrend und ineins erste Vorschläge einer »Kosmologie der Kultur« wagend. Das Seminar möchte einführen in die Geschichte der (Kultur- und Sozial-)Anthropologien des 20. Jahrhunderts, um erste Ausblicke für eine kulturale Anthropologie des 21. Jahrhunderts zu konturieren. – Das Seminar richtet sich an alle, die weiterhin theoretische Neugierde verspüren.
Literatur:
1. Sigmund Freud, Das Unbehagen in der Kultur (1930), in: GW Studienausgabe, Bd.9, p197-270 (in der „Werkausgabe in zwei Bänden“ p367-424)
2. Hans Blumenberg, Beschreibung des Menschen, FFM 2006, p189-220, p512-524
3. Justin Stagl, Kulturanthropologie und Kultursoziologie: Ein Vergleich, in: KZfSS, Sonderheft 27(1986), p75-91
4. Wolfgang Kaempfer, Kultur und Zivilisation, in: Was kostet den Kopf? Festband für Dietmar Kamper, hg. von H. Neidhöfer und B. Ternes, Marburg 2001, p202-206
5. Friedrich Kittler, Kulturgeschichte der Kulturwissenschaften, München 2000, erste Vorlesung: p11-28
6. Heiner Mühlmann, Natur der Kulturen, Wien 1996, darin: p1-15; 138-149
7. Peter Sloterdijk, Bd.3 der Sphären: Schäume, FFM 2004, darin: „Anthropogene Inseln“ 1 bis 5, p364-411
8. Hans Peter Weber, „Radiointerview“, Berlin 2004 (wird elektronisch separat verschickt)
9. Hans Peter Weber, KreaturDenken, Berlin 2006, p11-34, 42-55, 60-72, 85-88, 102-106, 124-137, 152-155, 180-183, 211-215, 284-286, 303-308, 335-369, 738-780 (Buch im Handapparat)
Termine:
Freitag, 20.04.07, 14-20 Uhr:
Einführung, Textbesprechung, Textübernahmen
Freitag, 11.05.07, 14-20 Uhr:
Texte 1, 2, 3
Freitag, 25.05.07, 14-20 Uhr:
Texte 4, 5, 6
Samstag, 26.05.07, 12-18 Uhr:
Texte 7, 8
Freitag, 15.06.07, 14-18 Uhr:
Text 8, 9
Samstag, 16.06.07, 12-18 Uhr:
Text 9
Bernd Ternes
Die Annahme ist: Das Wissen über realistische Veränderungen zu Verminderung von Leid bleibt weiterhin Stachel im Fleisch derjenigen gesellschaftlichen Verhältnisse, die so tun, als gäbe es keine Möglichkeit, das Leid zu reduzieren, und die sich aufgemacht haben für eine Form des Vergessens, das zum Ziel hat, nicht mehr zu spüren, daß es fehlt. Und das heißt: Es gibt ein Verhältnis der Angewiesenheit zwischen Zukunft und Geschichte. Geschichte, also etwas, das Vergangenheit nur deshalb wurde, weil es als für die Zukunft gewolltes, geplantes, gemachtes, gewünschtes Tun / Lassen Realität annahm, und das nur den Menschen eigen ist, hat weiterhin Platz und Raum und Notwendigkeit für sich in Zeiten, die nicht mehr die des Menschen sind, für Zeiten, die nicht mehr auf den Menschen konvergieren. Das Vorhaben, Nähe technogen zu denken, läuft nun, in verdichtetster Form forlmuliert, auf folgende Hoffnung hinaus: daß nach dem Scheitern des Menschengattungsversuches, daß sich Menschen an Menschen erinnern und ihr Handeln und Erleben dementsprechend orientieren, nun Technologie die noch unvorstellbare Aufgabe hat, den Menschen zu erinnern. Das Verweilen beim Negativen als der Modus, die Spannung zwischen Vergangenheit und Zukunft auszuhalten ineins überhaupt zu erreichen, wird ergänzt durch den Modus des Verweilens beim Abwesenden, für das Technik / Technologie / technogene Nähe einsteht. Das Scheitern von sprache und Kommunikation als Mittel der nichtgewaltsamen Reproduktionen wäre also nur das Ende einer Etappe mensschlicher Geschichte, nicht aber das ende der Geschichte des Menschen, besser: des Menschlichen. Freilich wird sich das, was wir Mensch nennen, gravierend ändern: je geschichtlicher der Mensch der Zukunft werden wird, desto weniger menschlich im heutigen Sinne des Wortes Mensch wird er bleiben können. Bleiben wird, wenn und jenseits von Hegel gedacht, nur sein Werden können. – Das soll am und im Begriff der technogenen Nähe in einer ersten Skizze ausprobiert werden.
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24.02.2007 – 19:30h, Seminarraum ”Gelb“
Buchvorstellung 'KreaturDenken'
© Foto: Silvia Klara Breitwieser (2007)
Buchvorstellung 'KreaturDenken'
© Foto: Silvia Klara Breitwieser (2007)
Buchvorstellung KreaturDenken, © Foto: Silvia Klara Breitwieser (2007)
Mo., ab 19.00 Uhr
• Gesellschaftsstruktur und Semantik: Studien zur Wissenssoziologie der modernen Gesellschaft III+IV (Luhmann, 1993)
menschen formen
Mi., 18.30 Uhr, wöchentlich
Das Colloquium menschen formen widmet sich in einer Art Revision Texten, die in vielfältigen Weisen Deanthropologisierung zum Thema haben. Leitfaden sind die Texte Friedrich Kittlers, der in seiner Medientechniktheorie eine besondere Art der Entsubjektivierung und des methodischen Ahumanismus entwickelt hat. Das Themensyndrom soll durch Texte der Gruppe/ des Seminars sowie durch weitere Autoren interpunktiert werden – sei es als Kontrast, sei es komplementär. Ziel ist der kritische Gang durch ein theoretisches Feld, das sich kondensiert und damit kritische Aufmerksamkeit eingebüßt hat. Ziel ist zugleich, ex negativo die Implikationen der Arbeitsgruppe menschen formen in den Blick zu bekommen.
08.11. Siegmund Freud: Das Unbehagen in der Kultur (1930), in: GW Studienausgabe, Bd.9, p197-270 (Textgrundlage aus anderer Ausgabe, p367-424)
15.11. weiter mit Freud
22.11. Peter Sloterdijk: Bd.3 der Sphären, 2004, „Anthropogene Inseln“ 1 bis 5, p364-411
29.11. weiter mit Sloterdijk
06.12. Justin Stagl: Kulturanthropologie und Kultursoziologie: Ein Vergleich, in: KZfSS, Sonderheft 27(1986), p75-91
13.12. weiter mit Stagl
20.12. Wolfgang Kaempfer: Kultur und Zivilisation, in: Kamperfestband, 2001, p202-206
03.01. Thomas Jung: Geschichte der modernen Kulturtheorie, 1999, darin: p137-167
10.01. weiter mit Jung
17.01. Friedrich Kittler: Kulturgeschichte der Kulturwissenschaften, 2000, erste Vorlesung: p11-28
24.01. Heiner Mühlmann: Natur der Kulturen, 1996, darin: p1-15; 138-149
31.01. weiter mit Mühlmann
07.02. Hans Peter Weber: »Radiointerview« (wird elektronisch separat verschickt)
14.02. weiter mit Weber
21.02. Hans Peter Weber: KreaturDenken
28.02. Hans Peter Weber: KreaturDenken
jeden ersten Freitag des Monats, 21 Uhr, und Sondertermine nach Ankündigung
• Fr. 03.11.2006 – Selim Rauer: Jacques Audiard, De battre mon coeur s'est arrêté (F 2005)
NJU SKUL – Schriftführung:
Hans Peter Weber
Dieser Versuch musste schlußendlich unternommen werden: das Dneken in seinen eigenen kreatürlichen Grundlagen so zu untersuchen, daß es als das erscheint, was es wirklich ist: eine Kreatur unter Kreaturen.
Da sich Denken als hochartifizielle und extrem excellierende Kreatur gebärdet, waren seine Metamorphosen in den komplexen Differenzierungen und Raffinierungen so zu verfolgen, daß die spezifischen, unvergleichlichen Prägungen an artifizieller Kreatürlichkeit gerade in den geschichtlich typischen Human- und Zivilisationsformen kenntlich werden. Die Wissenschaften sind davon genauso betroffen wie die zivilisatorischen Mächteorganisationen oder die Produktionen – seien sie zivilisatorisch oder kultural. Das kulturelle Denken hat damit sein ›Abenteuer‹ geradeso durchmachen müssen wie zuvor schon das tradierte Natur- und Technikdenken. Es hat seine spezifische Eigenschaft als ›KreaturDenken‹ gewonnen, welches curatorisch in die Zivilisation hineinwirkt, um diese in eine ›gratifizierte‹ Existenzweise zu verwandeln.
Wie komplex, hochraffiniert, artfiziell, diplomatisch und synthetisch auch immer: wie bewegen und ›inmitten einer kreatürlichen Welt‹...
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Yvonne Piesker
Die Verfasserin setzt sich einleitend mit der Debatte über die weibliche Bestimmung und Bildung in der Medizin, Juristik, Pädagogik und Philosophie in der zweiten Hälfte des 18. Jahrhunderts auseinander. Anhand philosophischer Texte aus dieser Zeit werden die Leitideen und Prinzipien der theoretischen Geschlechtervorstellungen, die Eigenschaften, Aufgaben und Tätigkeitsbereiche, die Frauen beziehungsweise Männern im Rahmen der theoretischen Geschlechtervorstellungen zugewiesen werden, die Legitimationsmuster dieser Vorstellungen sowie die daraus resultierenden Bildungschancen für Mädchen und Frauen analysiert. Anschließend werden die privaten höheren Mädchenschulen des 19. Jahrhunderts hinsichtlich ihrer Struktur, Bildungsinhalte, Bildungsziele und Unterrichtsmethoden sowie der Normierung und Institutionalisierung der höheren Mädchenschule untersucht. ...
Ein zweiter Teil der Arbeit ist der höheren Mädchen- und Frauenbildung in Russland gewidmet. Dabei werden die Leitideen und Prinzipien, die Eigenschaften, Aufgaben und Tätigkeitsbereiche der Frauen im Rahmen traditioneller Geschlechtervorstellungen beschrieben und den Anfängen des gesellschaftlichen Wandels in Russland wird nachgegangen. Anhand der Arbeiten russischer Philosophen aus dieser Zeit werden die Auseinandersetzungen mit den seit den Anfängen des gesellschaftlichen Wandels konzipierten, diskutierten und konstituierten Geschlechtervorstellungen und den aus diesen Vorstellungen abgeleiteten Bildungsforderungen für Mädchen und Frauen nachgezeichnet. Vor diesem Hintergrund werden die Entwicklung des höheren Mädchenschulwesens im 19. Jahrhundert, die Struktur, die Inhalte und Methoden untersucht. Die Gestaltung des Frauenstudiums im Ausland, das russische Frauen absolviert haben, und dessen Bedeutung für die Weiterentwicklung der höheren Frauenbildung in Russland...
