Liebe Freund*innen,

Ende dieser Woche kommt unsere Reihe zu den Tiermotiven im neuen griechischen Film mit einem offenen Arbeitsgespräch zum Ende. Es wird einige Impulsbeiträge und Rekapitulationen der Filme geben und ihr seid auch dann herzlich eingeladen, wenn ihr noch nicht alle Filme sehen konntet. Unsere Workshopreihe Observing Strange Attractors wird im Juni mit einem Tag zu Fiktionen und mit Beiträgen von Dennis Schep, Dmitry Paranyushkin und Réka Patrícia Gál ebenfalls abgeschlossen. Die Reihe Vorstellen vor Herstellen? Krisen und Potentiale einer kritischen Imagination wird mit einer Diskussion über Imagination und Planwirtschaft mit Max Grünberg fortgesetzt.

Wir freuen uns auf euch!
 

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Motive des Tierischen im neuen griechischen Film
Offenes Arbeitsgespräch

19.05.2019 // 14:00 - 20:00 // Manteuffelstraße 20, 10997 Berlin

Mit Impulsbeiträgen u.a. von Carolin Eirich, Linda Hofmann, Helen Keller, Timo Schröder, Laetitia Venrath und Stephan Zandt.

Die Katze als das gefährlichste Monster der Welt, die Fiktion des Hundszahns als Grenzmarkierung zum Außen, tierisches Verhalten als Alternative zur heteronormativen Gesellschaft sowie das Tier-Werden des Menschen in existenziellen Krisen, als Empowerment oder Eskapismus – die diversen Motive des Tierischen sind in vielen neueren griechischen Filmen zentral. Wenngleich die Subsumption unterschiedlichster Filmemacher*innen unter den Begriff der „Greek Weird Wave“ kritisch gesehen werden muss, so kann am Beispiel des Tierischen doch auch produktiv nach Gemeinsamkeiten gefragt werden. Wir wollen diese Fragen in einem offenen Arbeitsgespräch stellen und diskutieren: Welche Funktionen, Bedeutungen, Metaphern und Symboliken werden durch die Tier-Motive aufgerufen, welche Ordnungen in Frage gestellt, welche Narrative entwickelt, auf welche Diskurse referiert? Lässt sich in den Bedingungen griechischer Regisseur*innen eine Art kollektiver Grundlage ausmachen, auf die die Verwendung der Tiermotive eine Reaktion darstellt?

Die Veranstaltung schließt an die mittlerweile abgeschlossene texture-Reihe an, in deren Rahmen wir exemplarische Filme mit dem Blick auf das Tierische gesehen haben. Der Workshop ist anhand von vier inhaltlichen Schwerpunkten strukturiert, die jeweils lose einem dieser Filme zugeordnet sind, gleichzeitig aber auch darüber hinausgehen und eine breitere Diskussion ermöglichen sollen. Der Workshop ist offen, auch für alle, die die Filme nicht gesehen haben (diese werden jeweils kurz rekapituliert).

Weitere Informationen zu den thematischen Schwerpunkten auf unserer Website
Veranstaltung auf Facebook
 

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Fiktionen
3. Workshoptag im Rahmen der Reihe „Observing Strange Attractors“
mit Dennis Schep, Dmitry Paranyushkin und Réka Patrícia Gál
(Die Veranstaltung findet auf Englisch statt)

01.06.2019 // 14:00 - 20:00 // x-embassy, Grabbeallee 34-40, 13156 Berlin


Please register with a short mail to info@texture.works

Event and information on Facebook / Website
 

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Imagination und Planwirtschaft (mit Max Grünberg)
Diskussion

05.06.2019 // 19:30 // Manteuffelstraße 20, 10997 Berlin

Veranstaltung in der Reihe „Vorstellung vor Herstellung? Krisen und Potentiale einer kritischen Imagination“

Die Vorstellung einer kybernetischen Steuerung von Gesellschaft, Politik und Wirtschaft ist seit Anfang des 20. Jahrhunderts immer wieder Teil von Utopien und Dystopien gewesen, von Fiktionen (wie etwa dem Multivac bei Isaac Asimov) sowie von realen politischen Experimenten. Das chilenische Cybersyn-Projekt unter der Leitung von Stafford Beer kann als einer der ersten Versuche verstanden werden, eine sozialistische Planwirtschaft mithilfe eines zentralen Computersystems umzusetzen. Diese Vorstellung wird heute in China wieder aktuell, wenn neben der Regierungspartei auch der Gründer der Alibaba Group Jack Ma eine kybernetische Planwirtschaft als zukünftige Form der Ökonomie vorhersagt. Mittels Big Data, neuronaler Netzwerke und Künstlicher Intelligenzen solle, so Ma, die unsichtbare Hand aufgedeckt und das zentrale Problem aller planwirtschaftlichen Ansätze, das Defizit an Wissen und Informationen, gelöst werden.

Kybernetik im Allgemeinen und Planwirtschaft im Speziellen sind allerdings nicht nur seit langem Objekte einer kollektiven Imagination, sondern es lässt sich zudem von einer Analogie in Bezug auf jenes Verhältnis von Vor-Stellen und Her-Stellen sprechen, das auch in der Frage einer politischen Phantasie virulent ist. So muss die kybernetische Planwirtschaft über den Weg der Informationsverarbeitung, Nachfrage und Bedarf vor-stellen, um ein Angebot her-stellen und (etwa auf Grundlage eines Social Credit Systems wie in China) verteilen zu können. Insbesondere in Verbindung mit überwachungs-, disziplinar- und kontrollgesellschaftlichen Methoden kann dieses Prinzip auch umgekehrt werden, um Bedürfnisse und Begehren, die noch nicht vorhanden sind, her-zustellen und so mit einer über die Ökonomie hinausgehenden Steuerung der Gesellschaft anzusetzen. Ein Prinzip, das sich als die extreme Zuspitzung bereits existierender kapitalistischer Innovationsideologien darstellen könnte: „People don't know what they want until you show it to them.“ (Steve Jobs)

Zu Gast wird Max Grünberg sein, der aktuell zu dem Thema forscht und eine Promotion vorbereitet. Gemeinsam wollen wir die vielfältigen Verflechtungen von Kybernetik, Planwirtschaft und Phantasie diskutieren. Muss Jack Mas Prognose als ein algorithmischer Realismus verstanden werden, der den kapitalistischen Realismus ablösen wird? Lässt sich die Vorstellung einer kybernetischen Steuerung auch de-zentral und ohne die reaktionären Tendenzen der Überwachung denken? Ist eine Art artifical imagination notwendig, wenn ein Algorithmus einen komplexen Kreislauf wie die globale Ökonomie steuern soll? In welchem Verhältnis steht die Planwirtschaft zu anderen Phantasien eines Post-Kapitalismus – zu romantischen Degrowth-Ansätzen oder Akzelerationismus?

Veranstaltung auf unserer Website / auf Facebook
 

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Ästhetiken der Commons
Screening und Diskussion mit Brigitta Kuster

07.06.2019 // 15:00 // Manteuffelstraße 20, 10997 Berlin

Organisiert von Konstanze Scheidt und Christoph Brunner

Weitere Informationen folgen demnächst.