Ankündigung #18
_________________________________________
Derivative Logiken (V)
Holger Kuhn & Jakob Claus
Lesekreis/Arbeitsgruppe
25.06.2019 // 19:30 // Manteuffelstraße 20, 10997 Berlin
In der fünften Sitzung wollen wir gemeinsam einen Text (
Toward a Social Logic of the Derivative) von Randy Martin lesen und diskutieren, der neben vielem anderen die Frage aufwirft, was die Emergenz des Skateboarding mit Finanzderivaten zu tun hat.
Link zum Text
Zudem werden wir über den Film
In the Air (2009) von Liza Johnson sprechen, der eine Geschichte von deindustrialisierter Welt, Langeweile und einer Zirkusschule erzählt.
Zur Veranstaltungsreihe:
Derivate sind nicht erst seit der Finanzkrise 2008 Thema vieler Texte und Analysen des Finanzwesens. Während sie einerseits ein hoch praktikables „Produkt“ darstellen, um in einer globalisierten (d.h. auch differenzierten) Welt die Risikoverteilung steuerbar und handhabbar zu machen, sind sie auf der anderen Seite Sinnbild für die verschachtelten und zu guter Letzt leeren Logiken von Finanzinstrumenten und ihren Zusammenhängen. Derivate sind, wie es Joseph Vogl treffend analysiert und beschrieben hat, die Signatur des nach der Zukunft greifenden (Kredit-) Kapitals, welches das Versprechen auf Produktivität, Gewinne und Risiken in eine unüberschaubare Zukunft projiziert. Wir wollen diesen Beobachtungen ausgehen um uns mit den Konstruktionen, Implikationen und visuell-künstlerischen Darstellungsformen von Derivaten und ihren sozio-politischen Mechanismen auseinander zu setzen.
Veranstaltung auf
Facebook
Weitere Informationen auf unserer
Website
Das homosexuelle Begehren. Workshop zu Guy Hocquenghem
Lukas Betzler und Hauke Branding
Vortrag, Diskussion und Filmscreening
29.06.2019 // 14:00 - 20:00 // Manteuffelstraße 20, 10997 Berlin
Mit 25 Jahren publiziert der Philosoph und Schwulenaktivist Guy Hocquenghem 1972 sein theoretisches Hauptwerk
Le Désir Homosexuel. Unter Bezugnahme auf die freudsche Psychoanalyse und den kurz zuvor erschienenen
Anti-Ödipus von Gilles Deleuze und Félix Guattari argumentiert Hocquenghem darin für ein neues Denken über Geschlecht, Begehren und Sexualität jenseits binärer Schemata und jenseits des „ödipalen Dreiecks“ der psychoanalytischen Theorie. Mit Freud begreift er das Begehren als universell, polymorph und inklusiv. Hocquenghem teilt jedoch Freuds Annahme nicht, dass die Einschränkung dieses Polymorphismus, die entweder homo- oder heterosexuelle Fixierung, Bestandteil einer „gesunden“ psychosexuellen Entwicklung sei. Für ihn gibt es keine stabile (sexuelle) Identität, sondern nur das universelle Begehren, das auf keine feste Objektwahl begrenzt ist.
Trotz Hocquenghems Einfluss auf die Schwulenbewegung Frankreichs und der späteren Einordnung von Teilen des Werks als „Queer Theory avant la lettre“, ist es besonders in Deutschland weitgehend vergessen. Im Herbst 2019 erscheint nun die überarbeitete deutschsprachige Neuausgabe von
Das homosexuelle Begehren in der Edition Nautilus. Gemeinsam mit den beiden Herausgebern Lukas Betzler und Hauke Branding wollen wir uns an diesem Workshop-Tag mit der Person Hocquenghem und seiner Theorie beschäftigen. Unter anderem wollen wir über die Bezüge zum
Anti-Ödipus, zu Freud und auch zur radikalen Linken Frankreichs sprechen, dabei aber auch Hocquenghems spätere Entwicklung, die sich u.a. durch geringe Berührungsängste zu Vertretern der Neuen Rechten auszeichnete, kritisch in den Blick nehmen. Zudem soll die Ambivalenz thematisiert werden, dass es Hocquenghem um ein Denken jenseits der Geschlechterbinarität geht, er sich aber sowohl theoretisch als auch praktisch vor allem mit männlicher Homosexualität auseinandersetzt.
Detaillierter Tagesablauf auf unserer
Website
Veranstaltung auf
Facebook
Mehr zum Buch bei
Edition Nautilus
Creative Coding
Moritz Klein
Workshop (findet auf Englisch statt)
30.06.2019 // 14:30 // Manteuffelstraße 20, 10997 Berlin
Creative coding is the practice of using programming languages to make computers autonomously generate expressive visual patterns, structures and interactive systems. It is a method of delegating authorship and creative control – at least partially – to a machine.
In this workshop, intended for people without any prior knowledge in programming and computer science, we’re going to cover the absolute basics: variables, loops, conditional statements and functions, and put them to use in a series of small projects in a creative way. Usefulness and efficiency is not the primary concern here, instead we’ll be aiming to create interesting procedural visuals and texts.
The workshop will be held in english, admission is free.
To ensure a constructive, productive and relaxed atmosphere and because of space constraints, capacity is limited to 10 participants. If you’re interested in participating, please send us an email: info@texture.works. Also, be sure to bring a laptop!
Event on
Facebook
More information on our
Website