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Ulas Aktas + Martin Schmucker
19.04. Ralf Krause Einleitung: Ethik bei Aristoteles und Kant
26.04. Jimena Prieto Lektüresitzung: Schopenhauer, Die Welt als Wille und Vorstellung II, Kapitel 46; WWV I, § 65 und 67
03.05. Lektüresitzung: Nietzsche, Zur Genealogie der Moral
10.05. Ulas Aktas: "Wer nicht denkt, fliegt raus (das Leben)"
17.05. Jimena Prieto: Biopolitik bei Michel Foucault, In Verteidigung der Gesellschaft, FFM 2001
24.05. Martin Schmucker: KybernEthik und Kontingenz, Niklas Luhmann, Paradigm lost: Über die ethische Reflexion der Moral. Rede anläßlich der Verleihung des Hegel-Preises 1989, FFM 1991
31.05. Jens Friedrich: Nichtwissen und Mikroethik
07.06. Lektüresitzung: Hans Blumenberg, Wirklichkeiten, in denen wir leben, Stuttgart 1981, S. 7-54
14.06. Martin Ludwig: Habermas - Totenrede auf die Aufklärung, Jürgen Habermas, Der philosophische Diskurs der Moderne, Eintritt in die Postmoderne: Nietzsche als Drehscheibe, S. 104 -130
21.06. Lektüresitzung: Richard Rorty, Kontingenz, Ironie und Solidarität, FFM 1989, S. 84-123 und S. 305-320
28.06. Bernd Ternes: Die Befreiung von der Ethik als Vollendung der Emanzipation von/durch Natur
05.07. Bastian Ronge: Deleuze - Ethik und Ereignis, Gilles Deleuze, Logik des Sinns, FFM 2003. S. 19-25, S. 179-225
12.07. Michael Over: Ethik bei Žižek und Badiou
19.07. Elke Lachert: How to learn to die. Strategien des Lebens bei Derrida und Levinas
26.07. Timo Linke: Fleisch mit Stempel oder die Moral des Unbekannten. Wie in den Neurowissenschaften soziale Werte auf naturwissenschaftliche Kenntnisse bezogen werden
02.08. Lektüresitzung: Peter Sloterdijk, Regeln für den Menschenpark, FFM 1999; sowie: die Replik von Tugenthat
23.08. Abschlußdebatte
• Fr. 01.09.2006 – Ulas Aktas: Lars von Trier, Manderlay (DK/S/NL/F/BRD 2005)
• Fr. 07.07.2006 – Michael Over: Stanley Kubrik, The Shining (GB/USA 1980)
• Sa. 06.05.2006 – Davor Löffler: Peter Dalle, Verschwörung im Berlin-Expreß (S 2005)
• Sa. 08.04.2006 – nach der Vollversammlung, ab ca. 20 Uhr Michael Over: Claire Denis, L'intrus (F 2004)
• Fr. 24.03.2006 – Torsten Leder: William C. Menzies, Things to Come (USA 1936)
• Fr. 03.02.2006 – Selim Rauer: Andreij Zvyagintsev, Die Rückkehr (RUS 2003)
Mo., ab 19.00 Uhr
• Gesellschaftsstruktur und Semantik: Studien zur Wissenssoziologie der modernen Gesellschaft I+II (Luhmann, 1993)
15702 HS – FU Berlin/ IfS
Bernd TernesMontag, 16-18 Uhr, Raum 302a, Beginn: 17.10.05
In diesem Lektüre-Kurs geht es um zwei radikale Beschreibungen der historischen Entwicklung der modernen Gesellschaft, und zwar um Wolfgang Kaempfers "Der stehende Sturm. Zur Dynamik gesellschaftlicher Selbstauflösung" (Berlin 2005), und um Paul Virilios "Rasender Stillstand" (dt., München 1992). Gesellschafts-, Telekommunikations- und Kapitalismuskritik kommen in diesen beiden Büchern, so die These, zu sich.
Das Colloquium menschen formen widmet sich in einer Art Revision Texten, die in vielfältigen Weisen Deanthropologisierung zum Thema haben. Leitfaden sind die Texte Kittlers, der in seiner Medientechniktheorie eine besondere Art der Entsubjektivierung und des methodischen Ahumanismus entwickelt hat. Das Themensyndrom soll durch Texte der Gruppe/ des Seminars sowie durch weitere Autoren interpunktiert werden - sei es als Kontrast, sei es komplementär. Ziel ist der kritische Gang durch ein theoretisches Feld, das sich kondensiert und damit kritische Aufmerksamkeit eingebüßt hat. Ziel ist zugleich, ex negativo die Implikationen der Arbeitsgruppe menschen formen in den Blick zu bekommen.
Projekte der Deanthropologisierung (unter besonderer Berücksichtigung von Friedrich Kittler) interpunktiert im Wochenrhythmus durch eigene Texte und solche von Anders, Virilio, Butler, Derrida, Foucault, Sloterdijk, Reck, Kamper u. a.
Mi., 18.30 Uhr, wöchentlich
19.10. Kittler I, Optische Medien, Berlin 2002, p7-47
26.10. Interpunktion: Paul Virilio, Krieg und Kino. Logistik der Wahrnehmung, München 1986, p19-54
02.11. Kittler II, Optische Medien, a.a.O.
09.11. Interpunktion: Georg Christoph Tholen, Platzverweis. Unmögliche Zwischenspiele von Mensch und Maschine, in: fragmente, Heft 35-36/1991, p185-200
16.11. Kittler, Konturen einer Medienwissenschaft, in: Vom Chaos zur Endophysik. Wissenschaftler im Gespräch, hg. von Florian Rötzer, München 1994, p319-333
23.11. Interpunktion: Hans Ulrich Reck, Der Betrachter als Produzent? Zur Kunst der Rezeption im Zeitalter technischer Medien, in: Wolfgang Welsch/Christine Pries (Hg.), Ästhetik im Widerstreit. Interventionen zum Werk von Jean-François Lyotard, Weinheim 1991, p129-142
30.11. Kittler, Signal - Rausch - Abstand, in: Hans Ulrich Gumbrecht/K. Ludwig Pfeiffer (Hg.): Materialität der Kommunikation, FFM 1988, p342-359
07.12. Interpunktion: Dietmar Kamper, Der Januskopf der Medien. Ästhetisierung der Wirklichkeit, Entrüstung der Sinne, in: Florian Rötzer (Hg.): Digitaler Schein, FFM 1991, p93-99
14.12. Kittler, Es gibt keine Software, in: Hans Ulrich Gumbrecht/K.Ludwig Pfeiffer (Hg.): Schrift, München 1993, p367-378
04.01. Interpunktion: Vortrag Till Nikolaus von Heiseler zu Medien/Formatwissenschaft
11.01. Kittler/Dotzler, Intelligence Service. Schriften von Alan M. Turing, darin: Nachwort, p211-233, Berlin 1987
18.01. Interpunktion: Text Hans Peter Weber "Neue Repräsentation" inklusive Vortrag
25.01. Dirk Baecker, Die Kybernetik unter den Menschen, in: Peter Fuchs/Andreas Göbel (Hg.), Der Mensch - das Medium der Gesellschaft?, FFM 1994, p57-71
01.02. Interpunktion: David Kaldewey: Luhmann, "Die Soziologie und der Mensch" (in Soziologisch Aufklärung 6, p265-274) plus Vortrag/Kommentar
08.02. Elke Lachert: Mensch aus dekonstruktivistischer Sicht (Derrida, Butler)
15.02. offen
15705 – FU Berlin/ IfS
Hans Peter Weber
Dienstag, 16-18 Uhr, Raum 301, Beginn: 18.10.05
Seminarplan und Literaturliste: (.pdf)
Was ist Musik? Worum willen erzeugt 'man' (alle Völker, alle Kulturen) rsp. hört 'man' Musik?
Was organisiert Musik in der 'Natur' der Menschen und in der Organisation des Sozialen / Zivilisatorischen?
In welcher Weise ist mit der 'Historisation' des sozialen Faktums 'Musik' zu rechnen, d.h. mit seiner 'Ent-Wicklung' unter dem Druck des evolutionären Zivilisationsprozesses? Inwieweit ist demnach Musik-Bewegung auf Erden a. historisch und b. experimentell (und die Musikanthropologie selbst eine 'historische' und 'experimentelle')?
Musikanthropologische Denkweisen: bevorzugte Opposition: Geistes-Kultur der Musik vs. Körper-Kultur. Typisch: Adornos “Philosophie der neuen Musik“ (oder die „Ästhetische Theorie“, u.a.) versus körper- kulturell ausgelegte Theorie; cf. Marcel Dobberstein, Musik und Mensch. Grundlegung einer Anthropologie der Musik, Berlin 2000 (Schule der 'Hist. Anthropologie' / D. Kampers 'Körper-zentrierung' und die Sinnen-Präferenz vom „Hören“: „das Ohr“; dazu die Variante von der ggw. ausgerufenen „performativen Kultur“ in der Theater- u. Musik-Anthropologie). Ferne Variante: die 'sinnen'-zentrierte Ästhetik (typisch: Rudolf zur Lippe, Sinnenbewußtsein. Grundlegung einer anthropologischen Ästhetik, Reinbek 1987). Gegenteil: die religiös-spirituell (:spiritistisch) ausgelegte Ästhetik (typisch: J.E.Berendt, Nada Brahma, Vom Hören der Welt, Frankfurt 1983).
Der Streit geht um die Lokalisation und die Natur des 'Musik-Ereignisses' in der conditio humana (alias Menschen-Natur): ist dies eine Ereignis der 'Affekte' ? Oder der 'Gefühle'? oder 'des Geistes'? Oder der 'Sinne' ('Empfinden')? Oder der (meta-physischen) ' Übersinnlichkeit'? Oder des 'reinen Willens'? Oder der Zellen (Organon des 'Begehrens')?
A parte: der Streit geht in die neueren neuro-naturwissenschaftlichen Untersuchungen ein (cf. Robert Jourdain, Das wohltemperierte Gehirn. Wie Musik im Kopf entsteht und wirkt, Heidelberg/Berlin 2001; Manfred Spitzer, Musik im Kopf, Stuttgart etc. 2003; Gerold Baier, Tanz in Körper und Gehirn, Reinbek 2001; DER SPIEGEL Nr. 31 / 2003: Musik, Die Mathematik der Gefühle; u.a.m.)
Zusätzlich entsteht die Frage nach der 'semiotischen' Natur der Musik: ist sie eine 'Sprache'? Ist sie etwas 'Somatisches' ('Körper-zentrierung').Ist sie etwas 'Libidinöses' (in diversen psychoanalytischen Theorie-Zuschnitten)? Ist sie etwas 'Übersinnliches' (im religiös-projektiven Sinne), gar etwas 'Kosmisches' (eine 'kosmische' Operation selbst)? Ist sie etwas 'Affektives' und - gleich miteingepackt – 'Irrationales' (bei gleichwohl evtl. 'rationalen Grundlagen' / ihre vermeintliche 'Mathematizität' u. dgl.)?
Kritisch wird auch die Frage nach der vermeintlichen 'Einheit' rsp. Einheitlichkeit von 'Musik' angegangen: gibt es eine einzige Kultur/Natur der Musik? Oder ist 'Musik' in viele, z.T. widerstreitende Kulturen (rsp. Unkulturen) zerfallen: die affektive Musik, die animatorische Musik, die rigorose und/oder absolute Musik; die ernsthafte (und: existenzielle) gegen die 'unterhaltende' (und: zerstreuende, gar die 'zynische')? Etc. pp.
Diese Frage kann auch historisch gestellt werden: Verwandtschaften der existenziellen Musik-Kulturen kommen in Betracht, ebenso wie Parallelen des eher 'dispersierenden', trivalisierten Musikgebrauchs ('Unkulturen'). So wird – zu allen Zeiten - aus dem Streit um die Qualität der Musik auch ein Streit um die – gehörige (!) – conditio humana, um die Bildung rsp. Verfassung der menschlichen kulturellen Natur und ihres sozialen environment. [Mit Robert Musil gefragt: „Gibt es dumme Musik“? (und die Antwort muss im Kontext seiner – genialen – Theorie der „Dummheit“ gelesen werden: R.Musil, Über die Dummheit. In: Essays und Reden. Kritik, Reinbek 1983, S.1270ff)].
In diesen Streit kann auch heute noch eingreifen, wer will, – so er ['etwas'] kann, – was diesen Streit in neue, ungewohnte Erfahrungs- und Betrachtungsweisen lenkt, welche höhere Plausibilität erzeugen. Um der 'Musie', d.h. der kreatürlichen Musizität/ Kulturität des Menschen, um seiner 'Gratifikation' willen.
Neue Schulen / Inventionen sind gefordert: nju skuls...
PS.: Die Auflistung dieser 'Blöcke' beansprucht weder Vollständigkeit noch besonderen Scharfsinn. Es handelt sich um einen 'Vorschlag zur Güte' (sagen wir mal: man kann es so machen, wenn man es 'nicht schlecht' machen will...)
15704 HS – FU Berlin/ IfS
Bernd TernesMontag, 18-20 Uhr, Raum 302a, Beginn: 17.10.05
Daß die offene Gesellschaft ihre Feinde braucht, um als offene propagiert werden zu können; daß Kunst der Autonomie bedarf, um als „fortschrittliche Kunst“ zu gelten: das sind Auffassungen einer Moderne, die zunehmend ihre historische Relevanz verlieren. Wie gestaltet sich der Kontingenzwert „Identität“ für Gesellschaft, wenn die Konstruktion von Feinden nicht mehr funktioniert? Wie gestaltet sich das gegenwärtige Kunstschaffen, wenn die Konstruktion einer „autonomen Sphäre“ namens Kunst historisch obsolet wird? Ist das Attribut der Offenheit überhaupt angemessen für die Beschreibung von Gesellschaft und Kunst?
Geklärt werden sollen die Hintergründe und Kontexte der Konzeptionen 'offene Gesellschaft' und 'offenes Kunstwerk'. Das Seminar fragt, ob die Begriffe Gesellschaft und Kunst weiterhin als Kandidaten zur Verfügung stehen, um das Projekt einer exzentrisch positionalen Offenheit „des Menschen“ zu befördern. Literatur zu Beginn. Bis dahin: Umberto Eco, Das offene Kunstwerk; Sir Karl Popper, Die offene Gesellschaft und ihre Feinde.
15716 – FU Berlin/ IfS
Bernd Ternes, Till Nikolaus von Heiseler, Manuel Bonik, Mic Mikina, Alex Arteaga
Anmeldung unter www.wmg-seminar.de (kein Raum)
Das Colloquium behandet die Frage, inwieweit Medientheorie helfen könnte, heutige Gesellschaft zu beschreiben und aktive Instrumente der Exploration und Intervention zu entwickeln. Das Colloquium ist mit der Internetplattform Diskurs: M.E.D.I.E.N. und dem formatLabor-Medientheater am TESLA verbunden und soll Studenten berlin-brandenburgischer Universitäten die Möglichkeit zur Projektarbeit und zum fächerübergreifenden Diskurs bieten. Es umfaßt einen theoretischen und einen praktischen Teil. Der theoretische Teil konzentriert sich auf medienepistemologische Fragen einerseits in der Dimension der Theatralik medialer Oberflächen, und andererseits in der Dimension der basalen Operativität des Codes. Ergebnisse oder Zwischenergebnisse der Projektarbeit werden in freien Radios, auf der Internetplattform, in Clubs und in Aufführungen und Installationen im formatLabor-Medientheater am Tesla gezeigt. An den einmal im Monat stattfindenden medientheatralischen Aufführungen am Tesla im Podewils'schen Palais können die Studenten mitarbeiten und auch in eigens dafür eingerichteten Programmslots ihre künstlerischen oder wissenschaftlichen Arbeiten zeigen. Fast alle akademischen Formate können in der Regel mit Hilfe der von uns entwickelten Methoden in Zusammenarbeit mit Künstlern und Kunststudenten in eine Form gebracht werden, die es ermöglicht, daß die Leistung des jeweiligen Studenten Teil eines professionellen oder experimentellen Projekts wird, das nach den Möglichkeiten eines wissenschaftlich-künstlerischen Crossovers fragt.
© Foto: ... (Jahr)
»Es ist die These, dass neben der Hauptfähigkeit zur Distanzierung von der alten ,alten Natur’ das Hauptdefizit des Menschen seine evolutionär bedingte Unfähigkeit ist, zum Organisieren großer Populationen und den sich dabei unvermeidlich ergebenden Komplikationen ein direktes emotionales, d.h. unmittelbar motivierendes Verhältnis zu finden.«
[Dieter Claessens]
Bernd Ternes: probleme des anschliessens technogener nähe
Ulas Aktas: die lage des neuen und das dritte vergessen
David Kaldewey: die paradoxie der realität und ihre entfaltungen
Jens Friedrich: zur erklärung und rekonstruktion der entstehung der formalen organisation
Jens Friedrich: rekonstruktive erklärung der perspektive des interpretierenden
Michael Over: technogene nähe
Hans Peter Weber: die verbesserung von martin high - techer. die technik und die kehre | 2. versuch
Fredericke Schmid: der unbeschreibliche moment
Martin Donner: das motiv des künstlichen menschen in der romantik am beispiel von e.t.a. hoffmanns novelle ›der sandmann‹
Timo Linke: vertigo | die technogene kinematographie der orbitalen ästhesiologie
Davor Löffler: on the road | geräusch von unterwegs
Daniel Stephan: von unserer gesellschaft am rande der gesellschaft. gedanken zu de noorderlingen
Bernd Ternes: die gesellschaft in anführungszeichen – und die kritik? umkreisende sätze zu einem buch über unsichtbare macht
Till Nikolaus von Heiseler: was ist emanzipation?
Till Nikolaus von Heiseler: das überhörte oder | wie ist eine operative epistemologie möglich?
Heike Ebner: technik – soziales – medium
Herbert Neidhöfer: die clemens limbularius trilogie
gedichte
Peter Weigand: innenraum | entwürfe für einen raum jenseits des nicht-sehens
mehr unter sine-causa Verlag Berlin
Michael Over
"Es ist das Vorhaben dieser Arbeit mit dem etwas kryptischen Titel Technogene Nähe. Skizze zu annehmbaren Formen und Maßverhältnissen des Außersichseins, sich dem Problem der Offenheit, des Ausgesetztseins und der Fremde des Daseins in der (Post)Moderne zu stellen und erste Konturen zu zeichnen, die die Möglichkeit einer Annäherung an diese Ferne enthalten könnten.
Aus evolutionspsychologischer Perspektive zeigt sich dieses Problem in einem mangelhaften Vermögen des Menschen, ein motivierendes Verhältnis zu abstrakten, großformatigen Gebilden herzustellen. Es besteht ein missing link zwischen dem Hordenwesen, das in kleinen überschaubaren Einheiten gelebt hat und dem Zivilisationsmenschen, der große Gesellschaften organisieren muß , wozu er evolutionär nicht direkt ausgestattet wurde. Die Frage, die sich aud dieser Perspektive (nach wie vor) stellt, ist, wie der Mensch, der seit 80000 Generationen nur in Gruppen von maximal einigen hundert Personen lebte, sich nun in ein nationales bzw. globales Gesellschaftsformat einfügen soll, ohne dabei größeren Schaden zu nehmen."
menschen formen, manteuffelstr. 20
© Foto: Torsten Leder (2006)
Neuer Ort:
Manteuffelstr. 20, Berlin-Kreuzberg
und neuer Name:
die AG Menschen Formen und der Beatitude Fortuning e.V. (Verein zur Förderung des rigorosen Glücks) werden zum Menschen Formen e.V.
Umzug: Sa. 24.09.05, nachmittags
• Fr. 2.12.2005 – Joel & Ethan Coen, The Big Lebowski (USA/GB 1998)
• Fr. 4.11.2005 – Michael Mayer: Andrej Tarkowskij, Nostalghia (I/F/UdSSR 1983)
• Fr. 9.09.2005 – Ulas Aktas: Lars von Trier, Dogville (DK/S/F/N/NL/FIN 2003)
• Fr. 5.08.2005 – Michael Over: David Cronenberg, eXistenZ (CAN/GB/F 1999)
• Fr. 1.07.2005 – Herbert Neidhöfer: Jean-Luc Godard, Histoire(s) du cinéma (F 1989-1998)
• Fr. 3.06.2005 – Bruno Roth: Allan Clarke, The Firm (GB 1988) sowie Gus van Sant, Elephant (USA 2003)
David Kaldewey, Martin Schmucker, Björn Märtin, Mirco Limpinsel, Stefan Priester
montags – ab 19.00 Uhr
Ergänzent zu den universitär vordergründigen Seminarzugängen widmet sich der Luhmannring einer genauen Revision der Schriften und der darin enthaltenen zentralen Begriffe von Niklas Luhmann (Selbstreferentialität, operationale/ autopoeitische Geschlossenheit, Differenz, Kommunikation, Subjekt, Handlung, System/Umwelt, doppelte Kontigenz, Anschluss, Emergenz, Resonanz, Kopplung, … ). Ein besonderes Augenmerk soll dabei auf die begrifflichen Bezüge zwischen den einzelnen Texten von Luhmann selbst wie auch zu anderen Autoren gelegt werden, wie auf eine allgemeine Intertextualität.
Wolfgang Kämpfer, Herbert Neidhöfer, Bernd Ternes
Die Beiträge dieses Buches sind zu verschiedenen Zeiten entstanden, ohne daß sie deshalb an Aktualität verloren haben. Denn ihre Aktualität ist von anderer Art als die Aktualität, die der Informationsverarbeitung nach dem Modus des herrschenden Verwertungsinteresses folgt. Die Medienexperten lassen das Zeitalter der Vermittlungen über einen Multiplikator, mit der sogenannten Gutenberg-Galaxis beginnen. Kein historisches Ereignis entkommt seither gänzlich dem Verdacht, in Wahrheit Medienereignis, eine sekundäre Inszenierung, ein Machwerk der Presse zu sein. Die Aura Martin Luthers scheint die Aura des Apostels Paulus wiederaufzunehmen, die Ambitionen des Generals Napoleon, das Flair der römischen Konsuln oder Imperatoren. Das Geschlecht der Vermittler – das dritte Geschlecht neben Adel und Klerus – hat definitiv die Herrschaft angetreten, und so versteht es sich eigentlich von selbst, daß die alte ehrwürdige consecutio temporum außer Kraft gesetzt werden musste zugunsten des laufenden Bands immerwährender Gegenwart. Diese Gegenwart zehrt von Mediatisierungen, vom remake der Problemlagen, die sich nur deshalb immer wieder aktualisieren lassen, weil sie auf den Momentanismus einer actualitas beschränkt sind, die im nächsten Augenblick schon wieder abgelöst wird, weil sie nicht von den Problemlagen, sondern vom Verwertungsinteresse gesteuert wird. Der rote Faden, der sich durch das Buch zieht, sucht diese Problemlagen daher sukzessive wieder aufzugreifen.
Jacques Poulain: Gesellschaftlicher Autismus. Das Experiment des fortgeschrittenen Kapitalismus (13-55)
Slavoj Zizek: Cyberspace or the desublimated Neighbor (56-95)
Ilja Srubar: Die Unwissensgesellschaft. Moderne nach dem Verlust von Alternativen (96-114)
Eske Bockelmann: Die Synthesis am Geld. Natur der Neuzeit (117-156)
Jochen Hörisch: 'Aus der Ferne quälen'. Der Beziehungswahn des Geldes (157-171)
Wolfgang Kaempfer: Temporalherrschaft. Zur Geschichte des Liberalismus - Kapitalismus (172-201)
Endre Kiss: Über die verdoppelte Hegemonie in der Philosophie Zur Symmetrie von Neopositivismus/Liberalismus und Postmoderne (205-217)
Bernd Ternes: Idiosynkrasien: Abwehr oder Folge zivilisatorischer Dehumanisierung? (218-256)
Dietmar Kamper: Das Imaginäre und das Monströse. Der Gang der Macht durch die Geschichte (257-279)
mehr unter sine-causa Verlag Berlin
Die neue Zeitschrift soll den unterschiedlichen Ebenen der Gruppe »menschen formen« als Plattform dienen, um den gegenwärtigen Chancenraum einer intensiven Rekultivierung des Menschen durch experimentelle Streifzüge im kulturanthropologischen Denken auszuloten. Das heute Unerhörte soll probiert werden: Glück als persönliches und soziales Medium zu promovieren! Die Zeitschrift dient solchen Aktivitäten als Plateau – wie es Guattari und Deleuze vorschwebte: ein Medium der laufenden Inferenzen vieler Denkimpulse, die sich zu einer Kohärenzebene gleichbleibender schwebender Aufmerksamkeit fügen, die auf Momente der intellektuellen Gratifikation gerichtet ist. Denn was sich darin zu gestalten vermag, wären gerade Momente einer glückenden Menschen-Form, die Halt an der eigenen Kultivierung sucht – und partiell findet.
Ulas Aktas: was heißt denken heute?
Bernd Ternes: denken als ob denken
Martin Schmucker: was denkt da eigentlich?
Stefanie Stallschus: die kamera und das bewußtsein der dinge
Davor Löffler: denken nach der erde
Michael Over: was heißt nichts-denken?
Dana Jestel: neubegründung der ethik
Hans Peter Weber: der triptychon unserer aventüren
Hans Peter Weber: heute
Timo Linke: meine schreibe? deine sache!
Bernd Ternes: sinn und intensität
gedichte
Torsten Leder: intrusive körperbilder
mehr unter sine-causa Verlag Berlin
David Kaldewey
18.05.2005 – ab 19.00 Uhr
menschen formen
Mi., 18-20 Uhr, wöchentlich
Vortragsreihe "Was heißt Denken heute?" (14tägig im Rahmen des Colloquiums)
20.10. Ulas Aktas: Was heißt Denken? Martin Heideggers Version
27.10. – mf-Colloquium –
03.11. Bernd Ternes: Denken als ob Denken Hans Vaihinger
10.11. – mf-Colloquium –
17.11. Martin Schmucker: Was denkt da eigentlich? Gehirn, Kybernetik, Bateson
24.11. - mf-Colloquium –
01.12. Stefanie Stallschus: Bild-Denken Bewußtsein der Dinge, Medien
08.12. – mf-Colloquium –
15.12. Davor Löffler: Into the sun Denken nach der Erde
––– (Weihnachten/Neujahr) –––
05.01. Michael Over: Was heißt Nichts denken? Nihilismus
12.01. – mf-Colloquium –
19.01. Dana Jestel: Denken und Ethik Hösle, Apel
26.01. – mf-Colloquium –
02.02. Timo Linke: N.N.
09.02. – mf-Colloquium –
16.02. Hans Peter Weber: SINGEN Denken - reine Geschmackssache
Herbert Neidhöfer + Bernd Ternes
1992 haben die Verfasser eine Reihe von Gesprächen geführt, um die Entdeckung einer doppeltgerichteten Zeit, die Wolfgang Kaempfer in Zusammenarbeit mit Friedrich Cramer zu einem plausiblen Modell entwickelt hat, auf Reichweite und Konsequenz hin zu prüfen. Die nun sorgfältig ausgearbeiteten acht Gespräche, in denen Dietmar Kamper aus seiner Erfahrung der Zeit als ‚paradoxer Wiederholung’ die Fragen stellt und Wolfgang Kaempfer seine Antworten mit spekulativer Kraft immer aufs Neue vorantreibt, zeigen ein weites Spektrum von möglichen Fällen der Anwendung des Modells; hauptsächlich in den historischen Wissenschaften, aber auch in der Ästhetik, der Philosophie und der Religion! Sie zeigen aber auch, daß die Gesprächsform einer solchen Entdeckung, die über das Modell hinaus weiterentwickelt werden soll, eher entspricht als die Abhandlung. Es geht nämlich nicht um gerichtetes Wissen, sondern um eine intensive Weise des experimentellen Fragens und Antwortens, die in der momentanen Verwirrung der Kriterien auf eine neue Orientierung abhebt.
mehr zum Buch auf: Tectum-Verlag
Ulas Aktas + Davor Löffler +
Torsten Leder + Bernd Ternes
Andreas Hellmann + Michael Over
Mittwoch, 20.10.2004, 16-18 Uhr, wöchentlich, OEI, R.302a
Im Seminar sollen die gegensätzlichen Positionen einer subjektlosen Gesellschaft (Luhmann, Fuchs) einerseits und solcher Positionen andererseits diskutiert werden, die – gegen das Aufklärungssubjekt – auf neue Formen von Subjektivität setzen, und auf ihre Relevanz hinsichtlich gesellschaftlicher Entwicklungen im 21.Jahrhundert hin untersucht werden. Letztere Position soll herausgearbeitet durch die Diskussion von Arbeiten Gotthard Günthers, M. Foucaults und G. Deleuzes. – Es sollen die entscheidenden Theoriebausteine herausgearbeitet werden, die den Luhmannschen Ansatzes einer subjektlosen Gesellschaft begründen – dies im Zusammenhang zentraler Kategorien der Luhmannschen Theorie: Differenz, funktionelle Ausdifferenzierung, Autopoiesis, Weltgesellschaft und Inklusion/Exklusion. Anhand von Luhmann und Peter Fuchs soll u.a. auch die systemtheoretische Sichtweise des Bewusstseins als Umwelt der Kommunikation erörtert werden. Im Mittelpunkt der Auseinandersetzung mit Gotthard Günther steht die Kritik Günthers an der klassischen Metaphysik (einwertige Ontologie und zweiwertige Logik des tertium non datur) und der von Günther anvisierte Übergang zu einer transklassischen Ontologie (zweiwertige Ontologie und eine mindestens dreiwertige Logik), durch die nach dem vermeintlichen Stillstand des Posthistoire neue zukünftige individuelle und gesellschaftliche Handlungsspielräume erschlossen werden können. Als Fortsetzung ist im SoSe 2005 ein Lektürekurs schwerpunktäßig zu G.Günthers »Idee und Grundriß einer nicht-aristotelischen Logik« geplant.
Literatur:
Luhmann, Niklas: Soziale Systeme, Frankfurt/M., 1984
ders., Die Gesellschaft der Gesellschaft Bd.1 u. 2, Frankfurt/M., 1998
ders., Die Tücke des Subjekts und die Frage nach den Menschen, in: Fuchs, Peter, Göbel, Andreas (Hrsg.), Der Mensch – das Medium der Gesellschaft?, Frankfurt/M., 1984
Fuchs, Peter: Der Mensch – das Medium der Gesellschaft?, in: Fuchs, P., Göbel, A. (Hrsg.), Der Mensch – das Medium der Gesellschaft?, Frankfurt/M., 1994
Günther, Gotthard: Beiträge zur Grundlegung einer operationsfähigen Dialektik Bd. 1-3, Hamburg, 1976-80
ders., Idee und Grundriß einer nicht-aristotelischen Logik, Hamburg, 1978
ders., Das Bewußtsein der Maschinen, Baden-Baden, 1963
Foucault, Michel: Sexualität und Wahrheit I, Frankfurt/M., 1983
Deleuze, G./Guattari, F.: Tausend Plateaus, Berlin, 1992
Sloterdijk, Peter: Sphären 3. Schäume, Frankfurt/M., 2004
Negri, Antonio, Hardt, Michael: Multitude, Frankfurt/M., 2004
© sine causa Verlag Berlin (2004)
Christina v. Rotz + Andreas Hellmann + Bernd Ternes
Sollte sich ein ’literarischer Irrer’ zum sine-causa Verlag begeben uns sein Manuskript würde dort die Hürde der Imprimatur überwinden, so verlöre seinen Status als ’literarischer Irrer’ und der würde zum ’normalen Irren’, den trotz der Komplexität, die es braucht, ein Buch zu veröffentlichen, müßte er bei sine-causa – zumindest was seinen Text betrifft – keine gesellschaftliche Anpassungsfähigkeit an den Tag legen.
Der sine-causa Verlag ist jeglichem Genre offen, aber nicht jeglicher Intention.
Freitag, den 30. Januar 2004
Institut, Garystraße 55, Raum 302b (gegenüber dem Kamper-Büro), ab 16 Uhr
In der unmittelbaren Vergangenheit wurde das Denken zu den kulturellen und zivilisatorischen Umwandlungen der Modernen Gesellschaft und ihrer HumanFormen hineichend entwickelt. Gegenüber der verblassenden "Historischen Anthropologie" zeichnet sich die posthistorisch zeitgenössische Chaosmatische Anthropologie dadurch aus, daß sie positiv und pragmatisch auf die anstehenden Verläufe der Humanisation einzuwirken gedenkt.
Die Zeit des expliziten Experiments einer erneuten Kulturisation des Zivilisationsprozesses ist gekommen. Die Pragmatik zieht es in die Phase ihrer Anwendung. Die ,nukleare' Kulturanthropologie ist selbst von einer im geschichtlichen Horizont stehenden Praxis herausgefordert worden, und wir treten nunmehr in die Phase ihrer Realisation ein.
Kulturanthropologisch bedeutet 'Praxis' die Initiation und Installation entwicklungsgeschichtlich opportuner Kulturtechniken und Lebensformen. Die lebenspositiven Kulturtechniken des posthistoire werden Formen eines 'Cultural Engineering' sein, das die Formen einer kultural bestimmten 'Ökologisierung' der Humanisation nach sich zieht. Anders als in der eskapistischen und voluntaristischen 'Geschichte' können posthistorisch nun die opportunen Komponenten von ökologisierter Kultur und Zivilisation laborhaft experimentiert, simuliert und ansatzweise entwickelt werden [Keim-Anlagen, 'Feld'-Versuche].
Gründerzeit: Die Zeit ist reif zum Betrieb eines entsprechenden Laboratoriums für die Entwicklung angemessener Kulturtechniken. Die Vektoren für solche Initiativen sind mit folgenden Topoi schon grob ausgelegt:
• Cultural Engineering
• Chaosmatische Anthropologie
• Technogene Nähe
• Neue Indigenität (vs. 'Übermensch'-Projekt) [1].
Die Experimentalphase kann beginnen. Sie sollte sich ordnen/organisieren in:
1. einem LABORATORIUM für Cultural Engineering
2. einem (Interdiszplinierten!) ZENTRUM für Kulturelle Experimentation / Experimentale Anthropologie. [2]
Die avisierte Konferenz will alle Interessierten zu einem brain storming zusammenführen, das sich explizit auf die praktischen Fragen der Gründung von LABOR und ZENTRUM richtet. Alle Beiträge zum Hinweis auf Chancen zur Realisation dieses Projekts in der gegenwärtigen Kultur- und Wissenschaftslandschaft sind willkommen.
you are welcome
Die Veranstalter
[1] Siehe dazu etwa:
• Gregory Bateson, Ecology of Mind [Ökologie des Geistes, Frankfurt 1985]
• Hans Peter Weber, Menschen, Kräfte, Sensationen
• ders, Media Release Media. Eine Programmvorschau. Road Map. [Typoskript]
• Bernd Ternes, Exzentrische Paradoxie, Marburg 2003
[2] Keine Angst vor einem 'Zentrum', - so es denn kein Zentrum ist, das beherrschend ausstrahlt, sondern ein 'leeres Zentrum', auf dessen Viabilität alle Bewegungen zulaufen!
LV 53335
Bernd Ternes
in Blöcken, ab 29.10., 18-22 Uhr
Es geht in diesem Blockseminar um die dezidiert soziologische Analyse der industriellen und kulturellen Grundlagen und Aussichten einer technogenen Nähe. Ziel ist das Konturieren einer neuen Komposition von Technik, Kultur und Gesellschaft im Blick auf die erwartbaren neuen Integrations- und Exklusionszüge kommender sozialer Vergesellschaftung.
Näheres unter: TECHNAI
Jens Friedrich
• Mittwoch, 17. Dezember, 19:30 Uhr
Muskauer Straße 30
• Dienstag, 11. November, 18 Uhr
Skalitzer Straße 82
Ab Montag, dem 1. Dezember befindet sich das Büro von "Beatitude-Fortuning e.V." und "Arbeitsgruppe menschen formen" in der Muskauer Straße 30. Als Umzugstermin ist Samstag, den 22. November vorgesehen.
Samstag, den 5. Juli 2003
Haus der Kulturen der Welt
(Konferenzraum I)
Wissenschaftliche Tagung der Arbeitsgemeinschaft "menschen formen" der Abteilung Kultursoziologie und Historische Anthropologie des Instituts für Soziologie der FU Berlin
Daß der Mensch als Einheit aller Zurechnungen seitens einer klassischen Humanwissenschaft immer schon DAS Phantom war an diesem Aufweis haben unterschiedliche Ansätze und Geister (Whitehead, Foucault, Luhmann, Deleuze) immer laboriert. Trotzdem scheint eine Abkehr vom "spekulativen Anthropozentrismus" ein Ding der Unmöglichkeit zu sein. – Die Tagung möchte Hinweise geben, daß man vom Anthropozentrismus abkommen kann, ohne dabei bloße negative Anthropologie zu produzieren, und ohne dabei einer zivilisationstechnisch neuen Zucht das Wort zu reden. Pointiert gesagt geht es um ein Erkunden des Denkens nach dem KörperDenken einer Historischen Anthropologie; um ein Denken, das als KreaturDenken einer Chaosmatischen Anthropologie beschrieben werden kann. Chaosmatische Anthropologie macht den Gedanken Helmuth Plessners stark, daß auch die Idee von Geschichte geschichtlichen Bedingungen unterliegt, also immanent bleibt. Posthistorische Überlegungen tun sich daher immer schwer, klarzulegen, inwieweit es sich nun tatsächlich um Geschehnisse handelt, die nicht mehr historisch bzw. historisierbar sind. Mit der Chaosmatischen Anthropologie Hans Peter Webers liegen nun Überlegungen vor, die diesen Schwierigkeiten gewachsen sein könnten. Diese Überlegungen haben eine kulturelle Einholung der zivilisatorischen Ausdifferenzierungen zum Ziel; dabei ist klar, daß solches Nachdenken/Einholen nicht auf der Überholspur stattfinden kann, sondern eher off road oder off shore. Die Verhältnisse von Mensch-Gesellschaft-Natur sind demnach als mehr oder weniger stabile, ihrer Unwahrscheinlichkeit ent(gegen)springende Zustände zu entwerfen. Diese Zustände und Übergänge darszustellen bedarf es eines frischen Satzes Karten und andere Einsätze des Denkens, das über das Einmaleins der Schulen und über die Spielräume (Derrida) der um den Menschen und seine conditio(nes) bemühten Wissenschaften hinauszugehen hat. Wenn "Chaos" jüngst zu einer weiteren, spielerischen Inflation von Realitätsbegriffen geführt hat, wie wäre starke Währung für Wirklichkeit (also eine realistische) nun aufzubringen ? Die Tagung möchte eine erste öffentliche Diskussion dieses Andersdenkens zur Aufführung bringen.
10.00-10.30
Ulas Aktas: Drei ruhige Sätze (ohne Titel)
10.30-11.00
Bernd Ternes: Kurze Einführung ins Tagungsthema
11.00-12.30
Hans Peter Weber: Menschen, Kräfte, Sensationen
12.30-12.45: Pause
12.45-14.00
Hans Ulrich Reck: [Medien, Kunst, Kreation]
14.00-15.30: PAUSE
15.30-16.30
Christina von Rotz / Franziska Kempf: Komplexe Kreaturen. Gentechnologischer Reduktionismus und utopische Handlungsräume im Kunstprojekt [ A C T G ] enome
16.30-18.00
Michael Over: Technogene Nähe
Andreas Hellmann: Vakuumphysikalische und technikphilosophische Aspekte des KreaturDenkens
18.00-20.00
Till Nikolaus von Heiseler: Ein sehr kurzes Stück für Bankdirektoren – Die Dokumentation einer illegalen Aktion
Mit den weiterhin nichtnachvollziehbaren Prozessen namens Globalisierung drängt die Frage an, ob der national eingerahmte Gesellschaftsbegriff als Begriff der society oder als company auf der „Weltbühne“ eingesetzt wird. Ist von Weltgesellschaft zu sprechen als umfassende Societas? Oder ist dies nur als Hoffnung zu formulieren; als Hoffnung darauf, daß kommende Friktionen zwischen Kontrollgesellschaften und Wirtschaftsgesellschaften dasjenige erzeugen, was gegenwärtig noch anschauungslos Zivilgesellschaft genannt wird? Handelt es sich noch um Gesellschaften, in denen Menschen leben? Oder bedeutet Globalisierung die Herausbildung verschiedener Menschenligen? In diesem Fragehorizont liegen die Aufsätze des Bandes, die sich technischen, rechtlichen, politischen, massenmedialen, biotechnologischen, raum- und vakuumtheoretischen Aspekten der Welt-, der Kontroll- und der Gesellschaft schlechthin widmen.
Ulas Aktas, Anmerkungen zu: „Die Laterne kommunikativer Vernunft, wem spendet sie Licht?“ von Bernd Ternes
Michael Over, Freiwillige Selbstkontrolle
Davor Löffler, Abschied der Räume
Andreas Hellmann, Out of control? Kontrollgesellschaften, das Außen, das Vakuum – Skizzen möglicher auswege aus der Kontrolle der Kontrollgesellschaft
Timo Linke, Zwischen Himmel und Hölle – Neue Engel und Realitätskontrolle in unscharfen Bildern zwischen Phantasie und Vorstellung
Daniel von Delhaes, Relais
Silke Boehm, Kontrollierte Qualität männlichen Urspungs. Eine Oberflächenabtastung zu weiblichen Werten, dem Geschlecht des Codes und der Faus in der Petrischale
Kurt Dutz, Kommunikation: markt – macht – medien
Manuel Sommerfeld, „Lage der Nationen“
Bernd Ternes, Soziologische Probleme der Globalisierung des Rechts
Herbert Neidhöfer, Notizen zum Weltgesellschaft und Kontrollgesellschaft
Do., 20-22 Büro Skalitzer Straße 82, 14-täglich ab 22.5.
15 709 HS
Hans Peter Weber
Di. 16-18 323 wöchentlich ab 29.4.
Die Ignoranten der 'science diversity' ("community" wäre wohl ein Hohn!) werden es partout nicht kapieren: die Krankheit der Zeit ist das 'Differenzdenken'. Es betreibt auf allen Registern und in allen Domänen des ohnehin hochriskant diversifizierten Lebens – trivial und hochraffiniert – unablässig die Exploration/Exploitation in 'Ausdifferenzierung', - einzig und allein fixiert auf die Abschöpfung von Differenz-Selektions-Gewinnen. Dabei ist dieses gelobte 'Medium' der ultima ratio realiter das ultramoderne Paradigma für: social/intellectual fitness auf dem Siedepunkt: more cybernetico/genetico. Wo etwas gegen diesen 'universellen' Raubbau gerettet werden soll, muss ganz auf die "Kehre", auf Kohärenzdenken gesetzt werden; nicht naiv, sondern durch die stark entfesselte 'Differenz' hindurch. Einsetzende Rekultivierung heute favorisiert – wie alle Kulturen je zuvor – das Kohärenzdenken.
Bernd Ternes
Mo., 16-18 Büro Skalitzer Straße 82, 14-täglich ab 28.4.
Mo., 18-21 Büro Skalitzer Straße 82
wöchentlich ab 28.4.
15 708 HS
Andreas Hellmann
Mi. 16-18 302b wöchentlich ab 16.4.
Nach dem Durchgang durch einige technikphilosophische Texte (M. Heidegger, G.Günther, P. Sloterdijk), Dietmar Kampers Ansatz zum gesellschaftlichen Imaginären, sowie Überlegungen zum Imaginären in der Technik sollen mit Nikola Tesla und Wilhelm Reich zwei Autoren und Forscher vorgestellt werden, die im 20.Jahrhundert – gegen den Mainstream von Relativitäts- und Quantentheorie – maßgeblich an der Weiterentwicklung äthertheoretischer - bzw. mit einem moderneren Begriff: vakuumphysikalischer Ansätze beteiligt waren, die eine sich durchhaltende Untergrundströmung der wissenschaftlichen Entwicklungen im 20.Jahrhundert bildeten und die heute wieder an Relevanz gewinnen. Dabei wird versucht, die vakuumphysikalischen Ansätze im Kontext der Begriffstrias Materie, Energie, Information zu diskutieren. Die theoretischen Grundzüge sowie die wichtigsten Experimente Teslas und Reichs sollen im Seminar besprochen werden. Außerdem soll als Beitrag zur aktuellen Gendebatte der im westlichen Europa noch wenig bekannte Ansatz der Wellengenetik des russischen Biophysikers Peter Gariaev in seinen Grundzügen vorgestellt werden. Vor dem Hintergrund der im Seminar diskutierten technikphilosophischen Texte sowie unserer Überlegungen zum gesellschaftlichen und technischen Imaginären soll abschließend nach der technikphilosophischen Relevanz und den soziologischen Konsequenzen der Vakuumphysik gefragt werden.
Literatur.:
Peter Sloterdijk: Der operable Mensch, in: Was kostet den Kopf? Dietmar Kamper zum 65.Geburtstag, Neidhöfer, H., Ternes, B. (Hrg.), 532-50
Gotthard Günther: Das Bewusstsein der Maschinen. Eine Metaphysik der Kybernetik, Krefeld, Baden-Baden, 1963
Dietmar Kamper: Tod des Körpers – Leben der Sprache, in: Historische Anthropologie, Gebauer, G., Kamper, D. u.a. (Hrg.), 49-81
Wilhelm Reich: Der Krebs, Köln, 1994
ders. Das Oranur-Experiment I, Frankfurt/M., 1997
Konstantin Meyl: Elektromagnetische Umweltverträglichkeit 1 und 2, Villingen-Schwenningen, 1998/99
Do., 20-22 Büro Skalitzer Straße 82
14-täglich ab 29.5.
Francis Bacon, Novum Organon
Gilles Deleuze/ Felix Guattari, Anti-Ödipus
Sigmund Freud, Das Unbehagen in der Kultur
Martin Heidegger, Technik und die Kehre
ders., Sein und Zeit
ders., Über den Humanismus
Alexander Kluge/ Oskar Negt, Geschichte und Eigensinn
dies., Über die Kunst, Unterschiede zu machen
Jacques Lacan, Encore
Georg Herbert Mead, Geist, Indentität und Gesellschaft
Heiner Mühlmann, Die Natur der Kulturen
Fernando Pessoa, Das Buch der Unruhe (neue Ausgabe)
Helmut Plessner, Die Stufen des organischen und der Mensch
Richard Rorty, Kontingenz, Ironie und Solidarität
ders., Der Spiegel der Natur (im Verbund mit)
Hans-Jörg Sandkühler, Die Wirklichkeit des Wissens
Die Vorsokratiker
Michel Serres, Der Parasit
Alfred N. Whitehead, Prozeß und Realität
15 709 HS
Bernd Ternes
Mi. 18-20 302 b wöchentlich ab 16.4.
Vorerst das letzte Kolloquium der Arbeitsgruppe menschen formen an der FU Berlin. Diskutiert wird die neuste Publikation der Arbeitsgruppe.
Bernd Ternes
Die Zeit der Moderne aufzufassen als eine, in der die Positionen exzentrisch geworden sind durch Konzentration der Negationen; die Zeit der Postmoderne aufzufassen als eine, in der die Negationen exzentrisch wurden durch Konzentration der Paradoxien: beide Auffassungen gehen noch an. Aber welche Zeit ist es, in der die Paradoxien exzentrisch werden durch Konzentration von was? Ist es weiterhin noch Konzentration? Ist es noch eine bestimmbare Zeit? Dieser Verrückung will die vorliegende Arbeit nachgehen. Sie geht davon aus, daß der Zeitraum exzentrischer Paradoxie etwas ist, das sich nicht mehr als Effekt des Prozessierens der zweiwertigen (einwertigen) Logik begreifen läßt.
Rezension:
27.03.2003
Andreas Hellmann/ Gabriele Althaus:
Bernd Ternes:
Exzentrische Paradoxie –
Sätze zum Jenseits von Differenz und Indifferenz.
15 737 HS
Bernd Ternes, Till Nikolaus v. Heiseler
Mi. 16-18 302 a 14-täglich ab 16.4.
Ausgehend von der Frage des Seminars, wie eine Wissenschaft vom menschlichen Glück möglich sei, wird gemeinsam eine Theorie (die der Umgestaltung der Gesellschaft in Richtung auf mehr Glück für den Menschen als Instrument dienen soll) entwickelt, die den Ausgangspunkt einer eudämonologischen Praxis bieten könnte. Wie Kommunikationsstrukturen geschaffen werden können, in denen „Illumination“ und Glück sich ereignet, soll denkend und forschend untersucht werden. Das Forschungsseminar wendet sich an Soziologen, Kognitionsbiologen, Medientheoretiker, Linguisten, Psychologen, Künstler, Programmierer, Grafiker, Videofilmer und alle die, die Interdisziplinarität als gemeinsames (voneinander) Lernen verstehen und die Notwendigkeit einer Weltveränderung erkannt haben.
Literatur vorerst: Nietzsche: Jenseits von Gut und Böse (Erstes Hauptstück); Luhmann: Soziale Systeme (p. 7-285); Rimbaud: Lettres du voyant; Adorno: Dialektik der Aufklärung; Adorno u.a.: Der Positivismusstreit; Whitehead: Wissenschaft und moderne Welt.
Stefanie Stallschus und Andreas Hellmann übernehmen von Andreas Langensiepen die Redaktion der menschen formen Homepage. Die neue homepage vereint die AG menschen formen und den beatitude-fortuning e.V. auf einer Seite.
Die Idee, mit einer kollaborativen Arbeitsplattform zu arbeiten, die über Internet laufen, nic-las (Luhmann) – eine rein textbasierte Plattform –, und Opus – lässt auch die Verknüpfung von Text, Bild, Video, Audio zu, wird diskutiert, wie ebenso, welche Auswirkungen hypertextuelle, hypermediale oder rhizomartige kollaborative Arbeitsformen auf den Schaffensprozess selbst haben.
"Beatitude Fortuting e.V." und "Arbeitsgruppe menschen formen" beziehen das Büro Skalitzer Straße 82.
Bernd Ternes
Till Nikolaus von Heiseler
Kollektiv der NEUEN METHODIKER
Mi 16-18; OEI, R 302a
Ausgehend von der Frage des Seminars, wie eine Wissenschaft vom menschlichen Glück möglich sei, wird gemeinsam eine Theorie (die der Umgestaltung der Gesellschaft in Richtung auf mehr Glück für den Menschen als Instrument dienen soll) entwickelt, die den Ausgangspunkt einer eudämonologischen Praxis bieten könnte. Wie Kommunikationsstrukturen geschaffen werden können, in denen »Illumination« und Glück sich ereignet, soll denkend und forschend untersucht werden. "Illumination" meint sowohl politische Aufklärung als auch Selbst-Erkenntnis, sowohl im Sinne einer Epistemologie als auch im Sinne eines Bewusstseins des gesellschaftlich-strukturellen Bedingtseins geistiger Prozesse. Aufgabe der Theorie wird es sein, den virtuellen Nutzen der Techno-Wissenschaften in einen wirklichen Nutzen für den Menschen (Glück) zu überführen. Die Methode dieser Theorie wird u.a. mit Hilfe von Videotechnik als gesellschaftsstrukturelle Selbst- und Fremdanalyse entwickelt. Als Resultate entstehen sowohl Videos als auch ein Buch mit dem Arbeitstitel: "Wie ist eine Wissenschaft des menschlichen Glücks möglich? – Gedankensplitter für eine andere Welt" – welche die performative Vorgehensweise auch künstlerisch reflektiert. Parallel und vorbereitend dazu soll eine Internet-Plattform mit gleichem bzw. ähnlichem Inhalt entstehen, die die Basis einer permanenten Weiterentwicklung sein wird. Dies führt zur Doppelstrategie von Inhalt und einer Methode, die es anderen möglich machen wird, an unseren Gedanken teilzuhaben und diese weiterzuentwickeln. Das Forschungsseminar wendet sich an Soziologen, Kognitionsbiologen, Medientheoretiker, Linguisten, Psychologen, Künstler, Programmierer, Grafiker, Videofilmer und alle die, die Interdisziplinarität als gemeinsames (voneinander) Lernen verstehen und die Notwendigkeit einer Weltveränderung erkannt haben.
Literatur:
Friedrich Nietzsche: Jenseits von Gut und Böse (Erstes Hauptstück)
Niklas Luhmann: Soziale Systeme
(p. 7-285)
Arthur Rimbaud: Lettres du voyant
Theodor W. Adorno: Dialektik der Aufklärung
Theodor W. Adorno u.a.: Der Positivismusstreit
Alfred N. Whitehead: Wissenschaft und moderne Welt
(15725 HS)
Frithjof Hager, Herbert Neidhöfer
Mo 16-20; OEI, R 301
In diesem Seminar soll theoretisch und empirisch der Frage nachgegangen werden, auf welche Weise Literatur und Filme Menschenbilder erzeugen. Die Annahme soll überprüft werden, ob hier ein Humanismus oder Antihumanismus erkennbar wird, der Beginn eines Denkens, das skizziert, wie alle Menschen miteinander leben können. Sind Literatur und Kino die Medien, in denen sich ein planetarisches Bewusstsein zu zeigen vermag, ist das grenzenlose Denken im offenen Horizont in diesen Kommunikationsmedien praktizierbar?
(15723 HS)
Bernd Ternes
Mi 18-20; OEI, R 302b
wöchentlich ab 16.10.
Forschungsfelder und Fortsetzung des Arbeitszusammenhanges "menschen formen“. Zur Behandlung stehen folgende Themen an:
* Technikphilosophie im 21. Jhdt. bzw. Physiskreativität;
* Ästhetik bzw. Post-Phänoästhetik;
* Technogene Nähe;
* Systemtheorie/Autopoeisis;
* Form als Problem;
* Erfindung des Menschen;
* Weltgesellschaft und Kontrollgesellschaft.
Neueinstieg möglich und erwünscht!
(15651 PS)
Bernd Ternes
Mo 12-14; OEI, G2
wöchentlich an 21.10.
Eine sowohl klassische Einführung in die anerkannten Texte wie auch in ein Soziologie-Verständnis, demzufolge gilt: Die Gesellschaft (in bekannter Begrifflichkeit) ist tot. Das Seminar orientiert sich an Sachverhalten mehr als an Namen.
Literatur:
Hans Peter Weber, Wie spät ist es?, in: menschen formen (Hg.), menschen formen, Bd.1, Marburg 2000
(15721 S)
Andreas Langensiepen
Mo 12-14; OEI, R 302a
wöchentlich ab 21.10.
Das 'Seminar versucht, einer Spur zu folgen, die sich als eine Anthropologie oder "Epistemologie" der Nacht fassen ließe. Mit einer Thematisierung der Nacht verbinden sich notwendigerweise Erfahrungen, Erzählungen und Geschichten (der Nacht), in denen sich Menschen (gesellschaftlich) orientieren, und eine wissenschaftliche Analyse gesellschaftlicher Strukturierung, in der Orientierung (vor-) gegeben ist. In dieser Zusammenführung von Analyse und Erzählung, aus der Walter Seitter eine 'Tychanalyse' konzipiert – hier als eine Analyse jenes 'Ereignisses' aufgegriffen, in der sich die Nacht den Menschen bietet – ist es möglich, sich in einem Denken der nacht auf das hinzuwenden, in der sie, die Nacht, sich gibt. Es geht also darum, nach der Nacht, nach dem Phänomen, der Erfahrung 'Nacht' zu fragen, in einer Beziehung, in die der Mensch mit der Nacht eintritt.
So geht das Seminar auf den gesellschaftlichen Kontext in der Auseinandersetzung mit der Nacht ein, in Literatur und Wissenschaft, die in der 'Tychanalyse' einbezogen werden. Dabei wird die Dimension des Zufalls, des Ereignisse, der 'tyche' in der 'Tychanalyse' ernstgenommen in ihrer anthropologischen Tragweite (und epistemologischen Konsequenz), insoweit diese die Natur des Menschen begrenzen: in der Begegnung mit der Nacht.
(15790 HS)
Hans-Peter Weber
Do 18-20; OEI, R 323
Kulturanthropologie wird gewöhnlich von „Theoretikern“ am Reißbrett von selbstgebauten Kategorietafeln gemacht, ohne praktische Erfahrung rsp. Felderfahrung. Was ändert sich, wenn Kulturschaffende, Felderfahrene selbst das Kulturdenken erarbeiten? Antwort: alles.
Ulas Aktas: Grenzen – Grenzziehungen
Sotirios Bahtsetzis: Von Blinden, Leuchttürmen und Wahrheitsfrauen. Marcel Duchamps "Étant donnés: 1° la chute d’eau, 2° le gaz d’éclairage". Über Wahrnehmung und Repräsentation am Beginn der Postmoderne
Laura Bieger &
Annika Reich (Text) &
Bettina Khano (Digitale Photos): Der Körper des Genoms
Michael Cristensen: Menschenformen
Daniel von Delhaes: Prodomo
Jens Friedrich: Deadline Dub
Peter Fuchs: Die konditionierte Koproduktion von Kommunikation und Bewußtsein
Wilfried Gärtner: Not-Lösungen
Gagarin2: Plural
Johanna Hasse: Videotanz. Eine Bewegungskomposition der doppelten Exzentrik
Andreas Hellmann: Einschreibung von Machtpraktiken in den Körper: Unterschiede und Gemeinsamkeiten bei Reich und Foucault
Christian Holtorf: Leere Museen: Von der Unbegreiflichkeit des Wissens
Andreas Langensiepen: Abkehr vom Monströsen?
Herbert Neidhöfer: "...schön ist das nicht ..." oder: Apologie des Mysteriums
Michael Over: Was heißt: Technik-Denken?
Carsten Raddatz: Entspannung Alternative. Ein Diorama
Valerij Savchuk: Kryptologie der Gewalt
Samuel Sieber: Von den Metamorphosen der Zeitwahrnehmung
Bernd Ternes: Generative Exzellenz: HP Weber
Drew Walker: Likeness and the Bonds of History (An Anthropological Parable)
Hans Peter Weber: Nach Kunst die Synth-Flut
mehr zum Buch: Tectum-Verlag
Bernd Ternes und der RG Verein
Die zentrale Vorstellung rigorosen Glücks geht von der Behauptung aus, daß Liebe und soziale Anerkennung in den gängigen gesellschaftlichen Formen defizitär bis ruiniert sind; daß die historische Zeit des Sozialisationsvehikels Staat auch in seinen progressivsten Fassungen an ein Ende der "Ausdifferenzierung" geraten ist; daß mit dem rigorosen Glück eine grundlegende Reformulierung der Stoffwechselprozesse zwischen Menschen, zwischen Mensch und Gesellschaft und zwischen Mensch, Gesellschaft und 'Natur' notwendig wird: Diese Reformulierung belastet kulturanthropologische und kulturtechnische Dimensionen, sie entlastet genuin psychologische, philosophische und auch soziologische. Sie zielt auf die Beantwortung folgender Frage: Wie kann über das Glück eine neue gesellschaftliche Vermittlungsqualität hergestellt werden, die die Parameter des Täuschens, des Tauschs und des Austauschs so ummodelt, daß die gesellschaftliche Produktion von Angst zu einer Produktion des Glücks wird, die dann ihrerseits zu einer anderen Form des Produzierens in der Gesellschaft und zu einer anderen Form der Produktion von Gesellschaft führen könnte? Das Buch versammelt erste Annäherungen ans rigorose Glück.
• Ulas Aktas, Blau 21
• Tom Dassel, Virtuelle Communities
• Harald Fetzer, 7Bandits interviewen Andrej Tarkowskij
• Till Nikolaus von Heiseler, Brief an Jan Philipp
• Dietmar Kamper, Rauschfähigkeit. Die Balance des Glücks
• Stanislav Lem, Experimenta Felicitologica
• Timo Linke, Easy love
• Timo Linke, Glück!
• Winfried Lintzen, Die Weltformel
• Saman Nakhdjavani, Der Mensch kam aus dem Meer
• Robert Pelzer und Michael Hahne, Konservatives Glück. Vorüberlegungen zur Institutionalisierung einer neuen Währung
• Vera Pohl, Subjektive Glückskonzepte
• Carsten Raddatz und Susan Rupp, Splitter des Liebesglücks
• Valerij Savchuk, The nude in the post-erotic age
• Manuel Sommerfeld, Tiere und kastrierte Engel
• Maria Talarouga und Herbert Neidhöfer, Das Glück ist asozial
• Bernd Ternes, Weder, spricht es, noch schweigt es: es klingt! Rigiroses Glück als singende Sphinx
• Hans Peter Weber, Plateau „LOS:T“ || Caramusie der Fargonauten. Vom Glück der Grazie. Verstärktes Telegramm / ST(H)NO
mehr zum Buch: Tectum-Verlag
Hans Peter Weberaus dem Auftakt:
„Wir werden Zeuge davon, wie die Kunst in Form von Weltkunst in ihrer Bedeutung für die conditio humana gegenwärtig schwindet. Weil ihre Anmaßung, den Ausdruck des Menschen aus sich selbst, allein dank seiner selbst zu schaffen, eine Selbstwelt zu schaffen, scheitern muss angesichts der zivilisatorisch heraufbeschworenen Selbstüberwältigungdurch die Entfesselung generativ-prozessiver Techniken in den Großdispositiven der sozialen Gewalt.
In ihrem Schatten entsteht eine Medienkunst, die keine Weltkunst mehr ist, sondern Passion und artware (= der passionskünstlerische Impetus – gestellt). Sie operiert wesentlich durch flukturative mikro-tronische und physiogene sowie inzessive Medien-Prozesse (energetische Immaterialität, prozessorgestützte Dekonstruktionen ...): optisch, akustisch, haptisch (körperintuitiv): – Prozesse, die eine Dramatisierung des Seins ermöglichen auf der Schwelle seines Verschwindens.
Wenn dieser Medienkunst/artware noch etwas KULTurelles zugesprochen werden soll, so muß dieses sich in der spezifischen Art des Zuschnitts, des Stil in der Zelebration des OPFERS (sacrum) erweisen.
Es könnte sich herausstellen, daß dieses sacrum ruinös komisch ist; und das genau dieser Zustand die GELASSENHEIT erzwingt (= die Eingeschlossenheit des OPFERS, des Kultes, des sacrum in seine Auflösung; – Endozelebration, mulmig, edemisch: eine unbeugsame vehemente Ermattung des KULTurellen im Menschen, die durch die heraufziehende große/ gewaltige Neutralisierung der Form des Menschen und des Sozialen gleitet).“
Über das Buch: Tectum Verlag
15766 HS
Frithjof Hager/ Bernd Ternes/ Herbert Neidhöfer
Mo 16.00-20.00; 14-tgl. - OEI/G2 (15.10.)
Dites, qu‘avez-vous vu? (Baudelaire, Les Fleurs du Mal, Le Voyage (III), wo er das Kino antizipiert). Kino - Film - (Video - ) Fernsehen: Diese Reihe stellt in der Industrie den kommerziellen Verwertungsablauf eines Produktes dar (Edison vs. die Gebrüder Lumière). Die Filme von JLG widersetzen sich dem und problematisieren die diversen Medien und die Modi ihrer Wahrnehmung: Kino als der Ort, der eine Wahrnehmung des Körpers fordert, Video als Möglichkeit der Produktion (Unmittelbarkeit des Bildes) und “audiovisuelle Bibliothek”, und Fernsehen ... als Allgegenwart vertaner Möglichkeiten? Die Filme von JLG zeigen das Imaginäre unseres Denkens, stellen das Symbolische unseres Handelns dar, und erforschen das Unnennbare: das Reale, aufgrund dessen wir uns jenseits einer Differenz Körper/X erfahren. Dieses Unnennbare erforschen wir im Seminar, indem wir das Werk Godards mit den Werkzeugen unserer Sprache und Sinne erkennen. Die Auswahl der Filme wird in der Einführungsveranstaltung diskutiert und in dem Modus Man einigt sich schon festgelegt. Alle ausgewählten Filme werden im Seminar gezeigt, man muß also über nichts reden, was man nicht gesehen hat. Ein allerdings bereits feststehender Schwerpunkt ist /sind die Histoire(s) du Cinéma. Am Ende des Seminars soll ein Buch stehen, in dem die Ergebnisse der Teilnehmer dokumentiert werden. Das Buch wird im Tectum-Verlag Marburg erscheinen. Da der Großteil der Literatur von, zu oder über Godard nur auf Französisch oder Englisch vorliegt, sind kundige Teilnehmer mit translatorischen Ambitionen willkommen. Wir werden uns um die Rechte bemühen, eventuell angefertigte Erst- oder Neuübersetzungen in dem projektierten Buch zu veröffentlichen. Wir bemühen uns desweiteren, versierte Gäste zur Teilnahme bzw. zu Vorträgen zu bewegen und das Seminar in Zusammenarbeit mit einem Berliner Kino zu veranstalten, in dem dann an einigen Abenden jeweils im Anschluß an die Veranstaltung öffentlich Godardfilme gezeigt und diskutiert werden. Diese organisatorischen Fragen sind jetzt noch nicht geklärt, bitte beachten Sie dazu die Anschläge an den üblichen Orten. Um eine frühstmögliche Anmeldung wird gebeten.
Herbert Neidhöfer + Bernd Ternes
Mit Beiträgen von
• Hans-Dieter Bahr, Das tierische und das schöne Benehmen
• Laura Bieger + Annika Reich, Es dreht sich weiter
• Norbert Bolz, Die Paradoxie der Utopie
• Jorges Luis Borges, Die Wartezeit
• Christina von Braun, Die verletzte Diva
• Barzon Brock, Deutschsein
• Hans Peter Dreitzel, Über einen apokalytischen Text von Dietmar Kamper
• Hajo Eickhoff, Atem der Sinne
• Wolfgang Eßbach, Autonomie und Souveränität
• Tom Fecht, im Finistére (Detail) / Warnung am Otzberg 2000 n.u.Z. / Herbst (Otzberg 2000) / Flehen / Was ist der Kopf? Merlins Traum / De loin en loin / En… …face / Volonté d'accord / Acte Paradox / Berührung ohne Begegnung (Exzentrisches Paradox) / Planet Kamper
• Ute Frietsch, Die Selbstbegegnung des Menschen in der Physik. Von der Mimesis ans Tote
• Susanne Froböse, Bibliographie Dietmar Kamper
• Gagarin2, Kunstdruck – nicht brechen!
• Gunther Gebauer, Das Spiel gegen die Rationalität
• Oliver Gorf, Riding with the Genes
• Frithjof Hager, Wahrheit ist kein Satz
• Rudolf Heinz, „Was kostet den Kopf?“
• Christian Holtorf, Specialitäten der Evolution: Darwin kostet die Geschichte
• Urs Jaeggi, Spinoza ist
• Wolfgang Kaempfer, Kultur und Zivilisation
• Dietmar Kamper, Warten auf den Schmerz
• Dieter Lenzen, Wahnsinn das alles
• Rudolf zur Lippe, Gegenüber – der Berg
• Franz Littmann, Zwischen Leerlauf und Konformimus
• Thomas Macho, Montröse Götter
• Michael Makropoulos, Benjamins Kritik moderner Subjektivität
• Herbert Neidhöfer, Vom Warten und vom Traum
• Carolin Quermann, Über das Sichselberkitzeln
• Hans Ulrich Reck, Traum und Imagination
• Elisabeth von Samsonow, Ars/Techne
• Valerie Savchuk, Philosophie in Marsch
• Wolfgang Schönpflug, Doppelkopf
• Hermann Schwengel, Identität, Ort und Form
• Peter Sloterdijk, Der operable Mensch
• Maria Talarouga, Der Widerstand der Erinnerung an eine Psychoanalyse
• Bernd Ternes, Historische Anthropologie Dietmar Kampers in Paraphrasen
• Gerburg Treusch-Dieter, Leber – Labyrinth – Opfer
• Heinz Treziak, „Bin“. Die Botschaft des Hermes
• Wolfgang Welsch, Kunst des Alterns?
• Stefanie Wenner, Im Horizont des Scheiterns
• Jochen Winterer, In/Zwischen den Bildern
• Christoph Wulf, Die anthropologische herausforderung des Offenen
• Siegfried Zielinski, Physik des Heiligen
mehr zum Buch unter: tectum Verlag
15610 V
Diemtar Kamper
Abt. IV Mi 11.00-13.00, Raum 215 (27.10.)
Das Imaginäre, schreibt Jacques Lacan, ist das Verhältnis der Menschen zu ihren Körpern. Es dient der Angstbewältigung, produziert aber neue Ängste, die nicht mehr bewältigt werden können. Es ist weitgehend unbewußt und steht unter dem Druck historischer Entscheidungen. Inzwischen hat es sich zur größten geschlossenen Veranstaltung ausgewachsen, die je auf Erden stattgefunden hat. Derzeit wird dieser eigenartige Komplex jedoch nicht so sehr in der Wissenschaft, als vielmehr in den Künsten, besonders aber im Film verhandelt. Deshalb muß eine Historische Anthropologie des Körpers und des Bildes den Film einbeziehen. Fortgesetzt werden kann dabei wie in den Vorlesungen früherer Semester die Suche nach der Schnittstelle von Bild und Körper, die sich – so ist die Annahme – im Souterrain der Bilder aufspüren und in einer Ästhetik der Absenz artikulieren läßt. Wobei schon jetzt konstatiert werden kann, daß der im Horizont dieser Suche auftauchende Problemzusammenhang von Bild und Körper, von Körper und Bild eine Leitfunktion bei der Deskription, Analyse und Interpretation gesellschaftlicher und politischer Zwänge hat. Das gilt rückgekoppelt auch für die Wissenschaft selbst, für den noch immer bevorstehenden „Ausgang aus der selbstverschuldeten Unmündigkeit“ (Kant), für die Aufklärung der Aufklärung.
15738 HS
Bernd Ternes
Mo 14.00-16.00, Raum 502 Abt. IV (25.10.)
S. Breuer sprach einmal von der Gesellschaft des Verschwindens, M. Foucault zuvor vom verschwundenen Subjekt. Und F.H. Tenbruck möchte ganz auf den Begriff Gesellschaft verzichten. Was jetzt? Je weniger sich soziale Gesellschaft Menschen auf Lebenswürdigkeitsniveau leistet, und je weniger Menschen in der Leistungsgesellschaft bereit und fähig sind, anderen Gesellschaft zu leisten (bei nicht abnehmendem Bedarf an Gesellung), desto anfälliger werden gesellschaftstheoretische Überlegungen für mehr oder weniger willkürliche Attributionen „der“ Gesellschaft. - Im Seminar sollen klassische Begriffe (archaische G., Klasseng., Arbeitsg. usw.), neue (Informationsg., Risikog., posthistorische G. usw.) und noch dezidiert ungenaue Begriffe (chaosmatische G., postkatastrophale G.) behandelt werden.
Literatur zu Seminarbeginn. Vorerst: Armin Pong (Hg.), In welcher Gesellschaft leben wir eigentlich? Gesellschaftskonzepte im Vergleich, München 1999; Jürgen Ritsert, Gesellschaft. Einführung in den Grundbegriff der Soziologie, FFM 1988; Friedrich H. Tenbruck, Perspektiven der Kultursoziologie. Gesammelte Aufsätze, Opladen 1996 (darin: p 187-211); Karl Marx und Friedrich Engels, Manifest der kommunistischen Partei, in: MEW, Bd.4, p 461-493; Niklas Luhmann, Die Gesellschaft der Gesellschaft, 2 Teilbde, FFM 1997
15760 HS
Diemtar Kamper/ Bernd Ternes
Di 18.00-20.00, Raum 502, (17.10.)
Während im vergangenen Semester unterschiedliche Schmerz-Spuren als Folgen von historischen Abstraktionsschritten das Thema waren, wird diesmal der Komplex „Blick und Gewalt“ ins Zentrum der Aufmerksamkeit gerückt. Wie kann es passieren, daß der vom Auge abgelöste Kontrollblick eine Gewalttätigkeit entwickelt, die bei weitem die Gewalt übertrifft, die kontrolliert werden sollte? Und wie läßt sich dergleichen spüren? Seitdem Blicke töten können, ist die Frage keine platonische mehr.
Es werden die Materialien des Kongresses „Imagem e violencia“, Sâo Paolo, 28. bis 31. März 2000 zur Verfügung gestellt.
Veröffentlichung der AG Menschen Formen | Band 1
Paul Bazunu: Über Berechenbarkeit, die »Laws of Form« und die Gödelschen Ergebnisse
Michael Cristensen: Die Schläfer & Menschenformen
Roman Janda: Willkommen im Pharmadies. Über Psychopharmaka und die Austreibung des Menschen aus dem Wahn/Sinn und des Wahns/Sinns aus dem Menschen
Herbert Neidhöfer: Menschen(-)formen I (Adam - Kapitalismus)
Valerij Savchuk: Der Aktionismus als das Konversive des Topos
Bernd Ternes: Menschenformen, Menschen formen. Masse, Maß, Medium, Gefahr: Menschsein wider Form
Hans Peter Weber: Wie spät ist es?
Jochen Winterer: Das Denken des Menschen in der Wiederholung des Gleichen. Überlegungen zum Menschen und seinen Doppeln
mehr zum Buch unter: tectum Verlag
Bernd Ternes
"Es gibt so viele Tricks – nicht nur im Film, überhaupt am Ende des 20. Jahrhunderts in allen künstlerisch-schöpferischen Aktivitäten, auch in der Architektur, der Malerei. Es gibt die Flucht vor dem Inhalt Und das macht die Arbeit letzten Endes auch Billiger."
MARCEL OPHULS
"Es gibt allerdings Texte, die sich für wissenschaftliche ausgegeben und trotzdem 'dunkel' sind. Dies gilt besonders für einige 'geisteswissenschaftliche' Texte."
VILÉM FLUSSER
"Wenn wir den Versuch aufgeben, die Idee einer…nicht-menschlichen Sprache mit Sinn zu erfüllen, dann werden wir nicht mehr in Versuchung sein, die triviale Aussage, daß die Welt die Ursache dafür sein kann, daß wir einen Satz mit Recht für wahr halten, zu verwechseln mit der Behauptung, daß die Welt sich selbst, aus eigenem Antrieb, in satzförmige Stücke namens 'Tatsachen' aufteilt."
RICHARD RORTY
"Der Leser ist wie der Hörer einer Vorlesung. Er merkt genau, ob einer gearbeitet hat oder sich damit begnügt zu erzählen, was er im Kopf hat…Arbeiten aber heißt: unternehmen, etwas anderes zu denken, als man zuvor dachte."
MICHEL FOUCAULT
Bernd Ternes
Invasive Introspektion nennt Ternes all die Versuche philosophischer, soziologischer und "erkenntnistheoretischer" Beschreibungen des Verhältnisses zwischen lebenden Systemen oder zwischen Mensch und Welt, die sich darum bemühen, Wissen, Verstehen, Lernen und soziale Ordnung als offene Prozesse zu fassen. Der antirepräsentationistischen und weitgehend anticartesianischen Stoßrichtung dieser Beschreibungen kommen Begrifflichkeiten entgegen, die davon ausgehen, daß die "Realität" nur eine von vielen Möglichkeiten ist, die Reproduktionen und Autopoiesen lebender, sozialer und psychischer Systeme anzuschließen; die davon ausgehen, daß nichts im traditionellen Sinne "aufgeklärt" werden kann.
Niklas Luhmanns Systemtheorie ist die avancierteste Form dieser neuen theoretischen Markierungen. Ihr gilt Ternes Frage: Ist die "alteuropäische" Begrifflichkeit tatsächlich so unhaltbar, wie Luhmann suggeriert?
Anmerkung der Redaktion:
Die hier anhand der Veranstaltungen und aufgelisteten entscheidenden Ereignisse präsentierte Historie der Bildung und des Angebotes der vormaligen AG menschen formen, dem beatitude-fortuning e.V. wie dem sich daraus melangiert habenden Verein menschen formen, stellt Momenteaufnahmen heraus, die keineswegs einen Anspruch auf ein "Nur-so-und-nicht-anders-war-es" oder auf eine Transparenz im Sinne einer Lückenlosigkeit erheben.